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PR 2673 – Das 106. Stockwerk

PR 2673 – Das 106. Stockwerk

Titel: PR 2673 – Das 106. Stockwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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müssen wachsam und jederzeit auf die Konfrontation vorbereitet sein«, erinnerte AGENT GREY immer wieder. »TRAITOR kämpft mit allen Mitteln.«
    So war es. Aber TRAITOR hatte Widersacher, und dieses Wissen hielt Flemming Burnett jeden Tag von Neuem aufrecht. Das Wissen, dass AGENT GREY inzwischen bestimmte Daten ausfilterte und sie irrelevant werden ließ: Informationen über die Einsatzgruppe der befreundeten Sayporaner. Sie waren gekommen, um den Terranern zu helfen, wenigstens einen Teil ihrer Existenz vor TRAITOR zu retten.
    Von wo und wann immer Datensätze eintrafen, die mit den Sayporanern zusammenhingen, wurde der Eingang wie gewöhnlich bestätigt, aber danach veränderte AGENT GREY die Informationen. Alles war unter Kontrolle, alles ging seinen Weg.
    Niemals hätte Flemming Burnett auch nur in Erwägung gezogen, dass eines Tages das Überleben der Menschheit von ihm abhängen würde.
    Die Koda Ariel hatten ihm die Ruhe gestohlen, die Hoffnung würden sie ihm niemals nehmen können.
    In seinen Träumen vermischte sich Terrania, die helle und freundliche Metropole, mit der düsteren Vision einer verwunschenen Stadt, auf deren Zinnen geflügelte Kreaturen lauerten. Sie waren wachsam wie Eulen und ebenso unheimlich: Koda Ariel. Nur in den Straßen wachten die Sayporaner.
    Ein Jahr verging schnell. Das nächste raste ebenso dahin. Eines Tages sprach Fydor Riordan davon, dass er Leccore ausgeschaltet habe; er sagte nicht, was geschehen war, aber Leccore war und blieb verschwunden. Burnett glaubte allerdings nicht, dass ein Gestaltwandler leicht zu töten war, womöglich hatte sich der falsche Attilar Leccore einfach in einen anderen Terraner verwandelt – in Reginald Bull? Er gehörte zur Riege der potenziell Unsterblichen und hatte den Sturz des Solsystems in die Anomalie begleitet.
    Allmählich schien sich das Blatt zu wenden. Die falsche Regierung wurde von den jungen Sayterranern gestürzt, die garantiert nicht von Koda Ariel infiltriert waren.
    Dann kam der Angriff auf den TLD, Burnett hatte dieses Vorgehen der Koda Ariel längst befürchtet. Dass Fydor Riordan und seine Vertrauten den Angriff zurückschlagen konnten, war nur ein Teilerfolg.
    TRAITOR würde niemals aufgeben.
    Das wusste Burnett genau, und es machte ihm Angst.

9.
     
    »Sie haben nicht nur das verborgene Stockwerk betreten.« Die Stille Ve klang entsetzt. »Sie haben unsere Klonkörper aufgespürt und vernichten einen nach dem anderen.«
    »Sei still!«, herrschte Fydor Riordan die Halbferronin an. »Das Wechselleben gehört mir. Die Sayporaner haben mir die Unsterblichkeit versprochen, ich werde nicht darauf verzichten.«
    »Das Wechselleben gehört uns beiden«, erinnerte Ve Kekolor. »Aber die Gefahr ist zu groß. Was sollen wir tun?«
    »Du willst fliehen?«
    »Das Transitparkett steht zu unserer Verfügung.«
    »Nein!«, widersprach Riordan heftig. »Wir werden kämpfen!«
     
    *
     
    »Nichts!«, stellte Reginald Bull fest. »Wir haben nichts erreicht.«
    Ungläubig sah er zu, wie Stan den vorletzten Klonkörper desintegrierte und zum nächsten Bottich weiterschwebte.
    »Toufec!« Er wandte sich an den Beduinen. »Pazuzu soll den Paratronschirm abschalten. Wir holen uns das Transit...«
    In einer grellen Explosion platzte das Zugangsschott auf.
    Bully fuhr herum und brüllte eine Warnung. Kampfroboter stürmten herein, es waren Maschinen des TLD, und zwischen ihnen sah er Fydor Riordan und die Stille Ve.
    Stan eröffnete das Feuer. Bull griff nach seiner Waffe. Armdicke Glutstrahlen zuckten durch den Raum und brachen sich in den Schutzschirmen der Angreifer.
    Bully sah Shanda durch den Raum hetzen. Ve Kekolor feuerte auf die Mutantin, war aber nicht schnell genug, und schon warf sich Shanda Sarmotte mit einem gewaltigen Sprung über zwei der Klontanks hinweg.
    Bull zielte auf Ve, doch bevor er den Schuss auslösen konnte, wurde er selbst schwer getroffen. Er wirbelte herum, sah, dass einer der Tanks hinter ihm geradezu auseinanderplatzte, und warf sich einfach zu Boden. Ein Schwall brodelnder Nährflüssigkeit ergoss sich über ihn, zusammen mit Teilen der Geräteverkleidung. Fast gleichzeitig beschleunigte er mit seinem Flugaggregat quer durch die Halle.
    Zweimal wurde er getroffen, dann fiel er in Toufecs Nähe zu Boden. Ein Streifschuss ließ den Schutzschirm seines SERUNS flackern, fast gleichzeitig brach der Kampfroboter, der auf ihn geschossen hatte, in mehrere Teile auseinander.
    »Danke!« rief er Toufec zu.
    Der Bärtige

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