PR 2673 – Das 106. Stockwerk
entblößte seine Zähne zu einem herausfordernden Grinsen. »Das war Pazuzu bestimmt ein Vergnügen.«
Toufec stutzte kurz, als ihm der Dschinn eine Mitteilung machte. »Riordan!«, rief er dann aus voller Leibeskraft. »Es ist vorbei, der Paratron ist abgeschaltet. Unsere Truppen dringen bereits in den Tower ein, sie werden den Widerstand der Fagesy schnell brechen.«
»Du hast es gehört, Fydor!« Attilar Leccore erhob sich langsam aus seiner Deckung, während zugleich die letzten beiden TLD-Kampfroboter anfingen, sich rasend schnell um die eigene Längsachse zu drehen. Immer mehr Teile lösten sich von ihrer Verkleidung und wirbelten davon.
»Gib auf, Fydor!«, rief Leccore. »Ich verspreche dir ein faires Verfahren. Du hast nicht aus freiem Willen ...«
Weiter kam er nicht. Fydor Riordan war mit einem Mal wieder auf den Beinen. Beidhändig auf Leccore feuernd rannte er heran.
Stan löste seine Waffenarme aus. Punktbeschuss aus Thermostrahler und Desintegrator auf Riordans Schutzschirm. Aber Riordan wich nicht aus. Sein Schirm flackerte, ein durchschlagender Thermoschuss traf den Schirmfeldgenerator und ließ das Energiefeld kollabieren.
Zeitgleich schoss Leccore. Er traf Riordan in den Unterbauch. Ein Teil des zusammenbrechenden Schirms hatte möglicherweise noch Energie absorbiert, trotzdem sackte Leccores ehemaliger Stellvertreter lautlos in sich zusammen.
Es war vorbei, zumindest in diesem Bereich des Towers. Keine zwei Minuten hatte der Kampf gedauert.
Aufatmend stellte Reginald Bull fest, dass keiner seiner Leute verletzt oder gar getötet worden war.
»Kümmert euch um Riordan!«, ordnete er an. »Wir müssen ihn in die Medoabteilung transportieren.«
»Ve ist tot!«, stellte Sarmotte fest. »Ihr kann niemand mehr helfen.«
Zehn Minuten später meldete sich der Einsatzleiter. Hevaistos a Gellman meldete den TLD-Tower wieder unter terranischer Kontrolle. Das Transitparkett wurde inzwischen von einem halben Dutzend seiner Roboter gesichert.
»Choutaird kümmert sich bereits um das Parkett. Im Übrigen scheinen die Sayporaner mittlerweile alle den Turm verlassen zu haben. Es ist anzunehmen, dass die meisten über das Transitparkett gegangen sind, aber möglicherweise haben viele auch geheime Ausgänge nach Sub-Terrania benutzt.
Einige Dutzend Fagesy sind kampfunfähig gemacht und gefangen genommen worden. In ihren Reihen hat es etliche Tote gegeben, bei uns gab es ebenfalls mehrere Verluste.«
»Die Verwundeten müssen schnellstmöglich versorgt werden«, drängte Bull. »Das hat Priorität vor der weiteren Suche nach Gegnern.«
Kurz darauf empfing er die Mitteilung, dass in einem von AGENT GREYS Kontakträumen der Leichnam eines Mannes aufgefunden worden war: Flemming Burnett. Er hatte sich selbst das Leben genommen, sich mit einer schwertartigen Waffe den Bauch aufgeschlitzt.
»Wie ein Samurai?«, fragte Toufec.
Die Antwort ließ ein paar Augenblicke auf sich warten.
»Wie ein Samurai. Der Tote hält das Schwert noch in der Hand – und in der anderen Hand eine winzige Figur.«
Epilog
Attilar Leccore betrat den Medoraum. Zögernd ging er zu dem Überlebenstank.
Ein schwaches Aroma wie von Alkohol und Kamille hing in der Luft. Zweifellos dunstete es von der schaumigen, leicht Blasen werfenden Masse aus, die den Tank füllte. Sanft umspülte sie Fydor Riordans Kopf.
Minutenlang stand Leccore unbewegt und betrachtete die unablässig arbeitenden Haut- und Gewebedrucker. Ihre Geräuschkulisse lag an der Grenze des Hörbaren.
Nach einer halben Stunde setzte sich Leccore auf die schmale Verstrebung, die sich um den Tank herumzog.
Er wartete.
Irgendwann wachte Fydor Riordan auf. Sein Blick flatterte ziellos umher, bis Leccores Räuspern ihn anzog. Einige Sekunden lang schauten die beiden Männer einander an, reglos, als wären ihre Gefühle versteinert.
Schließlich bewegte Riordan die Lippen.
Erst im zweiten Ansatz brachte er verständliche Laute hervor. »Prognose?«
»Die Mediker tun, was sie können. Aber die Chancen stehen nicht gut. Ich habe deine Wohnungen untersuchen lassen; die amtliche und die anderen, die wir erst mühsam aufspüren mussten. Es gibt interessante Details.«
»Nicht wahr?« Die Andeutung eines Lächelns huschte über Fydor Riordans Gesichtszüge.
Erst nach einer langen Pause bemühte er sich erneut, verständliche Worte zu formulieren: »Habt ihr auch das Haar gefunden?«
Attilar Leccore nickte zögernd.
»Wenn du es schon erwähnst; die Robotdetektoren
Weitere Kostenlose Bücher