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PR 2674 – Das Reich der Angst

PR 2674 – Das Reich der Angst

Titel: PR 2674 – Das Reich der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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landen und hatte einen besonders hohen Hügel mit überhängender Abrisskante entdeckt, die eine ausgezeichnete Tarnung bot.
    Butterweich setzte das Nano-Gefährt auf. Von den Verfolgern war nichts zu sehen.
    »Die Welt gehört dem, der handelt!« Toufec schnellte von seiner Liege hoch und bedeutete uns, ihm zu folgen. Noch während ich das Flugzeug verließ, veränderte es seine äußere Form. Es verlor die stromlinienförmige Schnittigkeit, dann die Pfeilgestalt. Das Material zerfloss zusehends, wurde weicher, bildete sich zu einer Halbkugel aus, zu einer ... zu einer Art Iglu?
    Die Vorstellung war absurd – auf einer Ebene unter roter Sonne, auf die warmer Regen fiel –, aber trotzdem erinnerte mich die neue Form des Nano-Materials daran.
    Es baute sich weiterhin um. Kleine Greifarme mit Kellen an ihren Enden schaufelten Erdreich über das Gebilde. Nach wenigen Sekunden war es zumindest optisch aus der Luft nicht mehr zu entdecken.
    »Rein mit euch!«, rief Toufec.
    Wir befolgten den Befehl. Stainless Stan drängte sich zwischen uns, und hinter uns schloss sich die umfunktionierte Luke. Künstliches Licht flammte auf. Es war angenehm weißgelb.
    In seinem Schein sah ich, dass Delorians Helfer weiterhin Holos im Auge behielt.
    »Pazuzu hat sich energetisch getarnt«, sagte er schließlich. »Ich habe den TARA in die Tarnung eingeschlossen. Sie werden uns nicht finden. Die Nanogenten können sie sowieso nicht orten.«
    Ich schluckte schwer. Pazuzu mutete manchmal wie Zauberei an, doch damit konnte ich leben. Das tat jede Technik, war sie nur so hoch entwickelt, dass der Betrachter ihre Grundlagen nicht verstand. Doch ein energetischer Ortungsschutz, der ebenfalls sehr hoch entwickelte Geräte der Sayporaner täuschen konnte, sodass sie nicht einmal Stan entdecken würden? Da hatte ich meine Zweifel.
    Sie waren unbegründet.
    Auf dem Holo-Display verfolgte ich, dass die feindlichen Jäger ihren bisher gradlinigen Kurs aufgaben und zu kreisen begannen. In immer größeren Schleifen suchten sie das Gebiet ab.
    Doch unsere Position bildete nicht den Mittelpunkt ihrer Kreise, nicht einmal annähernd.
    Schließlich drehten sie ab.
    Das soll es gewesen sein?, dachte ich. So einfach sind wir den Jägern entkommen?
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sprach Toufec meine Befürchtung aus. »Sie werden nicht aufgeben. Der Schlaf des Tyrannen ist Barmherzigkeit, aber er währt nicht ewig. Die Feinde werden zurückkehren und noch gründlicher suchen.«
    »Was schlägst du vor?«, fragte ich.
    Toufec grinste. »Wir befolgen unseren Auftrag. Wir suchen das Thauta Theann.«
    »Das Problem ist nur«, erwiderte ich, »wie sucht man etwas, von dem man weder weiß, wie es aussieht, noch, wo es sich befindet? Und vor allem, wie findet man es? Was sollen wir also tun?«
    »Wir folgen den Jägern«, sagte Toufec.
    »Wie bitte?«, warf Daniil Veriaso ungläubig ein. »Wir haben sie gerade mit Müh und Not abgeschüttelt, und sie sind aus unserer Nahortung verschwunden. Wie willst du sie nun verfolgen?«
    »Ganz einfach«, erklärte Toufec. »Teile der Pazuzu-Substanz sind beim Meditationszentrum zurückgeblieben und verfolgen nunmehr die Flugobjekte, die die Lage beim Taychour gesichtet und uns verfolgt haben.«
    Ich verstand und stöhnte leise auf.
    Die winzigen Partikel, die ich bei unserer Flucht zu sehen geglaubt hatte, die winzigen Funken, die sich von der Außenhaut unseres Flugzeugs abgelöst hatten und die sofort im Regen untergegangen waren ... das waren Nanogenten gewesen, Teile von Pazuzus Substanz.
    »Sprechen wir Klartext«, sagte ich. »Du hast bei unserem Durchbruch aus dem Taychour absichtlich einen Teil des Nanomaterials zurückgelassen.«
    »Das gehörte zu meinem Plan«, bestätigte Toufec.
    »Dir war klar, dass die Flugzeuge kommen würden, um die Lage zu sondieren.«
    »Natürlich.«
    »Und diesen feindlichen Objekten sollten die Nanogenten folgen.«
    »Unbemerkt.«
    »Wir müssen dringend an unserer internen Kommunikation arbeiten und uns besser absprechen.«
    »Wer keine Wunder versteht, versteht auch keine langen Erklärungen«, sagte Toufec. Die Luke, die sich nahtlos geschlossen hatte, bildete sich wieder. »Ihr müsst Pazuzu nicht verlassen, aber haltet euch gut fest. Ich mache uns jetzt wieder flugfähig. Ach ja, unseren künstlichen Freund muss ich leider bitten, sich aus unserem Versteck zu begeben. Er wird uns wie geplant mit eigenem Antrieb begleiten. Er muss sich jedoch sehr dicht unter Pazuzu halten, damit

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