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PR 2674 – Das Reich der Angst

PR 2674 – Das Reich der Angst

Titel: PR 2674 – Das Reich der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Parketts.
    Ich blickte auf den Zeitmesser. Es war halb sieben am 2. Dezember 1469 NGZ, Terrania-Standardzeit.
    Als ich zum Ausgang C ging, folgte mir der Medoroboter wie ein Schoßhündchen.
     
    *
     
    Ich bahnte mir den Weg durch das strukturierte Gefüge aus Raumlandesoldaten, TARAS und Wissenschaftlern. Dabei schien ich die einzige Person zu sein, die sich von dem Parkett entfernen wollte. Alle anderen strebten ihm entgegen. Trotz des Wogens und Waberns, trotz der Fagesy, die jeden Augenblick kommen mochten.
    Reginald Bull hatte am Ausgang C eine Oase der Ruhe geschaffen. Prallfelder sorgten für einen gewissen Abstand zum allgemeinen Getümmel, ein Akustikfeld für die nötige Ungestörtheit.
    Er blickte kurz auf, als ich durch die Strukturlücke trat. »Schön, dass du da bist, Shanda«, sagte er. Er klang etwas ungehalten, erkundigte sich aber nicht nach dem Grund meiner Verspätung.
    Es wäre mir peinlich gewesen, hätte ich eingestehen müssen, dass ich mich fast nicht von dem Wogen und Wabern des Parketts hatte lösen können. »Dann sind wir endlich komplett. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Komplett. Ein kleiner elitärer Kreis.
    Da war Toufec. Ein Mann aus einer anderen Zeit, der Dinge gesehen hatte, von denen Normalsterbliche nicht einmal träumen konnten. Dessen Loyalität einzig und allein Delorian Rhodan gehörte. Und der mich auf eine Art und Weise beeindruckte, die mir gar nicht gefiel.
    Ich schämte mich deshalb nicht. Menschen veränderten sich, kamen zusammen, gingen auseinander. Verloren sich aus den Augen ... und Gedanken.
    In Toufecs Gedanken war ich allerdings eingedrungen.
    Odo Ollowa grinste mich an. Der kleine, kompakte Terraner mit den breiten Schultern schien sich aufrichtig zu freuen, mich zu sehen.
    Genau wie Daniil Veriaso, der Bedächtigere des Zweier-Teams mit seinen verstrubbelten Haaren und den langen Armen.
    Die beiden waren ausgebildete Saboteure der Raumlandeverbände oder – vornehmer ausgedrückt – »Spezialisten für Funktionsanalyse und prophylaktische Intervention«.
    Auch um sie scharwenzelten mit leisem Summen Medoroboter, versorgten sie medizinisch und medikamentös und verpflegten sie. Schließlich hatten sie bei der Eroberung des TLD-Towers die Hauptlast getragen, und nun wartete bereits der nächste Einsatz auf sie.
    Ihr TARA-VII-UH-Roboter Stainless Stan schwebte neben ihnen. Stan unterschied sich äußerlich nicht von den TARAS, die das Parkett sicherten: eine kegelförmige, gliedlose Konstruktion mit halbkugeligem Ortungskopf und vier Waffenarmen, zweieinhalb Meter groß, aus Ynkonit geschmiedet. Er bewegte sich auf Antigravfeldern und per Gravopuls-Antrieb, war demnach gleit- und flugfähig. Er wurde von einem Hochenergie-Überladungsschirm geschützt und war ein wandelndes Waffenarsenal: je ein Impuls- und Intervallstrahler, zwei Kombistrahler mit Thermo-, Desintegrator- und Paralysator-Modus. Seine Zentral-Individual-Steuerung war biopositronisch ausgelegt.
    Man konnte sich in seiner Gegenwart einigermaßen sicher fühlen.
    Die TARAS wurden bei den terranischen Raumlandetruppen meist in Mensch-Roboter-Zweierteams eingesetzt. Sie konnten als Vorhut, zur Aufklärung und als Beschützer eingesetzt werden. Bei Stainless Stan stritten Odo und Daniil jedoch ständig darüber, wer von den beiden der verantwortliche »Roboterführer« war, was auf Außenstehende mitunter ein wenig peinlich wirkte. Aber ich kannte die beiden mittlerweile und mochte sie.
    Ich sah Reginald an. Er erwiderte meinen Blick, wich ihm nicht aus. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er bei mir jeden Gedanken an Rence verdrängt. Aber es war nie etwas daraus geworden. Zum Glück. Er hatte seine Fran. Und ich ...
    »Das ist also das Team, das so schnell wie möglich über das Parkett nach Druh gehen soll«, sagte Reginald.
     
    *
     
    Toufec sah Reginald ausdruckslos und eher gelangweilt an, Odo und Daniil standen stramm.
    Ich räusperte mich. Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, aktivierte Reginald über das Terminal, vor dem er stand, eine Holoverbindung.
    Mit Chourtaird.
    Mich schauderte leicht, wann immer ich den Sayporaner sah. Er wirkte auf mich uralt, wie ein Greis. Er stand vornübergebeugt und war so hager, dass er brüchig erschien.
    Er schaute in die Holo-Schnittstelle, und sein rechtes Auge blinzelte milchig blind. Es tränte, wobei es ein kupferfarbenes, metallisch wirkendes Sekret absonderte.
    Wenigstens kam er mir jetzt wie ein alter Herr vor und nicht wie eine alte Dame. Dann

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