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PR 2678 – Das Windspiel der Oraccameo

PR 2678 – Das Windspiel der Oraccameo

Titel: PR 2678 – Das Windspiel der Oraccameo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sich und türmten sich hoch, wurden zu Ungetümen, in denen sich kühne Visionen mit der Realität verbanden.
    Er zog jenen Raumsektor aus der Darstellung, den er mit dem Einverständnis Wörgut Gooswarts hatte sperren lassen. Er hatte ihm den Eigennamen Almea gegeben. Dieser Bereich, knapp unterhalb der Materiebrücke Do-Chan-Za, bildete einen wichtigen Eckpfeiler seiner Überlegungen, die sich um das Projekt QIN SHI rankten.
    Almea war aufgrund der besonderen dort herrschenden Verhältnisse kaum zugänglich. Die wenigen Schneisen, die man zum Vordringen nutzen konnte, wurden von Einheiten der Oraccameo abgeriegelt. Die Kriegsflotte fand dadurch, nachdem die Kuippri fast vollständig besiegt worden waren, ein neues Einsatzgebiet.
    Im Inneren des gesperrten Sektors brodelte das Leben, allen Widernissen zum Trotz. Raumfahrende Völker gab es freilich bloß wenige. Die meisten Intelligenzen kämpften mit den besonderen Umständen, mit all den Begleiterscheinungen, die die höherdimensionalen Phänomene mit sich brachten. Immer wieder wurden sie bei den Versuchen, den Weltraum für sich zu erobern, zurückgeworfen.
    Fogga konnte zufrieden sein. Er hatte die richtige Wahl getroffen. In Almea fanden sich ausreichend Kandidaten für die Aufnahme durch die Kollektoren. Im Laufe der nächsten Jahre würden Forschungseinheiten nach den geeignetsten Völkern für ihr Vorhaben suchen. Er benötigte aggressionslose Intelligenzwesen, die in Harmonie lebten und vom Wunsch nach friedlichem Beisammensein geprägt waren.
    Er gab Anweisungen an die Flottenkommandantur der Oraccameo, ihre Schiffe auffällig-unauffällig vor den Einflugschneisen zu Almea patrouillieren zu lassen. Es verdichteten sich bereits Gerüchte, dass in diesem Raumsektor besondere Dinge vor sich gingen.
    Journalistendrohnen, die vorzudringen versuchten, wurden erbarmungslos terminiert, Schiffe mit Lebendpersonal abgedrängt und die Besatzungen in Isolationshaft genommen. Ausgehende Nachrichten wurden zensiert; Foggas Leute vor Ort achteten darauf, dass einige wenige gezielte Informationen an die Öffentlichkeit gelangten.
    In ihrem Zentrum standen stets die Begriffe QIN SHI, Unsterblichkeit und Weltengeißel.
    Weltengeißel ... gab es denn eine bessere Bezeichnung für die immer weiter verbesserten Kollektoren?
    Alles lief ausgezeichnet. So, wie Fogga es projektiert hatte. Es galt, für einige Zeit die Gerüchte hochköcheln und dann eine ruhigere Phase folgen zu lassen, ohne das Thema vollends auszutrocknen. Es sollte stets präsent bleiben, so lange, bis die Vorbereitungsarbeiten beendet waren.
    Auf den Welten der Oraccamea begannen indes selbst ernannte »Apostel der Wahren Leere« ihre Zelte aufzuschlagen; religiöse Eiferer, die vorgebliches Wissen über QIN SHI verbreiteten. Fogga hatte sie ins Leben gerufen und mit ausreichend Geldmitteln für ihre Arbeit ausgestattet. Isolationisten und Vaterlandsbewahrer würden gegen diese neue Sekte opponieren. Es würde zu Konflikten und Auseinandersetzungen kommen, bevor vorgebliche Beweise über die Existenz QIN SHIS auftauchten. Dies alles würde sich innerhalb der nächsten zehn Jahre ereignen, um so rasch wie möglich einen Mythos zu schaffen.
    Danach würde Maran Dana Fogga eine Evaluation durchführen und neue Prognosen von den Ingenieuren verlangen, was die Entwicklung eines voll ausgereiften Kollektorsystems betraf. Doch schon zuvor galt es, die Saat auszubringen.
    Er würde bald ein weiteres Gespräch mit seinem Halter führen. Es fehlte an einer leistungsfähigen Erkunderflotte. Nun – der Oberste Herr würde seinen Forderungen nach mehr Schiffen gewiss nachkommen.
     
    *
     
    Wörgut Gooswart wirkte müde, die Alterswarzen setzten sich mittlerweile an Armen und Beinen fest.
    Fogga nahm die Entwicklung mit Genugtuung zur Kenntnis. Er, der als Ziehsohn in den Haushalt dieses Manes aufgenommen worden war, war bei weitaus besserer Gesundheit. Er würde die Geschicke der Oraccameo weiterhin lenken. Seine Position war unantastbar.
    Wer immer das Amt des Obersten übernahm – er würde nicht umhinkommen, ihn mit zu übernehmen, sich mit ihm zu arrangieren und ihn weiter seine Pläne verfolgen zu lassen. Er wusste zu viel, er besaß nahezu unbegrenzte Machtmittel. Er verfügte über Dossiers von allen potenziellen Nachfolgern Wörgut Gooswarts – und er wusste sowohl die Besatzungen der Kriegsflotte als auch jene der Explorer hinter sich.
    Noch war er auf diesen einen Oraccameo angewiesen. Doch nach dessen Tod

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