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PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

Titel: PR 2682 – Schlacht an der Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bestätigten. Einzelne Kommandanten wehrten sich gegen die Anweisung, es kam vereinzelt zu Kampfhandlungen, auch sie Ausdruck der Verwirrung, die in Flottenkreisen herrschte.
    Nur die Besten der Besten dienen in dieser Flotte, dachte Craton Yukk betroffen. Und dennoch kommt es zu Verwirrung, zu Ausfällen und zu Missverständnissen.
    Er selbst und seine Adjutanten würden aktiv bleiben und Strategien entwickeln, solange es ihnen möglich war. Sie würden das unberechenbare Element in der kommenden Raumschlacht bilden, bilden müssen, um den nach wie vor unbekannten Feind aufzuhalten, zurückzuschlagen, zu vernichten. Craton Yukk würde die Zügel in der Hand halten, solange es ging.
    Es ist eine Sache des Willens, dachte er. Ich bin für jedes einzelne Mitglied der Flotte verantwortlich. Ich muss den Aufbruch TANEDRARS aus meinen Gedanken ausblenden und frei in meinen Entscheidungen bleiben.
    »Wir sollten jetzt gleich handeln!«, meldete sich ein Offizier der Feuerleitstelle zu Wort. Er torkelte, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Die Augen seiner Halbmaske waren frei geblieben. Sie waren rot und blutunterlaufen. Es war ein unschöner, ein obszöner Anblick.
    »Du weißt, dass unser Feuer von der Anomalie verschluckt wird?«, fragte Craton Yukk. »Wir müssen warten, bis sie die Peripherie des Gebildes verlassen haben.«
    Immer wieder gaben Flotteneinheiten Schüsse ab und suchten die Zapfenraumer zu erfassen. Doch die Energien verpufften, bevor sie die Anomalie erreichten. Die Feinde waren sicher. Vorerst. Irgendwann mussten sie ihren Schutzbereich aufgeben und es auf die Nagelprobe ankommen lassen.
    Craton Yukk fühlte mit einem Mal wieder Zuversicht. Es kamen zwar nach wie vor Zapfenraumer aus der Dunkelheit der Anomalie in den freien Raum; doch der Andrang war bei Weitem nicht mehr so groß wie noch vor einem Kym.
    Ist das alles, was du aufzubieten hast, QIN SHI? Ein paar Tausend Schiffe? Das ist deine ganze Invasionsflotte? Er kicherte, und er musste an sich halten, um nicht in einen Lachkrampf auszubrechen. Seine Gefühlsschwankungen wurden durch den Medikamentenmix mitbestimmt, den er verabreicht bekommen hatte. Es gab reichlich Erfahrungswerte im Umgang mit den Phänomenen des Aufbruchs. Doch sie befanden sich allesamt in einer Ausnahmesituation. In einer, wie sie niemals zuvor vorgekommen war.
    Diaren Vatte fiel auf die Knie. Sie umschlang ihren Oberkörper und wiegte immer wieder vor und zurück. Die Frau stammelte Sinnloses vor sich hin, in endlosen Wiederholungen.
    Ein Medoroboter kam auf Cratons Wink herbeigeschwebt. Er verabreichte ihr Stimulanzien, sie beruhigte sich ein wenig. Doch die Wissenschaftlerin würde ihm kaum mehr von Nutzen sein.
    Die Arbeit ganzer Abteilungen an Bord der DRUSALAI kam zum Erliegen. Die Schiffspositronik übernahm immer größere Aufgabenbereiche.
    Craton sorgte dafür, dass die wenigen noch einsatzfähigen Fachkräfte in der Zentrale zusammengezogen wurden. Er benötigte einen Pool an Meinungen und Kompetenz rings um sich, wollte er in der nächsten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen.
    »Ich erkenne deutlich erhöhten Pulsschlag, Fieber und Kreislaufprobleme bei dir«, sagte OHLT mit nüchterner Stimme. »Du solltest mir das Kommando über die DRUSALAI übertragen.«
    »Und damit auch über die gesamte Flotte?«, brachte Craton Yukk mühsam hervor. »Nicht jetzt. Nicht hier. Ich muss die Übersicht bewahren, muss ... muss ...« Es entfiel ihm, was er hatte sagen wollen.
    Er wusste nicht mehr, was seine Aufgabe war, warum er an diesem Platz stand, umgeben von dösig dreinblickenden Escalianern. Er war so schrecklich traurig. Vielleicht sollte er sich in seiner Kabine ausruhen und andere die Arbeit tun lassen?
    Welche Arbeit eigentlich?
    Er dachte an seine Zwillingsschwester. An die Frau, die so ganz anders als er war, ihre Pflichten oft vernachlässigte, grässliche Masken trug und sich völlig anders als er benahm.
    Er hasste sie.
    Der Schmerz in ihm ließ nach, und er kam wieder zu Verstand. TANEDRAR hatte den Moment des Aufbruchs nochmals – und womöglich das letzte Mal! – aufschieben können. Um seinen Gefolgsleuten eine realistische Chance in der bevorstehenden Schlacht zu verschaffen.
    Craton Yukk fühlte mit einem Mal unbändigen Hass auf QIN SHI. Die fremde Wesenheit hatte bewusst diesen Moment der Schwäche für ihren Angriff abgewartet; daran gab es keine Zweifel. Der Zorn ließ ihn beinahe alles rings um ihn vergessen – bis er sich auf seine

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