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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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das Solsystem finden und nach Hause schaffen und überdies herausfinden, was Delorian und Samburi Yura wirklich beabsichtigten.
    Sie hatten so viel zu tun und so wenig Zeit.
    Ennerhahl ging unruhig auf und ab, während Saedelaere wieder steif an eine Wand gelehnt stand. Die Charaktere der beiden konnten unterschiedlicher nicht sein.
    »Er wird gleich erwachen.« Auch dem kleinen Androiden blieb die Ungeduld des Beauftragten von ES nicht verborgen. »Ich handle damit gegen den ausdrücklichen Rat des Bordrechners, aber ich verstehe, wie wichtig es für dich ist, mit ihm zu sprechen.«
    »Die Gefahr für den Kanzler hält sich in Grenzen«, entgegnete Ennerhahl barsch.
    »Das alles war zu viel für ihn«, warf Rhodan ein. »Er hat die katastrophale Niederlage der escalianischen Flotte vor der Anomalie miterlebt, hat gesehen oder wurde zumindest darüber informiert, wie QIN SHIS Truppen unter seinen Schiffen wüteten. Und wie sich dann die Unharmonischen an dem Gemetzel beteiligten. Die Rebellen, denen er kurz zuvor die Hand gereicht hat. Er wird sich zumindest eine erhebliche Mitschuld an dem Geschehen anlasten.«
    »Was kann ich für die Unfähigkeit eines Politikers von TANEDRARS Gnaden? Die Superintelligenz hätte sich bessere Leute aussuchen sollen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Ich habe selbst solche Erlebnisse mehr als einmal durchlitten und weiß, welche Anstrengung und Überwindung es kostet, sich aus einem solchen dunklen Loch wieder herauszuziehen. Wie überwältigend stark die Verzweiflung sein kann. Und dann, nach Vedikks Flucht, folgte für ihn der zweite Schrecken: der Überfall der Zapfenraumer auf seinen Palast.«
    Ennerhahl zuckte gleichgültig die Achseln.
    »Wir wissen, dass die Dosanthi bei dem Angriff auf den Palast wieder ihre Panikstrahlung zum Einsatz gebracht haben. Unter deren Einfluss habe auch ich damals die BASIS fluchtartig verlassen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer mir das zu schaffen gemacht hat.
    Kanzler Vedikk hat vermutlich hilflos auf den Holos mitverfolgen müssen, wie die Xylthen den Palast Stück um Stück zerstört und die Besatzung gnadenlos eliminiert haben. Er hatte den Tod vor Augen. Und hat ihn vielleicht als Erlösung herbeigesehnt.«
    »Wir haben ihn gerettet.«
    »Genau! Dann sind wir gekommen, Fremde – und damit automatisch Feinde des Reichs! Unharmonische wie die, die seinem Reich gerade den Todesstoß versetzt haben. Am meisten macht ihm vermutlich zu schaffen, dass ausgerechnet wir ihn gerettet haben.«
    »Ich kann auch nichts dafür, dass TANEDRAR ein System installiert hat, das sich als nicht überlebensfähig erweist.«
    Rhodan überging den Einwand des Beauftragten. »Vedikks Verhalten verrät, dass sein gesamtes Wertesystem zertrümmert wurde. Vom Kanzler eines Reiches über vier Galaxien, von dem Alaska mit großem Respekt gesprochen hat, ist nicht mehr übrig geblieben als ein Häufchen Elend. Sein Leben ist verwirkt, sinnlos geworden.«
    »Musst du eigentlich immer für die Schwachen eintreten, für die Gescheiterten, die Lebensuntauglichen?«
    »Für wen sonst?«, erwiderte der Terraner heftig. »Für die Starken, die Mächtigen, die Mittel und Wege haben, jeden Gegner aus der sicheren Position der Unsichtbarkeit heraus zu töten?«
    »Darum geht es dir also?« Ennerhahl lachte leise auf. »Dich stört es, dass ich konsequent vorgegangen bin? Dass ich auf dem Rückweg alles darangesetzt habe, den Kanzler und dessen Gefolge zu schützen? Es waren zu viele, um sie in das Schleierfeld zu packen, und ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass sie der xylthischen Barbarei zum Opfer fallen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Darum ging es dir nicht. Du warst frustriert, weil der Kanzler dir wahrscheinlich nichts mehr über TANEDRAR verraten kann. Aber in dem Palast hielten sich zehntausend oder fünfzigtausend oder noch mehr Besatzungsmitglieder auf. Trotz aller Verluste haben Tausende von ihnen gelebt, sich in dem riesigen Komplex versteckt. Die meisten von ihnen hast du gerettet, indem du QIN SHIS Flotte vertrieben und die Invasoren in die Schranken gewiesen hast. Zählt das nichts?«
    »Wenn du meinst«, sagte Ennerhahl lapidar und erklärte das Gespräch für beendet, indem er sich zum Kanzler umdrehte.
    Vedikk kam gerade wieder zu sich, wie Eroin Blitzer es prognostiziert hatte. Der Zwergandroide richtete ihn in seinem Medobett auf.
    Rhodan trat zu Ennerhahl. »Lass es ruhig angehen, sonst bekommst du gar nichts aus ihm heraus. Und ich habe

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