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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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zufloss, desto schärfer wurden ihre Konturen.
    Esleve war eine ausgesprochen schöne junge Frau. Ihre langen rabenschwarzen Haare und dunklen Augen kontrastierten reizvoll mit dem auffällig hellen Teint, und alle Rundungen saßen an den richtigen Stellen.
    Mit seiner Vermutung, dass sie Toufec ausnehmend gut gefiel, lag Delorian Rhodan nicht falsch. Aber obwohl kein Kostverächter, was die holde Weiblichkeit betraf, verbat sich Toufec derzeit, Clara Avancen zu machen.
    Erstens gefährdeten amouröse Verwicklungen einen Einsatz, und zweitens war Toufecs letzte Eroberung, die Journalistin Phaemonoe Eghoo, ermordet worden, kurz nachdem er ihr beigewohnt hatte. Er selbst glaubte nicht an böse Omen. Doch Clara Esleve, die einen gewissen Hang zur Mystik hatte, wäre die potenzielle Parallele sicherlich unangenehm aufgefallen.
    »Schwingen wir uns in die Lüfte?«, fragte Sam Knox unternehmungslustig, als der Transfer abgeschlossen und von der Transportblase nichts mehr übrig war.
    Toufec verneinte. »Wir gehen zu Fuß. Ich will nicht das Risiko einer vorzeitigen Entdeckung eingehen.«
    »Wie weit ist es?«
    »Etwa fünfzehn Kilometer bis zu der Pyramide, in deren Nähe die TOLBA die Akademie für Logistik vermutet. Möglicherweise befindet sie sich im Umfeld des Bauwerks. Man wird sehen.«
    »Also maximal vier Stunden Fußmarsch, je nach Beschaffenheit des Geländes. Sozusagen ein Halbwandertag.«
    »Wenn wir unterwegs etwas über die Bewohner dieses Kontinents lernen, umso besser. Aufbruch!«
     
    *
     
    Der Untergrund war weich, sumpfig. Bei jedem Schritt schmatzten die Stiefel.
    »Können wir nicht wenigstens Gleitbretter benutzen?«, maulte Madison Clay.
    »Nein. Wir gehen sparsam mit den Nanogenten um«, versetzte Toufec. »Unsere Vorräte sind nicht unerschöpflich, auch wenn wir sie gerade aufgestockt haben.«
    »Ein bisschen Bewegung kann deinen Plattfüßen nicht schaden«, zog Sam Knox seinen Kumpel auf. »Obwohl, ihr britischen Infanteristen seid nun mal keine Gazellen. Wärt ihr am Brandywine Creek nicht so lahmarschig gewesen, hättet ihr flugs bis nach Philadelphia vorstoßen können. Unsere Brigade unter General Greene hingegen marschierte vier Meilen in nur zweiundvierzig Minuten und konnte dadurch rechtzeitig den Rückzug von General Sullivans Division decken.«
    »Blödsinn! Nur die Nacht hat euch davor bewahrt, dass wir euch bis Chester verfolgten. Wir hätten euch den Garaus gemacht und vollkommen aufgerieben, hätten wir gewusst, wie übel ihr beisammen wart.«
    »Selbst schuld. Mangelnde Feindaufklärung, ich sag's ja.«
    »Das reicht!«, erstickte Toufec den drohenden Disput im Keim. »Ruhe jetzt! Vergesst die Vergangenheit, konzentriert euch aufs Naheliegende!«
    Er nahm Verbindung zu den anderen Einsatzteams auf. Alle fünf Sechsergruppen von Bundesgenossen waren planmäßig gelandet und ebenfalls bereits unterwegs zu ihren jeweiligen Zielpunkten.
    Einstweilen meldeten sie keine besonderen Vorkommnisse. Toufec ordnete an, dass sie einander trotzdem zu jeder vollen Stunde Bericht erstatten sollten.
    Sein eigenes Team kam erfreulich flott voran, zumal der Urwald bald einer weiten, leicht hügeligen Steppe mit festem, knochentrockenem Boden wich. Es gab keinerlei Anzeichen von Zivilisation, sah man davon ab, dass jemand in Abständen von etwa fünfzig, sechzig Metern dicke Holzpfähle errichtet hatte. Darauf thronten überdimensionierte, kunstvoll verzierte Vogelhäuschen.
    Masuka, die im Wald einen langen, geraden Ast aufgeklaubt hatte, der sich als Wanderstab eignete, klopfte damit gegen eines der Dächer. »Jemand zu Hause?«
    Aus der Türöffnung schoss ein armlanger Flugsaurier und stürzte sich auf die dunkelhäutige Schönheit. Blitzschnell wölbte sich die Krempe ihres Huts schützend nach unten. Der Miniatur-Saurier prallte gegen das Hindernis, heulte frustriert auf und verzog sich mit blutender Schnauze wieder in seine Behausung.
    »Danke, Mahamba!«, sagte Masuka.
    »Hätten wir das auch besprochen«, sagte Toufec.
     
    *
     
    Eineinhalb Stunden später überbrachte der Nanofalke, den Toufec als Späher vorgeschickt hatte, die Kunde, dass drei Kilometer voraus eine Kleinstadt lag. Sie füllte die Talenge, auf die sie zugingen, praktisch zur Gänze aus.
    »Eine günstige Gelegenheit, um Souvenirs zu erwerben«, sagte Clara Esleve, nicht ohne die Hüften zu schwingen und Toufec einen koketten Seitenblick zuzuwerfen. »Man kriegt ja leider von niemandem Erinnerungsstücke

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