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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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geschenkt.«
    »Vergiss es. – Hinterher gerne«, besserte Toufec hastig seinen Schnitzer aus, weil ihn der Blick aus Claras Glutaugen durchbohrte. »Alles, was du willst. Aber nicht jetzt. Wir wollen uns nicht verzetteln, ja?«
    Mit Mühe ignorierte er ihren patentierten Schmollmund. »Leute, nochmals: Das ist kein Wochenendausflug. Auch wenn uns derzeit niemand behelligt – wir befinden uns auf unbekanntem, feindlichem Territorium. Jeden Moment können wir in die Bredouille geraten. Wir müssen nicht extra noch Schwierigkeiten herausfordern. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    »Schon. Aber ich vermisse ein passendes Sprichwort.« Esleve befeuchtete mit der Zungenspitze ihre Oberlippe.
    »Denk dir selbst eines aus«, sagte Toufec, brüsker, als er hatte klingen wollen. »Jedenfalls meiden wir die Ansiedlung und passieren sie entlang des Kamms der Bergkette zur rechten Hand. Weiter!«
     
    *
     
    Die Kammwanderung gestaltete sich schwieriger als gedacht.
    Trotz des Lichts, das die von den Nanobegleitern generierten Handlampen spendeten, stolperten Toufec und seine Kameraden immer wieder über heimtückische Wurzeln, rutschten auf Geröll aus und schlugen sich die Schienbeine an Felszacken an.
    Schließlich gestattete Toufec, um die Moral der Truppe aufrechtzuerhalten, den Einsatz von Schwebebrettern aus Nanopartikeln. »Aber nur eine Handbreit über dem Boden!«, befahl er. »Keinen Zentimeter mehr.«
    Nachdem sie den Scheitelpunkt des Bergkamms überwunden hatten, folgten sie einer abschüssigen Felsrinne, die in einen relativ breiten, von fleischigen Blättern bedeckten Hohlweg mündete.
    Ideal für einen Hinterhalt, dachte Toufec in wehmütiger Erinnerung an seine glorreichen Jahre als Wegelagerer.
    Gleich darauf verfluchte er sich bitterlich dafür, in Reminiszenzen geschwelgt zu haben, statt umso verschärfter die Umgebung zu beobachten oder diese Aufgabe seinen Falken zu übertragen. Denn auf die Idee, die günstige Geländeformation für einen Überfall zu nutzen, waren auch andere gekommen.
    Markerschütternd brüllend sprangen Gestalten von den Seitenwällen des Hohlwegs herab. Sieben, acht, nein: viel mehr. Eine ganze Horde von raubtierhaften, sechsgliedrigen Wesen mit mörderischen Gebissen umringte Toufecs Team und drang mit Knüppeln und Schwertern auf sie ein.
    Die Nanobegleiter reagierten schnell wie immer, aber es wurde trotzdem ein zähes Ringen. So viele Angreifer warfen sich todesmutig gegen die Schutzblasen, dass diese ein ums andere Mal zusammenbrachen, während zuckende Leiber im Dutzend verglühten.
    Clara Esleves Katze blähte sich zu einem Tiger auf und teilte nach allen Seiten Schläge aus, musste jedoch selbst nicht wenige Prankenhiebe hinnehmen. Madison Clay und Samuel Knox wüteten, aus den Fingerspitzen Impulsblitze verschießend, unter den Feinden wie Berserker. Gleichwohl ließ deren Zustrom nicht nach.
    Pazuzu bot an, Toufec in Sicherheit zu bringen. Dieser lehnte ab, da er seine Mitstreiter nicht im Stich lassen wollte.
    Letztlich gab Barizza Doohs sprechende Trommel den Ausschlag. Die N'tama emittierte einen tiefen, weniger zu hörenden als in den Eingeweiden wühlenden Dauerton, der buchstäblich jegliche Kampfhandlung unterminierte.
    Freund und Feind verloren das Gleichgewicht, wurden von den Beinen gerissen und purzelten haltlos durcheinander. Einzig Dooh behielt die Oberhand.
    »Ergebt euch«, knarrten er und seine Trommel unisono, »oder ihr werdet pulverisiert, zermahlen zu ornamentalem Zierstaub.«
    Fast schmerzhafte Stille kehrte ein.
     
    *
     
    Aufräumarbeiten. Quälend, aber unumgänglich.
    Toufec und Masuka verhörten mittels rasch erzeugter Translatoren die Festgenommenen. Sie nannten sich Vashulen.
    Ihr Kriegerkönig war auf die Idee verfallen, sich dem ihm auferlegten Tribut zu entziehen, indem er an seiner statt andere ans Messer lieferte. Deshalb marodierten die Vashulen seit wenigen Tagen auf der gesamten Halbinsel ohne Rücksicht auf Verluste.
    In einer Sänfte fläzte die Anführerin dieses Trupps, die Schwester des Königs. »Falls ihr mich schänden wollt, nur zu«, sagte sie mit gefletschten Zähnen.
    »Gnädigste, uns wäre lieber«, antwortete Toufec, »wenn Ihr bei allem, was Euch heilig ist, schwört, uns fortan nicht mehr zu belästigen, sondern unseres Wegs ziehen zu lassen. Vorausgesetzt, dass über diese, für viele Eurer Gefolgsleute fatale Begegnung der Mantel des Schweigens gebreitet wird.«
    Die Prinzessin willigte ein. Danach trennten

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