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PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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sie verloren.«
    Die Peaner mussten nicht lange warten. Die vier Wesenheiten kehrten zurück.
     
    *
     
    »Wenn ihr uns vertraut, helfen wir euch. Ihr dürft aber keine Angst haben vor dem, was wir mit euch tun.«
    Die vier Wesenheiten zuckten zurück. In ihrem Schmerz waren sie übersensibel und leicht reizbar.
    »Wir wollen die Kontrolle über das behalten, was mit uns geschieht«, antworteten sie synchron, mit einer mentalen Stimme und einer Meinung.
    »Das ist der richtige Weg.«
    Die Peaner legten ihnen einen Pfad zur Selbsterkenntnis. Er führte um den Planeten herum und führte immer tiefer nach unten, in die Abgründe ihrer Seelen. Gleichzeitig kamen sie dem Lager der Hyperkristalle immer näher. Wie erwartet öffneten sie dabei immer mehr ihr Inneres, bis sie nichts mehr verborgen hielten.
    »Wir vertrauen euch«, teilten sie mit. »Wir öffnen euch unser Sein, unsere Erinnerungen.«
    »Es ist eine gute Entscheidung«, summte der mentale Stimmenchor der Peaner. »Dann kommt. Kommt herab zu den Wäldern. Wir erwarten euch.«
    Die Peaner wussten nicht, ob sie den vier Wesenheiten aus der Ferne wirklich vertrauen konnten. Es fehlte ihnen an Erfahrung im Umgang mit Fremden. Sie verließen sich auf ihr Gefühl und auf die Kraft der Kristalle im Innern des Berges.
    Ein gegenseitiges Betasten und Beschnuppern folgte. Für die Peaner war es eine völlig neue Erfahrung. Sie, die Körperwesen des einzigen Planeten einer kleinen Sonne fernab von den Hauptrouten der Galaxis, rührten an der Macht höherer Wesen. Die mentale Sprengkraft der Fremden hätte ausgereicht, ein ganzes Imperium zu versklaven und erst recht das kleine Volk der Peaner.
    Die erste Berührung tat weh. Die Bewohner mehrerer Dörfer schrien gepeinigt auf. Der mentale Schlag schleuderte sie aus dem Suggestivnetz. Halb besinnungslos stürzten sie zu Boden.
    Ein freundlich heiteres Lachen der Geisteswesen folgte. Sie fanden den Anblick amüsant, wenn die Peaner am Boden lagen und ihre Arme und Beine in die Höhe streckten. Die Heiterkeit besaß nichts Schadenfrohes, nichts Aggressives. Die fremden Wesen konnten sich trotz ihres schweren Schicksals freuen.
    Beim zweiten Versuch waren sie vorsichtiger. Sie vermieden eine schnelle Berührung des fremden Mentalpools und hielten sich lediglich in der Nähe auf. Sie spürten die Neugier der Geisteswesen, die sich mehr auf die Hyperkristalle denn auf die Peaner richtete.
    Eines dieser Wesen bezeichnete den Vorgang der Annäherung später als hyperpsionische Angleichung und meinte so etwas wie einen Energieausgleich. Für die Peaner vollzog er sich auf der Suggestivebene als Schritt in das Licht. Sie durchquerten ein Tor in eine andere Welt. Zum ersten Mal erblickten sie die Oberfläche ihrer Heimatwelt aus großer Höhe und mit fremden Augen.
    »Planeten wie dieser existieren in unserer Heimat unzählige«, erfuhren sie. Pausenlos lösten sich aus dem Pool von Milliarden Bewusstseinen Individuen, boten sich als Fremdenführer oder Erzähler an. Die Peaner versuchten so freundlich wie möglich zu sein und stellten sich als Zuhörer zur Verfügung.
    Die vier Geisteswesen nahmen sich Zeit. Sie lernten die Peaner kennen – ein realer Zeitraum von wenigen Augenblicken reichte auf parapsionischer Ebene für eine komplette Historie aus.
    Erste Erinnerungsfetzen an die Zeit des Schmerzes tauchten auf. Mit wachen Sinnen und überwältigendem Staunen erfuhren die Peaner erste Einzelheiten aus der Zeit, in der über Nacht der Untergang über die vier Völker hereingebrochen war.
    Weltengeißel! Das Wort an sich beinhaltete schon Grausamkeit. Die Taten dieses Instruments waren unfassbar schlimmer. Eine fremde Kraft oder Macht fiel über jedes dieser Völker her. Mit unwiderstehlicher Kraft saugte es die Mentalpotenziale aus den organischen Körpern heraus und sammelte sie in einem Behälter. Für jedes Individuum wurde dieser Vorgang zu einer schmerzhaft-tödlichen Prozedur. Körper, Geist und Seele litten unvorstellbare Qualen. Obwohl der Vorgang nur wenige Augenblicke dauerte, erschien er den Betroffenen wie eine halbe Ewigkeit. In ihrer Verzweiflung flüchteten sie zueinander und aneinander und erreichten dadurch ein Gefühl unendlicher Zusammengehörigkeit. Sie spendeten sich gegenseitig Trost nach allen Seiten.
    Ein wenig Erleichterung erfasste sie, weil sie alle noch da waren. Sie erkannten einander an den Namen und Redewendungen.
    Die nächste Wesenheit definierte Individualismus an der Intensität von

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