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PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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dann für alle Zeiten ein Störpotenzial, das alle deine Pläne durchkreuzen würde. Du solltest uns dankbar sein, wenn wir es nicht tun.«
    »Ich werde euch töten.«
    »Wenn du es versuchst, machen wir unsere Drohung wahr. Dann ist es vorbei mit QIN SHI! Wir würden dich zerstören und danach in unsere eigenen Körper zurückkehren.«
    Die Peaner blufften, aber das konnte dieses Wesen nicht wissen. Es zögerte. Sie nutzten die winzige Zeitspanne und begannen das Potenzial zu durchforsten. QIN SHI war noch schwach, ein junges Wesen auf der Suche nach den vier anderen. Es war bösartig, trug Ansätze von Verschlagenheit und Hinterhältigkeit in sich. Der Weg dieses Wesens war vorgezeichnet, wenn man es gehen ließ.
    »Was tut ihr da?« Eine Welle schmerzhafter telepathischer Impulse überschwemmte Pean und die Bewohner. »Ihr könnt mich nicht hindern.«
    »Das wollen wir auch nicht. Wir wollen dir etwas mit auf den Weg geben. Jeder, der zu uns kommt, braucht Hilfe.«
    Sie spürten die nachlassende Aufmerksamkeit des Potenzials. QIN SHI verlor nach und nach das Interesse an Pean und den Hyperkristallen. Die Gier schwand, gedämpft durch die Impulse der Einheimischen. Irgendwo tief im Innern entdeckten sie ein paar Individuen, deren Gedanken sich darum drehten, was die Peaner im Schilde führten.
    QIN SHI blockte die Suggestivimpulse ab, mal da, mal dort. An verschiedenen Stellen schaffte dieses Wesen es tatsächlich. Die Peaner zogen sich zurück und verstärkten die Arbeit in anderen Bereichen des Potenzials.
    QIN SHI tobte. Er wollte sich auf die Kristalle im Berg stürzen, doch die Peaner hatten vorgesorgt. An verschiedenen Stellen hatten sie Depots angelegt, hohe Konzentrationen der Hyperenergie, mühsam von den Bewohnern einiger Dörfer in Schach gehalten. In dem Augenblick, als alle Peaner sich mit ihren Impulsen aus QIN SHI zurückzogen, lösten sie die Fesseln der Depots. Die Energien rasten aufwärts in das Potenzial, wo sie sich schlagartig entluden.
    QIN SHI explodierte ... zumindest hatte es anfangs tatsächlich diesen Anschein. Die Peaner empfanden es so. Die Psi-Impulse rasten herab zur Oberfläche, verteilten sich als unsichtbare Welle über die Planetenoberfläche und raste einem gemeinsamen Brennpunkt entgegen. Erst da merkten die Baumwesen, dass die Energie in den Berg zurückkehrte, in die Depots und von dort in die Kristalle. Nach Kurzem stieg Rauch auf. Er diffundierte durch die Bodenkrume, kräuselte sich zwischen den Ranken des Waldes und legte einen fluoreszierenden Saum um die Blätter.
    QIN SHI hatte den Angriff zumindest teilweise abgewehrt. An anderen Stellen klafften dafür Lücken, in die erneut Peaner mit ihren Suggestivimpulsen vorstießen.
    Das Geisteswesen beruhigte sich nach und nach. Es schwieg, aber sie beobachteten die energetischen Vorgänge im Innern des Potenzials. QIN SHI suchte in sich nach Informationen.
    »Kehr zurück nach Hause«, sagten die Baumwesen. »Du wirst vergessen, was du erlebt und gesehen hast.«
    »Ich kann nicht vergessen.«
    »Wie hieß das Volk, aus dem du hervorgegangen bist?«
    Lange herrschte Stille über Pean. Dann endlich kam zögernd die Antwort. »Oraccameo.«
    »Wo befindest du dich zurzeit?«
    Diesmal antwortete QIN SHI gar nicht. Die Koordinaten des Systems, der Name des Planeten und der seiner Bewohner war gelöscht. QIN SHI wogte auf und ab. Er zögerte. Worauf wartete er?
    Die Peaner setzten ihr Werk ungehindert fort. Sie nahmen dem Wesen die Erinnerung an diese Begegnung und an die vier anderen Potenziale.
    »Wenn es uns gelingt, diese Erinnerung komplett zu löschen, wird in Zukunft viel Unheil vermieden sein«, stellten sie untereinander fest.
    Die Furcht der vier und deren Flucht hätten berechtigter nicht sein können.
    QIN SHI reagierte. Das Potenzial aus Chalkada war schlau und berechnend. Es begriff, was die Peaner mit ihm anstellten. Abrupt riss es sich von ihnen los. Ein letzter Blitz am Himmel, dann erreichte es einen Platz außerhalb der Atmosphäre, wo es verharrte.
    »Ihr könnt mich nicht narren«, ließ es sie wissen. »Ich weiß jetzt, warum ihr versucht, meine Erinnerungen zu löschen. Die anderen waren hier. Sie sind hier irgendwo. Und euch werde ich auch wiederfinden.«
    »Wir wünschen eine gute Reise«, summten die Peaner.
    Es klang freundlich, und es war auch so gemeint. Während sich QIN SHI von Pean entfernte, gingen die Erinnerungen an die Begegnung und die Hyperkristalle vollständig verloren. Mehrere Tage hing das

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