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PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Potenzial draußen im Leeraum, als müsse es sich orientieren oder warte auf jemanden.
    »QIN SHI findet in Escalian keinen Ansatz für einen eigenen Machtbereich«, stellten die Peaner fest. Sie waren in den Alltag zurückgekehrt und lauschten nur ab und zu noch ins All, ob das Potenzial nicht endlich verschwunden war. »Er wird nach Hause zurückkehren.«
    Dort, in Chalkada, existierte die Machtbasis für den Versuch der Oraccameo, zu einer Superintelligenz zu werden.
    »QIN SHI ist ein langlebiges Wesen«, summten die nördlichen Dörfer. »Wir konnten nicht in allen Bereichen des Potenzials genug Nachhaltigkeit einbringen. Der suggestive Einfluss wird mit der Zeit nachlassen, und es wird sich teilweise wieder erinnern.«
    Irgendwann in Jahrtausenden oder Jahrzehntausenden.
    Für Wesen wie QIN SHI oder die Peaner war das kein besonders langer Zeitraum.
    Die Baumwesen zogen hinauf zum Berg und begannen, den Dreck der Staublawine zu beseitigen und die Bodenkrume dorthin zurückzubringen, wo sie hergekommen war. Als sie damit fertig waren, erhielten sie kein Echo aus dem All mehr.
    QIN SHI hatte die Gegend verlassen.
     
    *
     
    Die vier Geisteswesen kehrten zurück, einmal, zweimal, dreimal. Als sie nach vielen Jahrtausenden das vierte Mal über Pean erschienen, spürten die Baumwesen sofort die Veränderung. Die Potenziale hatten sich entschieden. Sie besaßen mehr Selbstverständnis als früher, und sie hatten Namen. Es war naheliegend, dass sie sich die Namen der Galaxienteile gaben, über die sie herrschten.
    TAFALLA, NETBURA, DRANAT und ARDEN.
    Sie kamen, um sich Rat zu holen bei den Wesen, die ihnen eine Heimat und einen Ankerplatz gegeben hatten.
    »Prüft uns!«, forderten sie die Peaner auf. »Welcher Art Wesen sind wir? Noch dieselben wie damals, als wir euch gefunden haben? Oder sind wir mutiert, pervertiert oder etwas Ähnliches?«
    »Wir können keinen Unterschied zu damals feststellen.«
    »Wir halten uns für pervertiert. Wir fühlen uns einander nahe wie Geschwister.«
    »Das ist nichts Ungewöhnliches. Ihr vertretet dieselbe Geisteshaltung und Moralanschauung, ihr habt dieselben Vorstellungen vom Leben in eurem Lebensraum. Ihr seid folglich Geschwister, auch wenn ihr aus unterschiedlichen Völkern hervorgegangen seid. Was soll daran pervers sein?«
    »Wir sollten es also wagen?«
    »Was immer ihr plant, wagt es. Es wird gelingen. Seid euch aber bewusst, dass ihr alle Dinge, die ihr jetzt als Einzelwesen seht, anders sehen werdet. Eure Perspektive wird größer sein. Entsprechend werdet ihr manche Dinge strenger oder anders sehen, wenn ihr erst mit einem einzigen Bewusstsein denkt. Besser ist, ihr behaltet eine kritische Distanz zueinander.«
    »Wie können wir das erreichen?«
    »Indem ihr euch immer wieder trennt. Nicht alle auf einmal, sondern immer wieder eines. Einmal macht sich NETBURA auf den einsamen Weg durch die Galaxis, ein andermal ARDEN und so weiter. Ihr werdet feststellen, dass es für euch alle sehr befruchtend sein wird.«
    »Wir sind euphorisch und können es kaum erwarten.«
    »Nicht alles wird sich so entwickeln, wie ihr es geplant habt. Ihr werdet Völker eurer Galaxien einbeziehen, die sich verändern. Ihr werdet Niederlagen einstecken, wenn Naturphänomene eure Pläne durchkreuzen. Und manchmal werdet ihr euch selbst im Weg stehen. Alles in allem wird euer Wirken positiv sein, denn ihr seid positive Wesen, und euer Zusammenschluss wird verhindern, dass QIN SHI euch frisst.«
    »Dann tun wir es jetzt und hier am Anker. Bringt euch in Sicherheit. Besteigt eure Schiffe und verlasst diesen Raumsektor.«
    Die Peaner konnten ein Schmunzeln nicht unterdrücken. »Raumschiffe? Raumsektor? Wo habt ihr nur eure Gedanken? Tragt Sorge, dass ihr euren Emotionen nicht immer ungezügelten Lauf lasst.«
    Die vier entschuldigten sich hastig. »Dann werden wir es an einem anderen Ort tun.«
    »Tut es zu einem Zeitpunkt, der euch richtig erscheint. Kehrt danach hierher zurück.«
    Sie taten es. Ihre Vereinigung zum Zeitpunkt eines Raum-Zeit-Bebens führte zu einer Instabilität in der Gesamtstruktur der Vierergalaxis.
    Aus den vier Wesenheiten wurde TANEDRAR – die vier, die eins sind.
    Die Peaner beobachteten die Entwicklung, beeinflussten sie jedoch nicht. Als TANEDRAR das Reich der Harmonie etablierte, waren sie mit dem eingeschlagenen Weg allerdings nicht völlig einverstanden. Sie maßregelten TANEDRAR, und es sprach sich herum. Eine Legende entstand. Sie besagte, dass der Erstkontakt mit

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