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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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diesem Fall Rhodan zu. Er hatte die Taktik entwickelt, an vielen Stellen gleichzeitig aus dem Hinterhalt anzugreifen – und vor allem einige robotisierte, mit Bomben bestückte Beiboote extrem nah an der Oberfläche des Hauptplaneten in den Normalraum zurückstürzen zu lassen.
    So sahen sich QIN SHIS Truppen unvermutet mehreren Fronten gegenüber. Die Robotschiffe gingen auf ihren vorprogrammierten Kurs und detonierten in der Nähe stationierter Schiffe. Ein gewaltiger Raumer explodierte in einer gigantischen Detonation. Trümmer trieben in die Atmosphäre eines der Planeten und verglühten in riesigen Feuerschweifen.
    Diesmal schlugen die Gegner weitaus schneller und härter zurück als in den bisherigen, fingierten Auseinandersetzungen. Viele Schiffe des Reiches der Harmonie vergingen. Nur selten gelang es Teilen der Besatzung, in Beibooten und Rettungskapseln zu fliehen, und wenn, gerieten sie in eine tödliche Hölle, aus der es nur für die wenigsten ein Entkommen gab.
    Die Schlacht währte stundenlang. Von den 5000 Schiffen QIN SHIS blieben bald nur noch einige Hundert, die ein kollektives Fluchtmanöver starteten. Das hatte Rhodan in seinen Einsatzplan mit einberechnet. Teile seiner Truppen standen bereit, diese Flüchtlinge abzufangen. Nun griff auch das Flaggschiff selbst mit ein.
    Eine gnadenlose Jagd nahm ihren Anfang. Im Unterschied zu den Wracks, die QIN SHI ihnen zum Fraß vorgeworfen hatte, stellten diese flüchtenden Schiffe eine große Gefahr dar. Sie würden sich an anderer Stelle dem Heer der Angreifer anschließen und Tod und Verderben bringen.
    Das durfte nicht geschehen.
    Der Tod zwischen den Sternen schlug weiter zu, unaufhaltsam und auf beiden Seiten der Schlacht – aber nur noch vereinzelt starben die Verteidiger ihrer Galaxis. Die Schiffe der Aggressoren jedoch vergingen reihenweise in gewaltigen Explosionen. Schutzschirme platzten unter dem dauernden Feuer, und riesige Raumer brachen auseinander.
    Irgendwann endete es.
    Das All zwischen den Planeten war ein gigantisches Trümmerfeld. Die Systeme empfingen den Notruf einer Rettungskapsel der Feinde. Er brach abrupt ab.
    Rhodan schloss die Augen.
    Ein großer Sieg lag hinter ihm, vielleicht der Beginn der Wende im Kriegsglück. Aber er konnte sich nicht darüber freuen.
     
    *
     
    Später brütete Perry Rhodan über den Daten der letzten Schlachten. Er hatte die Flotte von einem Schauplatz zum nächsten geführt, hatte Siege errungen und Niederlagen erlitten und seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen. Er wusste nicht, was ihn wach hielt: die belebenden Impulse des Zellaktivators oder die Last der Verantwortung?
    Er ging zahllose Daten zahllose Male durch, und endlich stach ihm etwas geradezu ins Auge. Er fluchte und verglich die Informationen verschiedener Orterstationen.
    »Ein Fehler!«, herrschte er Craton Yukk an, der soeben den Raum betrat. Der Lirbal sah übernächtigt aus. Im Unterschied zu Rhodan hatte er schlafen müssen – ohne Zellaktivator wäre der Flottenkommandant nach fast vier Tagen sonst trotz diverser Aufputschmittel zusammengebrochen. »Wie habe ich es nur übersehen können?«
    »Wovon redest du?«
    »Während ich von einer Schlacht zur nächsten gezogen bin, hat QIN SHI die ganze Zeit über kaum reagiert. Ich war dumm genug zu glauben, dass ich die Superintelligenz schwächen könnte – doch QIN SHI hat alles bewusst zugelassen!«
    »Warum?«
    »Feindliche Truppen stehen vor der Ankerwelt«, sagte Rhodan matt. »Sie werden bald zuschlagen. Pean wird fallen, wenn ...«
    Er brach ab. Wenn kein Wunder geschieht. Das wollte er nicht aussprechen, weil genau das von ihm erwartet wurde. »Wie habe ich es nur übersehen können?«, wiederholte er seine Frage.
    »Weil du nicht du selbst bist.«
    »Du glaubst, ich bin übermüdet?«
    »Du bist nicht vollständig«, präzisierte der Flottenkommandant. »Nur ein Schatten deiner selbst, genau wie TAFALLA.« Yukk schaute sich bei diesen Worten um, blickte über die Schulter, als fürchte er, dass jemand diese geradezu ketzerischen Sätze mithören könnte. »TAFALLA ist verschwunden. Er ist beim Aufbruch auf Patrouille gegangen wie jedes Mal, seit das Ritual von Ankunft und Aufbruch seinen Anfang genommen hat – seit undenklichen Zeiten.«
    »Diese Sichtweise ist zu einfach«, betonte Rhodan. »TAFALLA, NETBURA, DRANAT und ARDEN sind zu einer Einheit verschmolzen. Wenn TAFALLA aufgebrochen ist, heißt das nicht, dass er keinen Kontakt mehr zu den anderen hat.«
    »Doch,

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