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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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genau das bedeutet es«, beharrte der Flottenkommandant auf seiner Meinung. »TAFALLA ist nur ein Schatten seiner selbst. Er ist allein, und er ist viele. Die vier, die eins sind. Genau wie du.«
    »Was ...«
    »Du hast das Spiel verloren«, sagte Yukk. »Das war zu erwarten.«
    Rhodans Hände zitterten. »Das Schicksal einer Galaxis wird hier und jetzt entschieden, und du sprichst von einem Spiel?«
    »Das alles ist ein Spiel«, widersprach der Flottenkommandant. »Ein Kampf und ein Spiel. TAFALLA war von Anfang an gescheitert. Er ist aufgebrochen und hat damit das gesamte Reich der Harmonie in einen Schockzustand versetzt. TANEDRAR ist nicht mehr als Ganzes vorhanden! Du warst nur eine Schachfigur. Du konntest nicht gewinnen. TAFALLA hat Escalian nicht helfen können, und du hast nur beobachtet, wie die Schlacht verloren ging.«
    »Nein«, sagte der Terraner bestimmt. »Du lügst! Was ich erlebt habe, war mehr als Spiel, mehr als bloßes Beobachten! Als ich Raumsoldat in diesem Waffenraum ...«
    »Das Reich der Harmonie hasst Fremde«, unterbrach sein Gegenüber. »Es würde einem wie dir niemals die Verantwortung über die Verteidigung anvertrauen.«
    Perry Rhodan spürte, wie jegliche Kraft aus seinem Körper wich.
    »Sieh her!«, sagte Craton Yukk.
    Yukk?
    Er verblasste zur Unscheinbarkeit, und neben ihm entstand eine Holografie.
    Sie zeigte einen Menschen, dürr wie ein Skelett. Die braungraue Haut spannte sich glänzend über den Kieferknochen. Die Lippen waren schlaff und vertrocknet. Am Hals traten Sehnen und Adern aus dem fahlen Fleisch heraus.
    Es war QIN SHI. Ein Abbild der Superintelligenz, die das Verderben über die ganze Galaxis brachte, die in ihrer Heimat Planeten entvölkert hatte in ihrer unerschöpflichen Gier.
    Auch in diesem Moment fraß QIN SHI, und Rhodan sah zu. Ihm blieb keine andere Wahl, als das Ungeheuer zu beobachten. Als Erstes verschlang es Craton Yukk, zerfetzte den Körper und saugte die Lebenskraft in sich auf. Das Fleisch verpuffte, als wäre es nie da gewesen. Vielleicht war es das auch nicht, weil dies alles doch nur ein Traum war.
    »TANEDRAR«, sagte die Kreatur. »Komm! Komm nur!«
    Vom ausgezehrten Körper des Hünen ragten Schläuche weg, womöglich auch Tentakel. Rhodan konnte nicht sagen, ob sie organisch oder künstlich waren. Sie bogen sich, wimmelten umher, und an ihren Enden schnappten ekelerregende Mäuler.
    Diese Münder suchten nach Nahrung, und wenn sie etwas in der Luft fanden – Rhodan mochte gar nicht darüber nachdenken, was es war –, schlangen sie es hinunter. Sie schmatzten und würgten und pumpten es durch die Schläuche in den Dürren hinein.
    Doch QIN SHI wurde nicht dicker. Sein Hunger ließ sich nicht stillen. Seine Gier hörte niemals auf.
    Mit einem Mal verstand Perry Rhodan dies alles endgültig. Er war tatsächlich TANEDRAR, denn TANEDRAR war überall im Reich der Harmonie, in Craton Yukk und jedem Harmonischen. Der Terraner lag in der Höhle, und er schaute durch die unfassbaren Augen der Superintelligenz, nahm mit ihren unbegreiflichen Sinnen wahr.
    Er sah, wie der Kampf der Überwesen einen ersten Höhepunkt fand.
    Neue Mäuler stießen aus dem krankhaften Körper heraus. Sie tasteten auf Rhodan/TANEDRAR zu, witterten ihn. »Du!«, brüllten sie ihm entgegen.
    Er wollte ausweichen, aber er konnte nicht. Er hing gefangen an den anderen, an seinen Freunden im Kristall-Labyrinth. Die falsche Realität verblasste. Rhodan sah, wie sich die Augen der drei bewegten und die Kristalle ihre Leiber überwucherten.
    Genau wie ihn.
    Sein Name war Perry Rhodan, und er war niemand sonst.
    Dennoch hörte er die Superintelligenz in der anderen Welt, weit jenseits des Kristall-Labyrinths.
    »Dein Spiel ist verloren!«, kreischte sie, und ihre Stimme klang hohl und tot und doch wie die von Craton Yukk. »Du hast meine List nicht durchschaut und die Zukunft des Reiches der Harmonie aufs Spiel gesetzt. Dank dir habe ich TANEDRARS Ankerwelt erreicht! Der Kampf findet bald ein Ende ...«
    Etwas riss an Perry Rhodan, der nicht Perry Rhodan war, sondern ein Bürger des Reiches der Harmonie. Er schrie auf, und sein Bewusstsein löste sich aus dem angestammten Leib.
    Die Maske platzte vom Gesicht und zerbrach am Boden. Perry Rhodans Augen auf dem künstlichen Etwas brachen mitten entzwei. Die Zähne kullerten aus dem zum Schrei geöffneten Mund.
    Der Nicht-Rhodan wollte schreien, doch sein Körper war nicht mehr da. Das Bewusstsein raste auf die schnappenden Mäuler zu,

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