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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Planeten«, erklärte Partok. »Überall brechen Tiere aus. Sogar bislang völlig zahme Haustiere greifen alles an, was sich ihnen in den Weg stellt. Insekten wühlen sich aus dem Erdreich und fallen in Heerscharen über arglose Bürger her. Vögel stürzen aus dem Himmel auf ihre Opfer, stoßen mit scharfen Schnäbeln zu und ...«
    »Ich verstehe«, unterbrach der Mausbiber. »Spar dir weitere Beispiele.«
    Partok rieb sich die Glatze. Dabei verrutschte die Maske; er schob sie mit einer beiläufigen, wohl unbewussten Bewegung zurecht. »Du klingst, als hättest du damit gerechnet.«
    »QIN SHI steckt dahinter«, sagte Gucky statt einer Antwort. Er sah keine Notwendigkeit zu erklären, woher sein Wissen kam. »Die negative Superintelligenz beeinflusst das Verhalten der Tiere. QIN SHIS Angriff auf Pean läuft, wenn auch auf völlig andere Art als erwartet. Nicht mit Raumschiffen, die den Verteidigungsring zu durchbrechen versuchen.«
    »Wirst du uns helfen?«, fragte Partok. »Das Reich der Harmonie braucht dich und deine einmaligen Fähigkeiten, wenn es bestehen soll.« Ein humorloses Lachen folgte. »Und glaub mir, zumindest ich will, dass es so kommt.«
    »Selbstverständlich stehe ich euch bei.« In TANEDRARS Namen, die Ankerwelt durfte nicht fallen!
    Es käme der ultimativen Katastrophe gleich. Wenn QIN SHI die heimische Superintelligenz vertrieb oder tötete, fiel zugleich jegliche Motivation der Verteidiger. Ohne TANEDRAR fehlte den Harmonischen der Antrieb; dann zerbrach die Grundlage ihres Weltbilds. Das bedeutete das Ende für sämtliche Bewohner der vier Galaxien.
    Dem Multimutanten lief es bei dieser Vorstellung kalt über den Rücken. Er fühlte sich mit der Superintelligenz überraschend eng verbunden, stärker noch als jemals zuvor mit ES.
    Er wunderte sich nur kurz darüber. Er musste nur an die Kristallhöhle zurückdenken, um eine Erklärung für seine Empfindungen zu erhalten. An seinen eigentlichen Körper.
    Gucky gehörte zur Einheit der vier und damit zu einem Abbild, das TANEDRARS Wesen widerspiegelte. Er verstand die Superintelligenz, ihre Ängste und ihre Beweggründe. In diesem Augenblick, über die hyperenergetischen Verbindungen des Labyrinths, war er sogar TANEDRAR oder zumindest ein winziger Teil von ihr.
    Nur einen Fehler wies dieser Gedankengang auf. In der Höhle gab es keine vier mehr. Perry gehörte nicht zu ihnen. Er war abgeschnitten. Allein.
    Gucky begriff nun die Bedeutung davon, dass er den Freund von außen wahrgenommen hatte, als er mit seiner Wahrnehmung kurzzeitig ins Kristall-Labyrinth zurückgekehrt war. Der Terraner fehlte. QIN SHI hatte Rhodans Avatar im Kampf um das Reich der Harmonie gefressen und damit einen ersten Sieg errungen, so, wie die negative Superintelligenz in der realen Galaxis Schritt für Schritt und scheinbar unaufhaltsam vorrückte.
    »Gucky?«, fragte Partok. »Hörst du mich?«
    »Entschuldige.« Der Mausbiber kehrte gedanklich in die Gegenwart zurück – in die einzige Realität, die zählte. Nur dort konnte er seinen Beitrag im Kampf gegen QIN SHI leisten.
    Er fühlte den sezierenden Blick des Einsatzleiters förmlich, obwohl die Maske wie bei jedem in dieser eigenartigen Kultur seine Mimik völlig verbarg.
    »Ich bringe dich zu unserem König«, erklärte Partok, was er offenbar schon einmal gesagt hatte. »Noser Netburas fliegender Palast wartet im Orbit um die Ankerwelt. Mit dem obersten Herrscher müssen wir besprechen, wie wir weiter vorgehen.«
    Gucky sah keinen Grund, diesem Plan zu widersprechen. Gemeinsam stiegen sie in einen Minigleiter. Partok startete ihn und zog senkrecht in die Höhe.
    Die neugierige Menge blieb unter ihnen zurück. Der Gleiter ging in eine scharfe Kurve und raste über das Gelände des Zoos. Die durchsichtige Energiekuppel überspannte es nach wie vor. Es sah aus, als walle leichter Nebel darunter; seine tödliche Wirkung ließ sich nicht erahnen.
    Der Mausbiber versuchte, den Vorfall im Zoo zu vergessen. So tragisch es sein mochte, der Schaden und vor allem der Verlust an Leben hielten sich in Grenzen. Gucky ahnte jedoch, dass noch weitaus Schlimmeres auf Pean und seine Bewohner zukam. Ihm graute davor, QIN SHI direkt gegenüberzustehen.
    Doch es würde so kommen.
    Es musste so kommen.
    Mit einem Mal wusste Gucky, dass Perry Rhodan genau dasselbe erlebt hatte. Vielleicht an einem anderen Ort und unter völlig unterschiedlichen Umständen – aber die Auseinandersetzung lag bereits hinter ihm. Der Terraner war daran

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