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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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zahlreiche Einzelaufnahmen aus dem Zoogelände koordinierte. An etlichen Stellen schoben sich unterirdisch verborgene Düsen aus dem Erdreich und stießen ihre Verplombungen ab. Einen Augenblick später stieg feiner Nebel auf und verteilte sich rasch.
    Tessföl ächzte. Er sah aus wie ein gebrochener Mann; zumindest soweit Gucky es an der Haltung und der fremdartigen Körpersprache dieses Krötenartigen und trotz des von einer Maske bedeckten Gesichts beurteilen konnte.
    Für den Mausbiber fand dieses Thema damit ein Ende. Er hatte im akuten Notfall geholfen und durfte sich nun nicht länger darum kümmern. Die Hintergründe dieses Zwischenfalls mussten andere erforschen.
    Ihn selbst drängte es herauszufinden, wie er aus der Kristallhöhle zum Zoo gekommen war. Was steckte dahinter? Litt er tatsächlich unter partiellem Gedächtnisverlust? War er unkontrolliert teleportiert?
    Aber ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Partok, der Einsatzleiter der Sicherheitskräfte, trat auf ihn zu. Wieder trommelte er mit den Fingerspitzen auf seiner Glatze; diese eigenartige Geste schien ihm in Fleisch und Blut übergegangen zu sein. »Es gibt neue Informationen. Ich bitte dich um weitere Hilfe. Deine Mutantenfähigkeiten könnten ...«
    »Worum geht's?«, fragte Gucky salopp.
    »Die Vorfälle im Zoo sind kein Einzelfall. Ganz im Gegenteil. Man kann sie bestenfalls als die Vorboten einer noch viel schrecklicheren Katastrophe deuten.«
    Gucky erschrak und ...

7.
    Mitten in Phase 2
     
    Gucky erschrak und schlug die Augen auf. Einen Augenblick lang wunderte er sich darüber, dass Partok verschwunden war. Dass statt des Lärms völlige Stille herrschte. Dass die energetische Kuppel über dem Zoo nicht mehr im Sonnenlicht funkelte.
    Stattdessen schaute er auf ein seltsam immaterielles Geflecht aus ... Woraus auch immer, dachte er.
    Er verstand.
    Er war zurück in der Höhle, mitten im unterirdischen Labyrinth, und er konnte sich nicht bewegen. Sein Bein schmerzte. Er erinnerte sich, dass er sich vorhin beim Sturz an der scharfkantigen Spitze eines Kristalls leicht verletzt hatte. Im Zoo hatte er es völlig vergessen, weil ...
    An diesem Punkt seiner Erinnerungen und Überlegungen stockte er.
    Ja, warum? Es gab nur eine Antwort. Diese Wunde seines realen Körpers gab es außerhalb des Labyrinths, in dem anderen Leben, gar nicht. Seine physische Präsenz dort entstammte einer fremdartigen Quelle, die er nicht begriff.
    »Gucky!«, hörte er Rhodans Stimme. Sie kam von außen und drang auf ihn ein. Seltsam. Perry gehörte doch zur Gemeinschaft, aufs Engste verbunden, mehr sogar, verschmolzen.
    Der Mausbiber hatte eben noch die Empfindungen des Freundes gespürt, viel direkter und unmittelbarer, als er es von der telepathischen Gabe kannte. Auch mit ihr schaute er stets nur von außen auf ein anderes Individuum; Perrys Gedanken jedoch waren seine eigenen gewesen, er hatte sie selbst gedacht – genau wie die von Alaska Saedelaere und Nemo Partijan. Diese beiden fühlte er immer noch. Nichts hatte sich geändert, aber Perry war verschwunden.
    Der Verlust schmerzte entsetzlich intensiv. Es gleicht dem Leid bei einem Aufbruch, ging es ihm durch den Sinn, und er begriff, dass er in diesem Augenblick aus TANEDRARS Erinnerungen schöpfte. Das Ritual von Ankunft und Ausbruch versetzte das gesamte Reich der Harmonie erst in Ekstase, dann in grauenhaften Schmerz.
    In dieser Höhle, im hyperenergetischen Labyrinth der Ankerwelt, mitten im Meer der Kristalle, fand Gucky spielend leicht geistigen Zugang zu der Superintelligenz. Er verstand sie. Teilte ihre Pein und ihre Angst vor QIN SHI, dem brutalen Gegner, der sich immer mehr ausbreitete und unablässig ihre Kinder fraß.
    QIN SHI wirkte bereits auf Pean, indem er auf unvorstellbare Weise Einfluss auf sämtliche Tiere ausübte und sie manipulierte. Deshalb verwandelten sie sich in aggressive Bestien.
    Auf sämtliche Tiere?, dachte Gucky, und er wusste, dass dieser Gedanke der Wahrheit entsprach.
    Das Erlebnis im Zoo war nur der Vorbote des Chaos gewesen. Genau so schätzte auch Partok die Lage ein.
    Derselbe Partok, der direkt vor dem Mausbiber stand und auf eine Antwort wartete.
    Das Kristall-Labyrinth verblasste.

8.
    Phase 2.2: Gucky
     
    Gucky erschrak und fragte: »Was meinst du damit?«
    Doch die Antwort kannte er selbst, als habe sie jemand in der winzigen Zeitspanne zwischen dem ersten und dem letzten Wort in seinen Verstand gepflanzt.
    »Es gibt inzwischen Meldungen vom gesamten

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