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PR 2689 – Kristall-Labyrinth

PR 2689 – Kristall-Labyrinth

Titel: PR 2689 – Kristall-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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die Nachbarhäuser mit ins Verderben. Irgendwo inmitten dieses Chaos aus Lärm und Trümmern wurde in diesem Augenblick ihr Gleiter zermalmt.
    »Was ... was war das?«, fragte Partok tonlos.
    Ja, bei der verlorenen Kolonie der Mausbiber, was war das? »Das ist wohl kaum darauf zurückzuführen, dass irgendwelche Tiere Amok laufen. Und das wiederum bedeutet, dass QIN SHIS Angriff die nächste Stufe erreicht.«
     
    *
     
    Guckys Einschätzung bestätigte sich leider nur allzu schnell.
    Vom Dach aus zeigte Partok dem Mausbiber das Gelände des Raumhafens. Sie teleportierten dorthin und erfuhren erschreckende Neuigkeiten. Das aggressive, unvorhersehbare Verhalten beschränkte sich inzwischen nicht mehr nur auf die Tiere des Planeten.
    An zahllosen Stellen brachen Kämpfe aus. Lirbal liefen ebenso Amok wie Rombina, Kandran töteten Fresen, und überall rissen Attentäter mit gezielten Anschlägen Dutzende ins Verderben. Ihr Erlebnis im Gleiter, so grauenhaft es sein mochte, stellte nur die Spitze des Eisbergs dar.
    Ein insektoider Wissenschaftler teilte Gucky und Partok über Funk die aktuellen Erkenntnisse mit, während sie ihrem Schiff, der JACKLES, auf einer kleinen Schwebeplattform entgegenfuhren. Das Holo ihres Gesprächspartners schwebte miniaturisiert vor ihnen. König Noser Netbura persönlich hatte verfügt, dass Partok und Gucky alle Informationen augenblicklich erhalten sollten, was den beiden in dieser heiklen Situation rasch sämtliche Türen geöffnet hatte.
    »Meine Messungen zeigen Unregelmäßigkeiten in der Atmosphäre des Planeten«, erklärte der Insektoide, dessen unaussprechlichen Namen der Mausbiber sofort vergessen hatte. Als Wasserstoffatmer trug er eine rundum geschlossene Raumkombination, die ihm das Überleben in der Sauerstoffatmosphäre dieser Welt ermöglichte. »Ich führe es auf eine Sonde zurück, die vor wenigen Stunden im Schutz eines Tarnfelds unbemerkt Pean erreichte. Unser Beobachtungsnetz hat sie zu spät bemerkt.«
    »Komm zur Sache!«, forderte Partok grimmig.
    »Die Sonde explodierte über Vlugaro.« Der Name sagte Gucky nichts, doch er hakte nicht nach. Es musste sich um eine Stadt oder einen Kontinent handeln. »Dabei setzte sie eine Chemikalie in großer Menge frei. Der Stoff verbreitet sich über der gesamten Welt und durchsetzt inzwischen auf mehr als 80 Prozent der bewohnten Fläche die Atemluft.«
    »Eine ... Droge?«, fragte der Mausbiber fassungslos. Er fühlte eiskalte Wut und war nur froh, dass der Insektoide nicht leibhaftig vor ihm stand. Sonst hätte er für die Sicherheit dieses Überbringers der schlechten Nachricht nicht garantieren können. Er erschrak selbst über seine Aggressivität, und irgendwo am Rand seiner Wahrnehmung klingelten sämtliche Alarmglocken – aber zu leise und zu weit entfernt, als dass er sie richtig hören könnte.
    »Ich teile diese Einschätzung«, tönte es aus dem Akustikfeld. Die volle Stimme schien so gar nicht zu dem winzigen Abbild ihres Gesprächspartners im Holo zu passen. »Die üble Botschaft dabei ist ...«
    »Es gibt eine noch üblere Botschaft als eine planetenweite Droge?«, piepste Gucky.
    »... dass eine Wolke der Chemikalie auch den Raumhafen erreicht hat. Ich bin in meinem geschlossenen Anzug geschützt, ihr jedoch schwebt in großer Gefahr oder seid bereits infiziert. Genau wie jeder andere in eurer Umgebung. Die Chemikalie verbreitet sich erstaunlich rasch und effektiv. Sie ist leicht, sie fliegt wie ein Vogel und dringt in alle nicht völlig hermetisch abgeschirmten Gebäude ein. Geparkte Raumschiffe etwa sind mit hoher Wahrscheinlichkeit längst durchsetzt. Nur Raumer in der Atmosphäre, deren Sauerstoffversorgung intern läuft, können als sicher gelten. Das bedeutet ...«
    Gucky handelte, ohne eine Sekunde zu zögern. Er verfluchte den Insektoiden für seine umständliche Erklärung und verspürte nicht die geringste Lust, sich den Rest des Sermons auch noch anzuhören. Hätte der Wissenschaftler nicht zuerst eine Warnung aussprechen können, anstatt zu einer solchen Ansprache anzusetzen?
    Erneut teleportierte er und fühlte sich dabei unendlich müde. Partok und er materialisierten im Inneren eines Raumschiffs.
    »Wir müssen sofort einen Raumanzug anlegen!«, herrschte er seinen Begleiter an. »Du hast gehört, was er gesagt hat! Hier drin ist es auch nicht sicher. Du kennst dich in euren Schiffen besser aus als ich! Schnell, wo finden wir ein Ausrüstungslager? Wir brauchen Raumanzüge, die uns von der Droge

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