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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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erkennbaren Veränderungen war lang. Partijans Chance auf eine vollständige Heilung lag unter zwanzig Prozent, obwohl ihm nun alle Mittel moderner Hochleistungsmedizin zur Verfügung standen.
    Die Prognosen der drei potenziell Unsterblichen waren weit weniger dramatisch. Trotzdem prophezeite das Medoprogramm eine längere Heilungsphase.
    »Ohne Berücksichtigung der Aktivatorchips«, murmelte Mondra. »Mikru, im Gegensatz zum Weltenschiff kennst du die Wirkungsweise von Perrys Zellaktivator. Wie lautet deine Prognose?«
    »Zuversichtlicher«, antwortete der weibliche Avatar trocken. »Ein Aufenthalt in einem neutralisierenden Diffusionsbad erscheint mir trotzdem unerlässlich.«
    »Wie lange?«
    »Fünf Tage bestimmt.«
    Perry würde sich gegen diesen Zeitverlust sträuben, das war Mondra klar. Ihm blieb keine Wahl. Sie konnte nur hoffen, dass der Aktivtorchip Rhodans Rekonvaleszenz beschleunigte.
    »Wie lange wird Nemo Partijan außer Gefecht sein?«
    »Wenn er überleben will, mindestens zwei Monate.«
    Mondra überflog Alaska Saedelaeres und Guckys Werte. Genau wie Perry würden sie ebenfalls für annähernd eine Woche ausfallen.
    »Was steht unserem Rückflug zum Weltenschiff entgegen?« Sie wechselte das Thema.
    Mikru antwortete nicht, vielmehr verschwand sie vor den Augen der Terranerin. Zugleich verrieten die Anzeigen, dass MIKRU-JON beschleunigte.
    Ein kurzes Überlichtmanöver, dann stand das Weltenschiff bereits in der optischen Erfassung.
    Mondra Diamond wandte den Blick nicht von der drei Kilometer durchmessenden Kugel. Ein bizarr anmutendes Raumschiff. Wie halbierte Blütenblätter stachen fünfzig große Objekte aus dem Rumpf hervor.
    Als würde dieses Schiff jedem, der ihm zu nahe kommt, die Zunge herausstrecken. Eine Vielzahl von Zungen.
    Dieser absonderliche Gedanke ließ Mondra trotz der Situation schmunzeln. So hatte sie zuvor nicht darüber nachgedacht. Aber wenn sie das gewaltige Schiff in der holografischen Wiedergabe betrachtete, vor allem aus dem Anflugwinkel MIKRU-JONS, hatte es in der Tat den Anschein, als würde der ehemalige Museumsraumer auf einer überdimensionierten Zunge niedergehen.
    Dabei erinnerten diese Aufsätze an das BOTNETZ, von dem Alaska Saedelaere berichtet hatte und das aus achtundvierzig dieser Blütenblätter bestand.
    Zwei Objekte mehr im Rumpf des Weltenschiffs. Durfte Mondra daraus folgern, dass dieses beeindruckende Schiff über bessere Fähigkeiten verfügte als das BOTNETZ? Eroin Blitzer hatte ähnliche Überlegungen geäußert. Obwohl er den Kugelraumer für den Konstrukteur Sholoubwa geholt hatte, wusste er angeblich nicht mehr darüber.
    MIKRU-JON schleuste ein. Das Schiff schwebte tatsächlich über die »Zunge« hinweg und stieg am Rumpf des Weltenschiffs höher bis zu einem offen stehenden Hangar. Die Halle war leer, und es war nicht die, in der MIKRU-JON zuvor verankert gewesen war.
    Vielleicht testete Eroin Blitzer alle Möglichkeiten des Weltenschiffs, weil er es selbst erst kennenlernen musste.
    Das galt ebenso für Mondra.
    »Ich will zur Krankenstation!« Den Wunsch äußerte sie, kaum dass sie MIKRU-JON verlassen hatte und sich mit schnellen Schritten von dem Obeliskenschiff entfernte.
    Ein blauer Pfeil entstand vor ihr in der Luft. In dem Pfeil waren Zeitangaben eingeblendet. Mondra verfolgte die rückläufige Zählweise. Also gab der Wert an, wie lange sie bis zum Ziel benötigte.
    Sie lachte verhalten. Die Anzeige war ein unnötiges Gimmick. In der Hinsicht erging es ihr wie Perry, der die komplizierte escalianische Zeitrechnung einfach ignorierte und froh darüber war, dass sein Allzweck-Armband die Umrechnung vornahm. Für die Werte, die der Leuchtpfeil zeigte, interessierte Mondra sich nur einen Lidschlag lang. Hauptsache, sie erreichte ihr Ziel auf dem kürzesten Weg.
    Ein paar Minuten war sie unterwegs. Sholoubwas Weltenschiff war eine bizarre Synthese verschiedenster Technologien, das wurde ihr wieder deutlich bewusst. Um das Schiff im Detail kennenzulernen, hätte Mondra Diamond ziemlich lange umherwandern müssen.
    Was war anders daran, als wäre ein Fremder irgendwo an Bord der BASIS ausgesetzt worden? Mondra massierte sich die Schläfen, während sie im Laufschritt einen breiten Korridor entlangeilte. Die BASIS und das Weltenschiff – eins stand dem anderen kaum nach.
    Der Pfeil löste sich vor dem Schott zur Medostation auf. Lautlos öffnete sich der Zugang.
    »Danke!«, sagte Mondra. Keine Automatik antwortete ihr. Allerdings erhellte

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