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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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fällt mir auf. Das muss Oljo sein oder Parga. Jedenfalls einer der inneren Planeten. Die anderen sind viel zu weit weg.
    »Wir sind nahe bei der Sonne, nicht wahr?«
    Keiner fragt, wieso ich das weiß. Wenn ich sonst so etwas sage, wundern sie sich wenigstens. »Nemo ist der geborene Wissenschaftler«, heißt es dann meistens. »Er hat mehr Ahnung, als man ihm ansieht.«
    »Ja«, sagt mein Vater. »Wir sind nahe an der Sonne. Leider.«
    »Sag so was nicht!« Ma ist verärgert. »Noch ist nichts passiert – und es wird auch nichts geschehen.«
    »Das Biest hängt wie eine Klette an uns.«
    »Na und? Wenn es das in einer halben Stunde auch noch tut, kann nichts mehr passieren.«
    »Es kommt näher ...«
    »Und es folgt jedem Kurswechsel.« Pirner sieht mich so seltsam an, ganz anders als sonst.
    »Setz dich jetzt in einen der Besuchersessel, Nemo!«, drängt Ma. »Du musst dich anschnallen.«
    »Wieso?«
    »Weil etwas nicht so funktioniert, wie es sollte«, sagt Dad schroff. »Wir hatten vorhin schon ein Problem mit den Absorbern. Hast du nicht gemerkt, dass deine Arme und Beine plötzlich viel schwerer waren als sonst?«
    »Doch, aber ...« Ich beiße mir auf die Zunge.
    »Aber was?«, drängt Ma.
    »Nichts.« Ich ducke mich zur Seite, und sie erwischt mich schon wieder nicht. Spätestens beim dritten Versuch wird sie ärgerlich, das ist immer so. Ich kann ihr doch nicht sagen, dass mich da in der Zwischendecke ein Raumgeist angesprungen und auf den Boden gedrückt hat.
    Aber vielleicht war es wirklich kein Geist. Dann hätte ich gar nicht erschrecken müssen?
    »Was ist jetzt mit den Absorbern?«, frage ich Dad. »Du meinst die Andruckabsorber, oder ...?«
    »Ja, die. Sie haben das letzte Kursmanöver nicht durchgehalten.«
    »Die NAUTILUS fliegt zu schnell!« Ich lache hell. Aber keiner lacht mit. Alle schauen nur ernst.
    Dad nickt Esther-O zu. »Gib das Bild wieder auf die Schirme!«
    Schon schwenkt er mitsamt dem Sessel herum und wendet sich an Ma. »Siehst du es?«
    Ich bin schneller und zeige auf das große Holo, das fast die halbe Stirnwand einnimmt.
    »Eine gute Reaktion«, lobt Pirner. »Was siehst du, Junge?«
    Das Ding ist nur klein. Eine Kugel, aber bestimmt kein Raumschiff. Ich glaube, ich weiß, was es ist. Aber mich irritiert die Einblendung, die in dem Moment erscheint.
    Distanz: 4874 Meter. Überaus erregter Energiezustand.
    Dad schaut mich noch seltsamer an als zuvor. Was will er von mir hören? Ich zucke nur die Achseln. Sam hat bestimmt nicht verraten, dass ich lesen kann; ich vertraue meiner Positronik.
    Die Kugel wird herangezoomt. Sie schillert dunkelblau, in vielen ineinander verlaufenden Schattierungen. Wie eine Seifenblase. Überhaupt ... ihre Oberfläche hat Linien wie ein feines Netz.
    Ich kneife die Augen zusammen und mache einen Schritt auf das große Holo zu. »Das ist ein Howanetz, oder?« In dem großen Panoramaholo habe ich noch keines dieser Gebilde gesehen. Aber in einigen Trividsendungen. Und Sam hat mir Bilder gezeigt.
    »Richtig«, sagt Dad. »Die Howanetze sind Lebewesen – Wesen aus Energie.«
    »Energie wie in den Speicherbänken der NAUTILUS?«
    »Nicht ganz.« Pirner schmunzelt. »Damit Energie leben kann, gehört schon ein wenig mehr dazu.«
    »Sie existieren im sonnennahen Raum«, sage ich. »Das weiß ich. Und dass sie sich überlichtschnell bewegen können. Telepo..., teleporta...«
    »Teleportativ«, hilft mir Ma. »Du weißt, was das bedeutet?«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Gucky teleportiert«, sagt Esther-Ma weiter und schaut zögernd zum Holo. Ich glaube, sie will gar nicht sehen, was da abgebildet ist.
    »Gucky stellt sich vor, wo er sein möchte – und, schwups, ist er dort.« Das sprudelt aus mir heraus. Es macht mir immer Spaß, über die Trividfilme mit dem Mausbiber zu sprechen. »Das Howanetz stellt sich das auch vor? Und wenn ich mir das denke ...?«
    »Bei dir funktioniert es nicht, Nemo. Du bist kein Teleporter.«
    »Warum?«
    »Weil es dazu besonderer Fähigkeiten und Voraussetzungen bedarf. Die haben nur ganz wenige Menschen.«
    »Das geht über den Hyperraum, nicht wahr?«
    Ma blickt mich erstaunt an.
    »Ich kenne mich schon ein wenig aus.« Hat sie vergessen, dass sie mich in einen der freien Sessel bugsieren wollte? Es macht mir Spaß, ihr auszuweichen.
    Ich gehe langsam rückwärts, die nächste Konsole ist nun zwischen uns. »Die Howanetze nehmen Hyperenergie von der Sonne auf, danach fliegen sie zu den inneren Planeten. Sie brauchen die

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