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PR 2692 – Winters Ende

PR 2692 – Winters Ende

Titel: PR 2692 – Winters Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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EXPLORER-Einheiten, PONTON-Tender, diverse Einheiten der Sondergeschwader sowie circa 100.000 große Handels-, Fracht- und Passagierschiffe.
     
    *
     
    »Gibt es etwa neue Entwicklungen an der Ephemeren Pforte?«, fragte Stariou Jalhay.
    »Nein. Darüber hätte ich dich sogleich informiert.«
    Nach wie vor massierten sich dort je 50.000 Sternengaleonen und Zapfenraumer, durchaus argwöhnisch beobachtet von 3001 Einheiten der LFT unter dem Kommando von Flottenadmiral Jomo Wangare.
    In dem aus der Doppel-Riesensonne Gills-Ghaulinc und einem Schwarzen Loch bestehenden System war mittlerweile der Konvoi mit ARCHETIMS Korpus eingetroffen. Ansonsten jedoch hatte sich an diesem Schauplatz nichts getan.
    »Wir haben momentan keinerlei konkrete Anzeichen dafür«, sagte Reginald Bull, »aber mit einem Angriff QIN SHIS muss überall und jederzeit gerechnet werden. Da weiß ich unseren schlagkräftigsten Verband – deinen – gern unverzüglich abrufbereit.«
    »Du kannst dich auf meine Mannschaften und mich verlassen.«
    »Daran, geschätzter Flottenadmiral, zweifle ich keine Sekunde.«
    Stariou Jalhay salutierte. Sein Holo erlosch.
    Bully nahm einen Schluck vom immer noch heißen Matcha-Grüntee. Dann ließ er die halb volle Schale stehen und begab sich zum nächsten Termin.
     
    *
     
    »Reginald.«
    Amüsiert registrierte er die informelle Anrede und erwiderte sie: »Anicee. Ich grüße dich.«
    Zuletzt hatten sie einander steif als Resident und Ratssprecherin tituliert ... Der Raum war abgedunkelt, daher bemerkte Bully erst mit Verspätung, dass sich eine weitere Person darin aufhielt.
    Ein junger Mann von untersetzter Statur lehnte in einer Nische zwischen zwei Schränken. Weißblonde Engelslocken umgaben sein volles, rundes Gesicht.
    »Du kennst Mernul Nokelainen?«
    »Vom Sehen«, antwortete Bully. »Genau genommen von der Aufzeichnung eurer Veranstaltung im Kosmopolitan-Opernhaus. – Hallo!«
    »Hallo.« Nokelainens helle Stimme klang nicht gerade enthusiastisch.
    »Willst du Platz nehmen?«, fragte Anicee Ybarri.
    Sie war etwas größer als Bully, aber um einiges leichter; obwohl er seit der Versetzung des Solsystems fast fünf Kilogramm abgenommen hatte. Um den gertenschlanken Körper der Neunzehnjährigen schlabberte ein roter Overall. Der kohlschwarz glänzende Kragen kontrastierte mit der Blässe ihrer Gesichtshaut.
    Bull verneinte dankend. »Ich hocke ohnehin die meiste Zeit rum. Außerdem muss ich gleich zur Kabinettssitzung.«
    »Was führt dich zu mir?«
    »Unter anderem wird die Regierung den Abzug der Neuformatierten aus dem Solsystem besprechen. Meines Wissens ist er weitgehend abgeschlossen.«
    »Das stimmt. Nur die Mitglieder des Umbrischen Rates befinden sich noch auf Terra.«
    »Wann gedenkt ihr, uns ebenfalls zu verlassen?«
    »Die Sprecherin muss diese Frage nicht beantworten«, warf Nokelainen ein.
    »Ich will aber.« Mit gemessenen, vollkommen lautlosen Schritten ging Anicee zu dem Engelsgesichtigen und stellte sich neben ihn. »Wir werden ins Weltenkranz-System wechseln, sobald eure Sonne wieder gezündet wurde.«
    Äußerlich sahen die beiden jungen Menschen ganz normal aus. Dennoch erweckten sie den Eindruck, sie seien nicht von dieser Welt. Stariou Jalhays Holo hatte im Vergleich zu ihnen lebendiger, »echter« gewirkt ...
    Eure Sonne, wieder holte Bully in Gedanken. Nicht länger die ihre, wie Anicee bei einem früheren Zusammentreffen betont hatte: »Unsere Augen ertragen sie nicht.«
    »Via Transitparkett, nehme ich an?«
    Etliche der hoch entwickelten sayporanischen Ferntransportmittel waren noch aktiv und dienten als zeitlose Direktverbindung zum Weltenkranz-System. Winzige Strukturlücken in der Sextadimblase erlaubten den Transit.
    »Freilich. – Apropos, hältst du es wirklich für notwendig, die Transitparkette dermaßen streng von Soldaten und Kampfrobotern bewachen zu lassen? Im künftigen Neuroversum gibt es keine Feinde mehr.«
    »Derzeit hat es den Anschein, ja. Trotzdem. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Und Vertrauen ist gut, aber Kontrolle besser.«
    »Auch dieser ewige Argwohn«, sagte Anicee leise, fast feierlich, »wird schon bald der Vergangenheit angehören.«
     
    *
     
    17.30 Uhr, Zimmer Eins-Eins.
    Das vollzählige Kabinett der Ersten Terranerin hätte eng zusammenrücken müssen, um am massiven, ovalen Kirschholztisch, der den Zentralraum im südwestlichen Toplevel dominierte, Platz zu finden. Aber nur ein Teil der Regierungsmitglieder hatte sich bei der

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