PR 2692 – Winters Ende
Versetzung am 5. September 1469 NGZ im Solsystem aufgehalten, und zwei davon, Vashari Ollaron sowie der Staatssekretär Urs von Strattkowitz, waren seither verstorben. Freilich fehlte dessen Nachfolgerin Emilia Valskin nicht bei diesem Treffen.
Allerdings fehlten Isabelle Jordan und Jason Intai. Die Residenz-Minister für Neubesiedelung beziehungsweise für Mutantenfragen hatten sich entschuldigen lassen und mitgeteilt, aus ihren Ressorts gäbe es derzeit nichts Bedeutsames zu berichten.
Erster Tagesordnungspunkt war der Exodus jener Terraner, welche die Rückversetzung des Solsystems in die Milchstraße nicht mitmachen, sondern in der Anomalie verbleiben würden. Exakt 35.460.013 von den 11,65 Milliarden Personen, die das Solsystem bevölkerten, hatten sich bei der Abstimmung am 22. Dezember dafür ausgesprochen, zusammen mit Delorian Rhodan das Wagnis Neuroversum einzugehen.
Fast alle Umsiedler waren bereits über Transitparketts, mit Zapfenraumern oder terranischen Schiffen nach Saypor verfrachtet worden. Nur einige Dutzend Einheiten waren zur Stunde noch unterwegs, die im Laufe dieses Tages allerletzte Nachzügler an Bord genommen hatten.
Darunter befanden sich, merkte Gesundheitsministerin Xena Harpoon an, wohl auch etliche Unentschlossene, die ihre Wahl buchstäblich erst in letzter Sekunde treffen würden. Schließlich wurden zahlreiche Familien zerrissen, und die Abstimmung war nicht unwiderruflich bindend gewesen. Jedenfalls stelle man sich auf eine Häufung gesundheitlicher Probleme vor allem psychischer Natur ein.
Innenminister Hermon Draft und Justizminister Melbar LaGaar referierten ebenfalls aus Sicht ihrer jeweiligen Amtsbereiche über die zu erwartenden Nachwirkungen der Abwanderungswelle. Laut Attilar Leccore, der seinen Posten als Chef des Terranischen Liga-Dienstes wieder eingenommen hatte, war die Grundstimmung in der Bevölkerung aufgekratzt und angespannt. Jedoch gäbe es keine Indizien für Umtriebe irgendwelcher destruktiv gesinnter Gruppierungen.
»Fein«, sagte die Erste Terranerin. Trotz des gänzlich anderen Kleidungsstils stach Bully wieder einmal Henrike Ybarris Ähnlichkeit mit ihrer Tochter Anicee ins Auge. »An den äußeren Grenzen unseres Lebensbereichs sieht es leider, wie mir zugetragen wurde, nicht so gut aus. Bitte, Professor Brszescek!«
*
Der Mann, dem die Regierungschefin das Wort erteilt hatte, richtete sich zur vollen Größe von 31 Zentimetern auf.
Prof. Ruaidhri Brszescek, Leiter der Abteilung Hyperortung an der Waringer-Akademie und als Vertreter einer interministerialen Expertenkommission zur Kabinettssitzung entsendet, war ein Swoon. Böse Zungen behaupteten, was er gewöhnlich an Fach-Kauderwelsch von sich gab, wäre ebenso leicht verständlich wie sein Name auszusprechen.
Aber offenbar hatte man Vorkehrungen getroffen. Brszesceks Stimmverstärker fungierte nämlich auch als eine Art Translator zwischen den grundverschiedenen Idiomen »Hyper-Wissenschaftlich« und »Laien-Interkosmo«.
Mit den vier dünnen, grün-gelb gestreiften Ärmchen hektisch fuchtelnd, berichtete der Hyperphysiker, dass die Turbulenzen in der Anomalie wieder zunahmen. »Der Trend ist eindeutig. Ebenso unzweifelhaft steht fest, dass die bedenklichen Phänomene nicht oder jedenfalls nicht nur von der Sextadimblase verursacht werden, die zurzeit noch das Solsystem schützt.«
Die undurchdringliche Barriere, deren hyperenergetische Wirkweise von den Messgeräten einzig durch schwache sechsdimensionale Streuemissionen erfasst, jedoch nicht näher eingeordnet werden konnte, verdankten die Terraner Delorian Rhodan. Mitglieder seines Bunds der Sternwürdigen hatten die 48 gigantischen, regelmäßig entlang eines rund 16 Milliarden Kilometer durchmessenden Kreises auf der Ebene der Ekliptik des Sonnensystems verteilten Kristall-Spiegelkugeln, die den Sextadim-Schirm erzeugten, von Hilfsvölkern der negativen Superintelligenz QIN SHI gekapert.
Ruaidhri Brszescek drohte in Details der ortungstechnischen Schwierigkeiten abzugleiten, vor die Delorians Geschenk ihn und seine Mitarbeiter stellte.
»Keine Einzelheiten«, bat Bully deshalb. »Diese sich verstärkenden Turbulenzen. Was haben wir uns darunter vorzustellen? Müssen wir uns für eine Wiederkehr der Gravoerratik wappnen?«
»Völlig auszuschließen ist das leider nicht«, erklang die dröhnende Baritonstimme, die so gar nicht zur fragilen Gestalt des auf der Tischplatte tänzelnden Swoons passte. »Ehrlich gesagt tappen wir
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