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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Inhalte in regelmäßigen Abständen gelöscht wurden. Die Verbindungen zur Hauptanlage waren unterbrochen, aber der Lirbal entdeckte Speicherinhalte, die wichtige Informationen über den Zeitpunkt des Angriffs lieferten.
    »Schickt mit der Schleuder einen Energiespeicher her«, sagte er in sein Funkgerät.
    Drei Kim später war der Trümmerring vergessen. Nicht einmal die Hauptanlage spielte jetzt noch eine Rolle. Mit angehaltenem Atem saß Yukk in einem Sessel und saugte die Informationen auf wie ein Schwamm das Wasser.
    Das System enthielt Aufzeichnungen vom Untergang Jachos und der Zerstörung des Palastes. Herzog Jacho höchstpersönlich kommentierte den Angriff der Unharmonischen. Die eigenen Flottenverbände behaupteten sich gut, bis die Zapfenraumer aus Chanda eingriffen.
    Das Schicksal des Palastes war damit besiegelt gewesen.
    »Das war von Anfang an die Absicht der Invasoren«, sagte Craton Yukk. »Sie wollten die Infrastruktur zerstören, damit die Escalianer nicht mehr handlungsfähig sind. Ihre Taktik ist zu hundert Prozent aufgegangen.«
    Der Jäger suchte weiter. Er fand zwei zerstörte Speicheranlagen mit stark elektromagnetischem Smog. Yukk hielt es für unwahrscheinlich, dass die Speicherinhalte restauriert werden konnten. Er überließ die Kleinarbeit seinen Offizieren und kehrte ins Innere des Jägers zurück.
    Der Lirbal war aus der Bewusstlosigkeit erwacht und wurde künstlich beatmet. Als er Craton Yukk erblickte, glitt ein Zug des Erkennens über sein Gesicht.
    »Ferings Pauschen«, ächzte er. »Informatiker.«
    »Du hattest Glück«, sagte Yukk. »Nach unseren bisherigen Erkenntnissen bist du der einzige Überlebende dieses Palastes.«
    Pauschen trank einen Schluck Wasser. »TANEDRAR sei Dank!« Seine Stimme klang fester.
    »TANEDRAR konnte das vermutlich nicht beeinflussen. Die Auseinandersetzung mit QIN SHI hat ihn vollkommen in Anspruch genommen. Du erkennst es daran, dass du nicht nur der einzige Überlebende des Jachon-Palastes bist, sondern der einzige im gesamten Raumsektor mit seinen 50 Lichtjahren Durchmesser.«
    Dem Informatiker verschlug es die Sprache. Er sagte lange Zeit nichts mehr.
    »Wir brauchen jeden, der noch bei klarem Verstand ist«, sagte Craton Yukk, als er später zu der Liege mit dem Geretteten zurückkehrte. »Also auch dich. Die Reorganisation des Reiches wird viel Zeit verschlingen und uns große Anstrengungen abverlangen.«
    »Wir haben QIN SHI besiegt?«
    »Nein, wir sind besiegt worden. In anderen Sektoren Escalians geht das Gemetzel weiter. Es wird aber ruhiger. Die Superintelligenzen scheinen es unter sich auszumachen. Wir verhalten uns unauffällig, suchen in den Trümmern nach Überlebenden und wichtigen Datenspeichern, damit wir das Reich des Friedens so bald wie möglich wiederherstellen können.«
    »Ein frommer Wunsch fürwahr«, meinte der Informatiker. »Können wir später darüber reden? Ich bin müde.«
     
    *
     
    Die Raumsoldaten verbrachten nur wenig Zeit mit ihren Jägern am Trümmerring. Sie fanden dabei aber jede Menge wertvollen Schmuck, persönliche Unterlagen und Spielzeug.
    In einem Speicherkristall entdeckten sie eine Liste der Palastbewohner. Viertausend Lirbal hatten ihn bewohnt, darunter 500 Kinder und Jugendliche. Die Fremden aus Chanda hatten mit ihrem Angriff den kompletten Clan Jachon ausgerottet.
    Escalian würde nie wieder so stark sein, um die Toten rächen zu können.
    Craton Yukk veranschlagte Jahrhunderte, bis alles wieder so ähnlich sein würde wie früher.
     
    *
     
    Die Ortung meldete fremde Schiffe. Es handelte sich um würfelähnliche Gebilde, wie sie in keiner der vier Teilgalaxien bekannt waren.
    Craton Yukk ließ den Verband stoppen und kommandierte ihn in den Ortungsschutz einer Sonne.
    Vierundsechzig waren es genau. Sie flogen in breiter Front, eine Demonstration der Macht. Die Würfel besaßen 200 Meter Kantenlänge. Im Vergleich mit einem Schlachtschiff der VABIRA-Klasse waren sie klein. Über ihre Bewaffnung sagte es nichts aus.
    Die Schiffe blieben nur kurz an ihrer Position. Sie entdeckten ein Sonnensystem in der Nähe und steuerten es an.
    Craton Yukk beschloss, ihnen mit seiner Flotte zu folgen. Bisher hatte die DRUSALAI keine Funksprüche der Fremden aufgefangen. Entsprechend fehlten ihm Informationen über die Sprache und die Herkunft.
    Die Würfel gingen über dem dritten Planeten des Sonnensystems in Stellung. Die Welt war nach Yukks Unterlagen nicht bewohnt, doch sie besaß augenscheinlich

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