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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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ihn aus Chanda verjagt hast. QIN SHI muss ausgeschaltet werden. Und danach muss das Neuroversum entstehen.«
    »Du bist ziemlich optimistisch.«
    Rhodan konnte sich vorstellen, bei der Vernichtung der negativen Superintelligenz dabei zu sein. Mit dem Neuroversum hatte er nichts am Hut. Das war Delorians Projekt. Sein und Mondras Sohn musste selbst zusehen, wie er damit fertig wurde.
    »Auf bald!«, sagte Samburi Yura. »Wir sehen uns in Kürze wieder.«
    Dicht vor ihrer Nase bildete sich ein Ultradim-Fenster. Sie trat einen Schritt vor und verschwand aus der Zentrale.

4.
    Zwischenspiel
     
    Ein verlorener Krieg ist so viel wie ein verlorenes Leben – der Spruch prangte fast an jedem Schleusenschott. Flottenkommandant Craton Yukk meldete jeden Schriftzug an die Reinigungsabteilung. Sie schickte Roboter zum Entfernen der Farbe oder, falls nötig, zum Übermalen. Lange existierte die nichtssagende Zone nie. Beim nächsten Rundgang leuchtete der Spruch in noch grellerer Farbe.
    »Irgendwie müssen die Soldaten ihren Frust abbauen«, hatte Bordpsychologe Loben Tsenk gesagt. »Die Sinnsprüche helfen dabei, den Frust nicht in Aggression zu verwandeln.«
    Ob es für Soldaten aller Völker galt oder insbesondere für Lirbal oder Rombina, wusste er nicht.
    Aggression – bei diesem Stichwort ging Craton Yukk jedes Mal innerlich hoch wie ein Vulkan. Aggression war das, was QIN SHI und seine Raumflotten betrieben. Yukk durchkämmte mit der DRUSALAI, dem stolzen Flaggschiff, Sektor für Sektor, Sonnensystem für Sonnensystem. Überall fand er Trümmer, Wracks und Tausende Tote, die im All trieben. In ganz Escalian gab es keine ausreichenden Schiffe, um sie alle zu bergen und zu ihren Heimatwelten zu transportieren. Der oberste Kommandeur der vereinigten Flotten der vier Galaxien reagierte von Mal zu Mal weniger. Die Flammen auf seiner blauen Maske waren längst erloschen und mit ihnen jeglicher Kampfeswille.
    Wieder meldete die Zentrale automatische Notrufe aus einem benachbarten Sektor. Finshoy-Tarp-System, drei bewohnte Welten. Die Bevölkerung setzte sich aus Kandran, Pondorik und Dyonaden zusammen. Finshoy-Tarp galt als besonders wehrhaft.
    Die Kandran hatten in dem System drei Ausbildungszentren für Raumkadetten und für Nahkämpfer unterhalten. Aus den drei Zentren waren Millionen geworden, Millionen Trümmer nämlich, die auf irrwitzigen Bahnen zwischen den Planeten rasten und sich nach und nach in die Atmosphären stürzten.
    Achtzig Millionen Tote zählte allein der innerste Planet. Die Weltengeißel war zu Besuch gewesen. Den Rest hatten die Flotten der Unharmonischen erledigt.
    Erst nachdem sich die militärische Lage beruhigt hatte, sendeten einige der Raumstationen Notsignale.
    »DRUSALAI an Friedensflotte!«, sagte Yukk. »Es könnten Überlebende sein. Oder eine Falle.«
    Die Kommandanten der vierzig verbliebenen Einheiten meldeten sich ohne Ausnahme freiwillig. Yukk entschied sich für die fünf Schiffe mit den stärksten Schirmfeldern. Er schickte ihnen Beiboote voraus, die den Rand des Systems tangierten und den Leerraum zwischen den Planeten abtasteten.
    Craton Yukk ließ die Notrufe beantworten. Ein Kontakt kam nicht zustande. Einen Beweis, dass in den Stationen Überlebende auf Rettung warteten, fanden sie nicht.
    Der oberste Kommandeur traf eine Entscheidung, die hart und konsequent war. Er rief die Boote und Schiffe zurück, schleuste eine Boje mit einem Warnsignal aus und gab dem Verband die Koordinaten für das nächste Flugziel.
    Die DRUSALAI, eine große Kampfsäule, bestehend aus einem Koppelverband von zwei mal neun Walzenraumern der VABIRA-Klasse mit einer Gesamtlänge von 2096 Metern, setzte sich an die Spitze des Verbandes.
     
    *
     
    Jachon IV schmückte sich seit Neuestem mit einem Ring aus Metall. Das wäre nichts Ungewöhnliches gewesen, die Modeschmuckindustrie trieb mancherorts die seltsamsten Blüten. Der Ring aus Abermillionen winzigen Trümmern deutete jedoch nicht auf einen begnadeten Designer, sondern auf eine gewaltige Gravitationswaffe hin. Sie hatte den Verwaltungspalast des Herzogtums Jachon beinahe pulverisiert.
    Hoch über dem Ring schwebte eine lange, spitze Pyramide, das frühere Funk- und Leuchtfeuer des Palasts. Längst war es erloschen, und längst kam niemand mehr, um es zu inspizieren.
    »Bildet Kommandos für die kleinen Raumjäger«, sagte er. »Wir versuchen die Datenspeicher zu bergen.«
    In den meisten Fällen suchten sie vergebens, nur hin und wieder fand sich ein

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