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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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erschienen.
    Die fast runde bebaute Grundfläche des Palastes durchmaß fünf Kilometer. Der Baukomplex war auf einer gewaltigen, rechteckigen Plattform mit vielen eigenständigen Aufbauten errichtet worden, die etwa fünfzehn Kilometer lang, neun Kilometer breit und einen Kilometer dick war.
    Craton Yukk konnte es kaum erwarten, dem Kanzler gegenüberzustehen. Die schwebenden Treppen bewegten sich für seine Begriffe viel zu langsam vorwärts. Es lag an den Schäden, den die Kämpfe hinterlassen hatten. Große Teile des Palastes lagen noch in Trümmern. Der Wohntrakt funktionierte wieder, ebenso die Versorgungsanlagen in den Etagen darunter.
    Ein Protokollroboter kam eilfertig herbei. Das flache Ding mit den angeflanschten Miniarmen und den viel zu großen Händen hielt einen Spiralblock in der Hand.
    »Audienz in sieben Dun. Du kommst gerade noch rechtzeitig.«
    »Wenn du erlaubst, gehe ich zu Fuß.«
    Ehe der Winzling etwas sagen konnte, war Craton Yukk weg. Immer vier Stufen auf einmal jagte er die Treppe hinauf. Er sprang auf einen Steg hinüber, der sich zu der Steintreppe drehte, die wiederum an der Fassade hinauf zur melwaikischen Terrasse führte. Von Weitem sah er schon das violette Blinklicht des Protokollroboters, der ihn erwartete.
    Craton Yukk hielt sich für sportlich, doch die Treppe zeigte ihm seine Grenzen auf. Mit der sprichwörtlichen Elastizität war es bei ihm nicht mehr weit her. Der Krieg hatte ihn nicht nur Nerven gekostet.
    Diese Treppe – sie duckte sich irgendwie weg, wenn er zu schnell war. Er nahm drei Stufen auf einmal und landete immer auf der Stufe, die er soeben verlassen hatte. Der Teufel musste so etwas erfunden haben, aber es war einer der Gründe, warum QIN SHIS Truppen den Palast nicht völlig zerstört hatten. Hundertschaften von Xylthen waren an dieser Treppe gescheitert.
    Yukk ging langsamer, und siehe da, er kam dem Protokollroboter schnell näher. Die Maschine erwartete ihn und führte ihn über die notdürftig geflickte Terrasse in die persönlichen Gemächer des Kanzlers.
    »QIN SHI und seine Truppen sind nicht in der Nähe aufgetaucht«, berichtete die Maschine. »Dieser Sektor scheint sicher zu sein. Sicher für den Palast und den Kanzler.«
    Der Roboter verkündete die persönliche Meinung von Melwai Vedikk, und Yukk hütete sich, der Maschine etwas von der statistischen Wahrscheinlichkeit zu erzählen. Sie lag höher als dort, wo die negative Superintelligenz schon gewesen war.
    »Allgemein sind die Sichtungen der fremden Kampfverbände zurückgegangen«, bestätigte er. »QIN SHI hat möglicherweise erreicht, was er wollte. Ein Großteil der Zapfenraumer, aber auch der Walzenschiffe der Unharmonischen, sind verschwunden oder wurden auf unbekannte Weise abtransportiert. Wie viele Zylinder passen in eine Kugel, so lautet ein geflügeltes Wort, das derzeit die Runde in Dranat macht.«
    Der Roboter wich zur Seite. »Kanzler Vedikk erwartet dich bereits.«
    Craton Yukk trat ein. Melwai Vedikk saß in einem Ohrensessel, den Kopf leicht zur Seite geneigt, und schlief. Er tat es mit offenen Augen, was den Lirbal etwas verwunderte.
    »Herzog Yukk grüßt euch!«
    Der Kanzler schwieg. Vedikk war nur noch ein Schatten seiner selbst. Er hatte stark an Gewicht verloren. Die Wangen waren bleich, die Lippen bläulich. Ernährt wurde er großteils intravenös.
    »Es gibt Neuigkeiten«, berichtete Yukk. »Bei der Reorganisation der Paläste gibt es kleine Fortschritte. Die Sektoren Tandrom, Larkat und Illerte haben ihren normalen Wirtschaftsverkehr wiederaufgenommen. Die Planetensysteme sind vernetzt, die Funkstrecken arbeiten wieder.«
    »Das ist eine sehr gute Nachricht«, klang es vom Protokollroboter im Hintergrund.
    Vedikk quittierte es mit Desinteresse.
    Craton Yukk trat ein wenig näher. Er wollte den Kanzler mit Einzelheiten vertraut machen. Immerhin tat er dessen Arbeit. Melwai Vedikk hatte ihn mit der Führung der Amtsgeschäfte betraut. Im Augenblick sah es nicht danach aus, als sei er bei Bewusstsein – oder überhaupt noch am Leben.
    Yukk warf einen fragenden Blick nach hinten. Der Protokollroboter wedelte mit dem Spiralblock. »Es geht ihm gut. Sprich einfach, das ist in Ordnung.«
    Craton Yukk fragte sich, wem es gut ging, dem Kanzler oder dem Spiralblock. Wenn er sich Vedikk so ansah, ging es diesem eher schlechter als besser. Yukk zuckte zusammen, weil die Augen des Kanzlers plötzlich seiner Bewegung folgten.
    »Ich habe Fehler begangen«, sagte er mit klarer,

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