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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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wendet euch an den zuständigen Automaten.«
    »Verstanden!«
    Angesichts solcher Unverfrorenheit kochte Craton Yukk vor Wut. Er beherrschte sich mühsam und gab erste Anweisungen. Ein Dutzend seiner Schiffe verschwand im Hyperraum und ging im Abstand von zwei Lichtwochen in Stellung. Ihre Aufgabe bestand darin, beim geringsten Anzeichen eines Regelverstoßes zwischen dem Planeten und den Würfeln zu materialisieren.
    Die Fremden hielten sich an die Anweisung. Nach einer Weile stellten Yukks Ortungsspezialisten allerdings fest, dass ein Teil der Würfel unauffällig seine Position änderte. Sie verschwanden im Sichtschutz anderer Hüttenwerke. Vier Würfel stiegen auf eine Bahn, die weiter außen am Planeten lag.
    So also sah ein Überraschungsmanöver von Wesen aus, die von Kampf vermutlich ebenso wenig Ahnung hatten wie von Taktik. Typische Abstauber waren das. Sie wollten die instabilen Verhältnisse in Escalian zu ihrem Vorteil nutzen.
    Fremde. Feinde.
    Craton Yukk hielt sich für einen Lirbal, der mit vernünftigen Partnern ernsthaft redete und dessen Entscheidungen niemanden benachteiligten. In diesem Fall hatte er es jedoch mit Räubern und Dieben zu tun. Interstellares Gesindel.
    Per Hyperfunk gab er den Befehl an die zwölf Walzen. Sie tauchten dort auf, wo die Fremden sie am wenigsten brauchen konnten, in einer engen Bahn um den dritten Planeten.
    Derart unter Zugzwang gesetzt, schienen die Fremden aufs Ganze gehen zu wollen. Die vier Kampfschiffe griffen an. Gleichzeitig gingen zwölf weitere Würfel auf Kollisionskurs zu den Walzen, die den Planeten abschirmten.
    Die Würfel eröffneten das Feuer. Sie suchten sich die DRUSALAI aus. Mit einem Überraschungsangriff glaubten sie leichtes Spiel zu haben.
    Das Flaggschiff begnügte sich mit einer Breitseite. Der Cocktail aus verschiedenen Waffensystemen verbog den ersten Würfel, bis er zerplatzte. Da saß die nächste Salve bereits im zweiten Kampfschiff. Die dritte Salve streifte nur, die vierte ging ins Leere. Die letzten beiden Würfel zogen es vor, sich aus der Schussdistanz der Waffen zu bringen.
    »So ergeht es jedem, der unsere Anweisungen nicht befolgt«, verkündete Craton Yukk.
    Die Fremden versuchten die Landung zu erzwingen. Die Hüttenschiffe aktivierten ihre Triebwerke und setzten zur Landung an.
    »Feuer!«, kommandierte Yukk.
    Die ersten drei Würfel barsten. Als lodernde Fackeln sanken sie der Atmosphäre entgegen. Yukk stellte sich die glühenden Bälle vor, wie sie kometengleich durch die Atmosphäre rasten, immer weiter an Substanz verloren und in einem Regen aus flüssigem Metall endeten.
    Die Würfel änderten den Kurs. Sie beschleunigten, strebten dem Rand des Systems entgegen und versuchten, den Verfolgern zu entkommen. Craton Yukk jagte ihnen einen gehörigen Schrecken ein und verzichtete darauf, sie bis auf das letzte Schiff zu vernichten.
    »Fremde!«, sagte Rim Kon in abfälligem Ton. »Sie beherrschen unsere Sprache, aber sie stammen nicht von hier. Vermutlich sind sie im Gefolge von QIN SHIS Flotten durch die Anomalie gekommen.«
    Der Verband zog weiter. Craton Yukk wusste, dass es Jahre dauern würde, bis sie die wichtigsten Sektoren Escalians durchkämmt hatten. Die meisten bewohnten Sonnensysteme waren von Angriffen der Eroberer und von Besuchen der Weltengeißel verschont geblieben. Die Bevölkerungen verhielten sich abwartend und beschränkten sich in der Raumfahrt auf das eigene System. Yukk sah seine Aufgabe als Herzog darin, alle Harmonischen von der Notwendigkeit eines schnellen Wiederaufbaus zu überzeugen.
    Nicht mehr lange, dann hatte er den sechzehnten Quadranten des Sektors durch und befand sich in der Nähe von Sencabat, dem derzeitigen Standort des wichtigsten Palastes überhaupt, der Residenz des Kanzlers.
     
    *
     
    17. Januar 1470 NGZ, ca. 8 Uhr Terrania-Standardzeit
    Der fliegende Palast des Kanzlers war ein beeindruckendes Bauwerk. Das eigentliche Gebäude ragte fast fünf Kilometer in die Höhe. Sein Äußeres war geprägt von gläsernen Rundbögen, Strebepfeilern und ornamentalem Maßwerk, zylindrischen Säulen, zugespitzt auslaufenden Türmen und Arkaden mit filigraner Detailgestaltung. Zahlreiche Aufbauten und Knospen sorgten für ein verspielt wirkendes Element dieser Architektur.
    Zum größten Teil schimmerte das riesige Gebäude in mattem Graublau, doch viele Elemente leuchteten auch in strahlendem Gold. Manche Bereiche glommen matt aus sich heraus, während andere wiederum luftig und transparent

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