PR 2698 – Die Nekrophore
könntest ein brauchbarer Kommandant sein. Wir verzichten auf Samburi Yura. Vorerst. Wann kommst du an Bord? Das Ultimatum läuft ...«
»Nicht vorerst«, beharrte der Mann mit der Maske. »Ihr verzichtet auf sie. Endgültig.«
Das Kaninchen zögerte. »Nun gut«, sagte es dann. »So soll es geschehen.«
»Ich möchte mich noch von meinen Gefährten verabschieden.«
»Eine halbe Stunde«, entschied das Kaninchen. »Reicht das? Um 11.30 Uhr wird sich ein Ultradimfenster bilden.«
Saedelaere nickte.
»Wir sehen uns dann«, sagte das Kaninchen und beendete die Verbindung.
12.
Auf einmal redeten alle durcheinander.
»Das kannst du nicht tun!«, sagte Perry Rhodan.
»Bedenke doch, was du aufgibst!«, warf Nemo Partijan ein.
»Du willst dich nicht allen Ernstes für Samburi Yura opfern!«, rief Gucky aufgebracht.
Mondra Diamond schwieg, und Eroin Blitzer sah ihn ausdruckslos an. Saedelaere konnte seine Miene nicht deuten. Sprach Zustimmung aus seinem Blick? Wenigstens Verständnis? Oder nur tiefe Verärgerung?
Er konnte den Zwergandroiden noch immer nicht deuten, wusste nicht, woran er bei ihm war.
Saedelaere wartete, bis seine Freunde und Gefährten anfingen, sich zu wiederholen. Natürlich hatte er gewusst, dass sie ihn bedrängen würden, sein Vorhaben aufzugeben.
Er gestand sich ein, dass er sich selbst nicht getraut hatte. Vielleicht hätte er sich umstimmen lassen. Aber nun hatte er diese Möglichkeit nicht mehr.
Es hätte nichts geändert, sich überreden zu lassen. Noch wussten seine Freunde nicht, dass er Samburi Yura seinen Zellaktivator überlassen und selbst nur noch knapp 62 Stunden zu leben hatte.
Knapp 62 Stunden. Die Uhr lief.
Er stand stocksteif da, hörte sich an, was sie zu sagen hatten. Nur Mondra Diamond hielt sich zurück. Und Delorian und Samburi Yura schwiegen.
Natürlich.
Saedelaere hörte sich alles an und noch viel mehr. Er sah wortlos zu, wie Gucky schließlich als Erster auf den Gedanken kam, es auf andere Weise zu versuchen, und sich an Samburi Yura wandte. »Wie kannst du das zulassen?«, fragte er sie zitternd vor Wut.
»Die Kosmokraten haben mich in ihren Dienst gezwungen«, antwortete sie kalt. »Niemand hat mich nach meiner Meinung gefragt. Und ich musste im Auftrag für die Kosmokraten Dinge tun, die ich besser nicht erwähne.«
»Du selbst hast den Dienst für die Kosmokraten quittiert, Vater«, griff Delorian sofort zu ihrer Unterstützung ein. »Du bist kein Ritter der Tiefe mehr, hast sogar deine Ritteraura abgegeben. Kannst du Alaska wirklich nicht verstehen?«
»Ich kann nicht verstehen, dass ...« Rhodan verstummte.
»Dass ich mich für Samburi Yura opfere?«, fragte Saedelaere. »Ja, wenn du es so siehst, Perry, werde ich mich in der Tat für Samburi Yura opfern.«
Rhodan erwiderte nichts darauf, sah Saedelaere nur an.
»Ich lasse mich nicht von meinem Vorhaben abbringen, Perry. Und so oder so, es ist sowieso zu spät. In wenigen Minuten wird sich das Ultradimfenster zur LEUCHTKRAFT öffnen. Wir sollten uns nun voneinander verabschieden.«
Rhodan schaltete sofort. »Es ist sowieso zu spät?«, fragte er. »Soll das heißen ...?«
Plötzlich war es totenstill in der Zentrale. Jeder lauschte wie gebannt auf seine Worte.
Saedelaere nickte. »Ich werde auf jeden Fall durch das Fenster treten. Denn ich habe sowieso nicht mehr lange zu leben.«
Rhodan öffnete den Mund, schloss ihn wieder. »Du ... du hast Samburi Yura deinen Zellaktivator gegeben?«, fragte er schließlich.
Er musste es nicht bestätigen. Saedelaere erkannte an Rhodans Blick, dass sein alter Freund es wusste.
Das entsetzte Schweigen in der Zentrale hielt an. Rhodan, Gucky, Nemo Partijan ... Sie waren wie vor den Kopf geschlagen, wie gelähmt.
»Ich habe noch weniger als 62 Stunden zu leben«, sagte Saedelaere. »Samburi Yura ist endgültig aus dem Spiel. Ihr habt ein Problem weniger. Ich wünsche euch viel Glück.«
Er trat zu Rhodan. Sein unsterblicher Freund stand einfach nur da, wusste nicht, wie er reagieren sollte. Saedelaere vermutete, dass er wütend war, weil er ihn hintergangen, weil er Delorian den Zellaktivator gegeben hatte, den jener benötigte, um sein Universum zu schaffen. Damit hatte Rhodan im Konflikt mit Delorian ein Druckmittel weniger.
Aber er spürte, dass Rhodan betroffen war, sogar traurig. In ihm stieg ohnmächtige Wut auf, weil Saedelaeres Schicksal feststand und er nichts daran ändern konnte.
Er ist so hilflos, wie er es in Chanda gewesen ist, in
Weitere Kostenlose Bücher