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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Persönlichkeit Bughassidows anbelangte. Doch so weit wollte man wohl nicht gehen; der Leitstrahl steuerte die Space-Jet ohne Umwege auf einen Hangar zu, der aussah wie das aufgerissene Maul eines Eisriesen.
    Licht flammte darin auf. Die Space-Jet glitt sanft in handelsübliche Antigravhalterungen. Jenseits einer Prallfeldbarriere sah Perry Rhodan zwei Personen stehen, von denen, soweit er das aus dieser Entfernung sagen konnte, keiner Viccor Bughassidow war.
     
    *
     
    Rhodan wartete, bis das Prallfeld die Space-Jet ebenfalls umschloss und sich außerhalb normale Atmosphäre einstellte, dann stieg er aus.
    Ein Mann und eine Frau erwarteten ihn. Der Mann war hager, sehnig, grauäugig und grauhaarig und hatte einen festen Händedruck. Rhodan schätzte ihn auf etwa achtzig Jahre, ein Terraner im besten Alter.
    »Marian Yonder«, stellte er sich vor. »Ich bin der Kommandant der KRUSENSTERN.« Er deutete auf die Frau neben sich. »Das ist Jatin, Viccors Leibärztin.«
    »Angenehm«, sagte Rhodan.
    Jatin lächelte nur. Sie war eine Ara – was man aber erst auf den zweiten Blick sah, weil sie – äußerst untypisch für Vertreter dieses von den Springern abstammenden Volkes – langes, dunkles Haar trug und es zudem so geschickt frisiert hatte, dass man den spitz zulaufenden Schädel übersehen konnte. Auffallender waren die sehr weiße Haut und die albinotisch roten Augen – und noch auffallender die kühle Schönheit, zu der sich all dies vereinigte.
    Eine Leibärztin? Verwunderlich. In dem Report Leccores hatte nichts davon gestanden, dass der auf Bildern und in Holos kerngesund und beneidenswert vital wirkende Bughassidow an irgendwelchen chronischen Krankheiten litt.
    »Wie war dein Flug?«, erkundigte sich Yonder.
    »Problemlos«, antwortete Rhodan. Höflichkeitsfloskeln. Was man eben so sagte.
    »Gut. Dann bringen wir dich zu Viccor. Er erwartet dich schon.« Yonder winkte einen robotgesteuerten Wagen herbei, der einer alten russischen Troika ähnelte, nur dass die Sitze darauf ungleich pompöser und ausladender waren, als sie in den Schlittenfahrzeugen der Zarenzeit je gewesen sein konnten.
    Auf dem Fahrersitz saß zu Rhodans Überraschung ein Posbi. Der Robotkörper war von annähernd humanoider Gestalt, nur da, wo gewöhnliche Roboter ein Gesicht imitierten, war eine spiegelblanke, leicht gewölbte Fläche.
    »Willkommen an Bord«, wisperte eine mechanische Stimme, die überall und nirgends zu ertönen schien.
    »Das ist Grefkhar, ein Freiwilliger«, erklärte Yonder, der Rhodans erstaunten Blick bemerkt hatte. »Einige Posbis versprechen sich davon, dass sie uns begleiten, aufregende Abenteuer.«
    »Und? Zu Recht?«
    »Nun ... Posbis sind sehr geduldig.« Der grauhaarige Mann lächelte flüchtig. »Wem erzähle ich das?«
    Er machte eine einladende Handbewegung. Rhodan nahm auf einem der in Fahrtrichtung schauenden Sitze Platz. Jatin setzte sich neben ihn, schweigsam, aber ihn, wie es Rhodan vorkam, unablässig beobachtend. Er meinte ein teures Parfüm zu riechen, für einen Moment zumindest.
    Marian Yonder setzte sich Rhodan gegenüber, gab dem Posbi einen Wink, und die Fahrt ging los. Die Schlittenkufen berührten den Boden natürlich nicht, sondern glitten auf hauchdünnen Antigravfeldern dahin.
    »Das Schiff selbst hat aber keinen abenteuerlustigen Plasmakommandanten, nehme ich an?«, fragte Rhodan.
    »Bedauerlicherweise nicht«, räumte der Kommandant ein, die Stirn furchend. »Wobei ich seit Langem darauf dringe, einen zu installieren.«
    »Was meines Wissens allerdings das erste Mal wäre, dass die Posbis einen der Ihren verkaufen.«
    »Ich bestehe nicht darauf, dass sie ihn verkaufen. Ein Freiwilliger wäre mir genauso recht. Im Moment haben wir nur eine Positronik. Damit ist das Schiff bei Weitem nicht so leistungsfähig, wie es sein könnte.«
    Jatin sagte nichts, saß nur schlank und aufrecht und irgendwie fragil wirkend da und strahlte kühle Schönheit aus. Immer wieder schienen Yonder und sie einen raschen Blick zu wechseln, aber vielleicht war es auch nur ihre Erscheinung, die die Aufmerksamkeit des Kommandanten anzog.
    Sie fuhren durch eine Art innere Landschaft, die kaum weniger phantastisch war als die Aufbauten auf der Oberseite der KRUSENSTERN. Hier hatte sich jemand mit viel Geld, Geduld und Phantasie ausgetobt: weite Gänge, die wie Winterlandschaften aus Metall gestaltet waren, Torbögen voller gläserner Eiszapfen, Hallen, die einen an Märchen denken ließen, in denen

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