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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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in diesem Sektor war, musste den Weddonen mindestens so klar gewesen sein wie dem Galaktikum. Wenn sie eine solche Streitmacht in der Hinterhand hatten, wieso hatte diese die Siedlerschiffe nicht begleitet?
    Was wurde hier gespielt?
    »Sie greifen die Tefroder an«, sagte der Ortungsoffizier – überflüssigerweise, denn das Bild auf seinem Schirm konnte man nicht fehlinterpretieren. Die Diskusraumer der Jülziish nutzten ihre Austrittsgeschwindigkeit für einen sofortigen Angriff auf die tefrodischen Schiffe, die bis gerade eben gemütlich patrouilliert hatten und deswegen zu langsam waren, um in den Linearraum fliehen zu können. Sie mussten sich dem Kampf stellen – und sie machten eine ausgesprochen schlechte Figur dabei.
    Goron Deker grinste dünn. »Gut, dass wir nicht eingreifen dürfen, hmm?«
    »Geht's noch?«, fuhr ihn Anna Patoman an. »Das wird das nächste Massaker. Da verbitte ich mir infantile Kommentare!«
    Deker zog den Kopf ein. »'tschuldigung.«
    Sie würdigte ihn keines weiteren Wortes mehr, sondern eilte in den Kommandostand in der Mitte der Zentrale. Jemand hatte ihr die Teetasse neben den Interkom gestellt; sie griff danach, ohne darüber nachzudenken.
    »Laufen die Aufzeichnungen?«, fragte sie.
    »Aufzeichnungen laufen«, kam sofort die Antwort. »Schon die ganze Zeit.«
    Was ging dort draußen vor? Hatte die weddonische Flottenführung schlicht gepennt? Wollte man einfach Rache nehmen? Oder waren die schwach beschützten Siedler von Anfang an als Bauernopfer vorgesehen gewesen, um die Tefroder zu provozieren?
    Das war vorstellbar, aber etwas, das Anna Patoman lieber nicht glauben wollte.
    Rote Symbole flammten auf dem Hauptschirm auf. Die ersten tefrodischen Schutzschirme gerieten ins Flackern. Und die Hälfte der Blues-Schiffe war noch nicht einmal in Feuerreichweite.
    »Kommandantin!« Wieder die Ortung. »Gerade ist ein weiterer tefrodischer Verband aus dem Linearraum gekommen. Stärke: zweihundert Schiffe. Mindestens eines davon hat Ultraschlachtschiffgröße, Durchmesser zweitausend Meter.«
    »Irgendwelche Kennungen?«
    »Ähm ...« Die Finger des Ortungsoffiziers huschten hektisch über die Kontrollen.
    Die Funkzentrale ging dazwischen. »Es ist die VOHRATA! Sie strahlt offene Funksprüche aus!«
    »Her damit!«, befahl Anna Patoman. Die VOHRATA war das tefrodische Flaggschiff. Das hieß, diese ganze verdammte Sache war endgültig hochpolitisch geworden.
    Die Lautsprecherfelder krachten, als eine zackige männliche Stimme etwas verkündete, was hoch dramatisch klang, was Anna Patoman aber nicht verstand, weil es Tefroda war. Doch ehe sie dazu kam, nachzuhaken, wieso niemand einen Translator einschaltete, wurde die Durchsage auf Interkosmo wiederholt: »Hier ist die VOHRATA, Flaggschiff des Neuen Tamaniums. An Bord befindet sich der Hohe Tamaron des Neuen Tamaniums, Vetris-Molaud, der angesichts der Bedrohung entschieden hat, höchstpersönlich in den Kampf einzugreifen.«
    Der Erste Offizier war leise hinter die Kommandantin getreten. »Vetris. Bin gespannt, wie der das machen will mit zweihundert Schiffen gegen fast dreitausend.«
    Anna Patoman ließ den Hauptschirm nicht aus den Augen. »Ich hab ein ganz ungutes Gefühl.«

11.
    17. Juni 1514 NGZ, 13.00 Uhr
    Marsorbit, KRUSENSTERN
     
    Rhodan erinnerte sich nur noch dunkel an den Kreml, wie er zu Zeiten der Dritten Macht ausgesehen hatte, aber ihm war, als habe sich Bughassidow bei der Ausgestaltung seines Raumschiffes ziemlich stark an den historischen Aufzeichnungen darüber orientiert. Alles war groß und prachtvoll ausgestattet, mit viel Gold und Weiß, Marmor und schimmerndem Parkett und allerlei erfundenen Insignien auf rotem Grund, zaristische Grandiosität atmend.
    Mit dem existierenden Kreml hatte das Ganze freilich nichts mehr zu tun. Der Kreml galt zwar nach wie vor als Sehenswürdigkeit, war aber seit damals unzählige Male umgebaut, erweitert, restauriert und neu gestaltet worden. Er beherbergte seit Jahrhunderten ein Internat, das dafür berühmt war, viele hervorragende Mathematiker hervorgebracht zu haben.
    Während das Essen aufgetragen wurde – von normalen Robotern, etwas luxuriöseren Exemplaren desselben Typs, von dem auch Rhodan zwei zu Hause hatte –, erzählte Bughassidow von seinen familiären Wurzeln. Der größte Teil seiner Vorfahren stammte aus Russland, war im 24. Jahrhundert alter Zeitrechnung ins Taranis-System ausgewandert, auf Rhea, den erdgroßen Mond des Riesenplaneten Iapetos, gefolgt von

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