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PR 2702 – Das positronische Phantom

PR 2702 – Das positronische Phantom

Titel: PR 2702 – Das positronische Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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hoch über die linke Schulter blickte.
    Darunter stand in gemeißelter Schrift: »Das wichtigste Gut eines Terraners ist immer noch sein Wissen – und alles, was er damit anstellen kann.« – Perry Rhodan.
    Sipiera hatte den Helm geöffnet und blickte ihn feixend über die Schulter hinweg an. »Du erinnerst dich wieder?«
    »Jetzt ja«, sagte er.
    Über einen angeblich stillgelegten Versorgungslift fuhren sie in die Tiefe.
    »Das Souterrain der Beer & Mädler-Universität geht direkt in die Katakomben von Luna City über«, erzählte Pri Sipiera, während sie durch die schwach beleuchteten Gänge eilten. »Falls wir nicht die Gelegenheit gehabt hätten, mit einem Nahrungstransporter hierherzukommen – das wäre unser Weg gewesen. Aber der hätte deutlich mehr Zeit gekostet.«
    Die Anführerin des Widerstands blieb vor einer unscheinbaren Tür stehen und legte ihre Hand auf ein Kontaktfeld. Es leuchtete grün auf, und die Tür öffnete sich.
    Sie traten hindurch und fanden sich in einer weiten Halle wieder, in der mehrere Reihen mit Arbeitsstationen aufgestellt waren. Vierzig bis fünfzig Widerständler saßen an ihnen, gingen herum oder diskutierten vor einem der großflächigen Bildschirme. Es roch nach Kaffee, Schweiß und wiederaufbereiteter Luft.
    »Lasst mich durch!«, bat Thora.
    Sie traten zur Seite, die Medikerin eilte mit ihren beiden Patienten Kemeny und Weienater in einen hermetisch abschließbaren Nebenraum und verschwand darin.
    »Euer medizinisches Zentrum?«, wollte Toufec wissen.
    Sipiera nickte. »Es ist das am besten eingerichtete Hospital des Widerstandes. Der eigentliche Grund, weshalb wir zur Beer & Mädler-Universität gekommen sind.«
    »Sonst hätten wir uns zu einem anderen Stützpunkt zurückgezogen?«, fragte Rhodan.
    Die Anführerin hob nur die Schultern. Sie musste nichts weiter dazu sagen, ihre Geste sprach Bände: Pri Sipiera ging ein großes Risiko ein, indem sie Rhodan und seine Begleiter in das offensichtlich wichtigste Widerstandszentrum brachte. Solange sie nicht hundertprozentig sicher war, dass sich die Ereignisse, die sich am Lunafanten zugetragen hatten, nicht wiederholen würden, dürfte Sipiera sie eigentlich nicht einmal in die Nähe einer anderen Widerstandszelle bringen.
    Ein junger Terraner mit Dreitagebart und aufgequollenen Augen eilte auf Sipiera zu. In den Händen hielt er einen mobilen 3-D-Projektor.
    »Schlechte Nachrichten, Pri«, sagte er, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
    »Was gibt es?«
    »Wie du uns aufgetragen hast, haben wir den Lunafanten mit zwei Dutzend Mikrodrohnen eingedeckt. Seither beobachten wir jeden noch so kleinen Schritt der Onryonen.«
    Sipieras Gesicht verfinsterte sich. »Jared! Sag mir nicht, was ich befohlen habe, erzähl mir von diesen schlechten Nachrichten!«
    Jared warf Antoine Marous einen raschen Blick zu und sagte dann leise zu der Anführerin: »Vielleicht sollten wir die Sache unter vier Augen besprechen.«
    Sipiera sah zu Rhodan, worauf sich dieser einen völlig perplexen Blick des jungen Widerständlers zuzog.
    »Perry Rhodan ...«, stieß er aus. Dann erschienen auf seiner Stirn zwei scharfe, senkrechte Falten, und er fügte hinzu: »Wurde auch langsam Zeit! Also sehen wir uns die Aufnahme zu dritt an?«
    »Was sollte so geheim sein, dass ich es nicht sehen darf?«, fragte Antoine Marous alarmiert.
    »Glaub mir, alter Mann«, sagte Jared, »das willst du wirklich nicht sehen!«
    »Wenn du es so sagst, habe ich keine andere Wahl, als es zu sehen. Offenbar geht es vor allem mich etwas an.«
    Jared blickte Pri Sipiera an, ächzte leise.
    »Wir wissen beide, was wir gleich zu sehen bekommen«, sagte sie zu Antoine. »Und ich weiß, dass du dir wünschen wirst, die Bilder nicht gesehen zu haben. Aber ich werde die Entscheidung nicht für dich treffen.«
    »Ich will sehen, was mit meinem Sohn geschehen ist!«
    »Spiel es ab, Jared!«
    Der junge Widerständler streckte die Hand aus. Über dem mobilen Projektor erschien das Dach des Lunafanten als dreidimensionales Abbild.
    »Ich schalte auf Schnelldurchlauf, Moment«, sagte Jared.
    In der Folge verschwamm das Bild. »Hier öffnet sich die Tür.« Der junge Techniker zeigte es ihnen. »Ihr seid kurz sichtbar, bevor sich der Deflektortunnel aufbaut ... Hier erfolgt die Explosion, und euer Gleiter wird davongewirbelt ...«
    »Lass mich das sehen!«, verlangte Antoine mit zitternder Stimme.
    »Du wirst gleich genügend sehen, glaub mir.«
    Die Mikrodrohne flog durch eine

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