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PR 2702 – Das positronische Phantom

PR 2702 – Das positronische Phantom

Titel: PR 2702 – Das positronische Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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sagte aber etwas anderes. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf den Kragen ihres Schutzanzuges, in dem das aktivierte Innendisplay hochgeschoben war.
    Rhodan nickte verstehend.
    Die Anführerin des Widerstandes hatte nach wie vor den Funkkanal mit der Widerstandszelle in der Beer & Mädler-Universität offen. Sie würde ihm die verlangte Antwort geben, sobald sie sicher sein konnte, dass niemand mithörte.
    Zu fünft drangen sie durch einen Verbindungsschacht tiefer in die Katakomben von Luna City vor.
    Fionn Kemeny hatte es sich nicht nehmen lassen, sich nach der medizinischen Behandlung im Widerstandszentrum der Beer & Mädler-Universität dem Vorstoß anzuschließen, nachdem Thora grünes Licht dafür gegeben hatte. Die Medo-Einheit seines SERUNS behandelte ihn weiter, während er stumm – und wahrscheinlich leidend – an ihrer Seite ging. Shanda Sarmotte überwachte ihn mit ihren telepathischen Sinnen, und Toufecs Pazuzu war in ständiger Bereitschaft, dem Verletzten zusätzlichen Schutz angedeihen zu lassen.
    Rhodan sah sich um. Die Gänge waren irgendwann im 21. Jahrhundert alter Zeitrechnung angelegt worden. Im Verlauf der Jahrhunderte hatten sie unterschiedlichen Zwecken gedient. Wie Rhodan aus neu angebrachten Tafeln und Überwachungsgeräten schloss, hatten die Widerständler die Katakomben für ihre Zwecke wieder in Betrieb genommen.
    Sie kamen an eine Stelle, an der das Technogeflecht den Korridor durchstoßen hatte. Das untypisch dunkle Metallgebilde folgte dem Gangverlauf einige Meter und verschwand dann im Boden.
    Rhodan deutete fragend darauf.
    »Von dem Ding geht für uns keine unmittelbare Gefahr aus«, bemerkte Sipiera. »Unsere Wissenschaftler haben diesen Umstand schon vor Jahrzehnten abgeklärt. Falls das Geflecht, wie ihr es nennt, in der Lage wäre, Sensoren auszubilden und Daten an die Onryonen zu senden, hätten wir ein ernsthaftes Problem.«
    Der Zellaktivatorträger akzeptierte diese Antwort. Fionn Kemeny war bei seinen Analysen zu derselben Erkenntnis gelangt. Zur Überwachung der Lunarer benutzten die Onryonen ihre Technogirlanden und das wie Tumbleweeds herumrollende Technokraut. Diese halb technologischen, halb biologischen Gebilde waren mit Überwachungssensoren ausgestattet, die als Securistent-System automatisch Verdächtige identifizierten und sie den patrouillierenden Onryoneneinheiten meldeten.
    »Aber damit haben sich die Wissenschaftler damals nicht zufriedengegeben«, fuhr Sipiera fort. »Zur Sicherheit haben sie alle sublunaren Adern des Geflechts, die in die Katakomben vorgedrungen waren, mit einer dünnen Gelschicht überzogen, die kein Licht zum Technogeflecht durchlässt. Falls es den Onryonen also irgendwie gelingen sollte, das Geflecht mit Sensoren nachzurüsten, würden sie von diesem und den anderen Abschnitten nur völlige Dunkelheit zurückgemeldet bekommen.«
    »Dieser leichte Glanz über dem Geflecht – das ist dieses Gel?«, fragte Shanda Sarmotte, die sich über die Ader beugte.
    Sipiera nickte. »Programmierte Nanotechnologie«, erklärte sie. »Wahrscheinlich ähnlich zu derjenigen, die in Toufecs Pazuzu enthalten ist.«
    Der Mann mit dem wilden blauschwarzen Bart lächelte freundlich, schwieg aber.
    Rhodan ging ebenfalls nicht davon aus, dass die Technologie des von Aures stammenden Pazuzu auch nur annähernd mit jener aus den Labors des Lunaren Widerstandes vergleichbar war. »Ein beruhigender Gedanke«, sagte er.
    »Wir müssen weiter.« Pri Sipiera deutete auf eine gähnende Öffnung am Ende des Korridors. »Von dort aus schweben wir mithilfe unserer Anzüge tausendzweihundert Meter in die Tiefe. Je näher wir NATHANS Kernanlage kommen, desto besser.«
    »Aber NATHAN ist doch in der Hand der Onryonen?«, fragte Sarmotte.
    Sipiera lächelte. »Nicht ganz. Kommt jetzt!«
    Sie erreichten das Ende des Ganges. Die Widerständlerin aktivierte das Flugaggregat ihres Schutzanzuges und trat in den nachtschwarzen Schacht.
    Rhodan und seine Begleiter nahmen ihre Gravopaks ebenfalls in Betrieb und folgten ihr.
    »In den Katakomben gibt es etliche Zugänge zu NATHAN«, erklärte Sipiera. »Diese sind natürlich von den Onryonen bewacht oder geschlossen, ja versiegelt worden. Es gibt aber eine geheime Kaverne, die nur ich und wenige andere kennen. Dort haben wir die Möglichkeit, mit einem freien Teil von NATHAN zu sprechen.«
    »Okay ...«, sagte Rhodan gedehnt. Die Aussage der Widerständlerin öffnete gleich wieder ein neues Fass an Fragen.
    »Ich schalte jetzt auf

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