Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
sich als große, steril wirkende Kammer, in der jede Form der Verzierung fehlte. Dafür erhoben sich neue und wohl sündhaft teure Analyseapparaturen an den Wänden und in der Mitte des Raums. Gesicherte Schleusen führten in angrenzende Speziallabors. Dies war Jatins Reich, und genau wie die atemberaubend schöne Ara mit der ungewöhnlichen dunklen Haarpracht wirkte es unterkühlt und auf Effizienz ausgerichtet.
    Neben Bughassidows Leibärztin erwarteten ihn der Milliardär selbst und eine junge Frau mit Sommersprossen und streng zurückgebundenem kupferrotem Haar.
    »Ah, Rhodan, da bist du ja«, begrüßte ihn Bughassidow. Genau wie die beiden Frauen hatte er einen weißen Kittel übergezogen und sah damit wie ein Großindustrieller aus, der eines seiner Fertigungswerke besuchte. »Darf ich vorstellen? Doktor Henna McCorrell, die Chemikerin und Biochemikerin der KRUSENSTERN. Jatin, meine Medikerin, nebenbei eine Kapazität in Sachen Genanalyse, kennst du ja bereits.«
    »Freut mich«, sagte Rhodan mit einem Nicken.
    »Es ist mir eine große Ehre.« McCorrell streckte ihm die Hand hin. Ihre Augen leuchteten, und die Aufregung zauberte eine leichte Röte auf ihre Wangen.
    Rhodan gewährte ihr den Händedruck und bedachte sie mit einem freundlichen Lächeln. Sehr staatsmännisch von dir, dachte er.
    Jatin verfolgte das terranische Ritual mit teilnahmsloser Miene. Sie streifte hauchdünne Handschuhe über die schlanken Finger und rief eine schwebende Diagnosebake heran. »Dürfte ich das zu untersuchende Objekt haben?«, erkundigte sie sich geschäftsmäßig.
    »Ja, natürlich.« Rhodan zog den zusammengefalteten Balg aus seiner Tasche. »Es tut mir leid, aber ich fürchte, es ist nicht mehr keimfrei. Die Umstände ließen einen sicheren Transport in dieser Hinsicht bedauerlicherweise nicht zu.«
    »Das macht nichts«, antwortete Jatin. »Ich werde es zuvor molekularreinigen und bekannte Verunreinigungen herausfiltern. Anschließend kommt es direkt in ein Stasisfeld. Das dürfte für die folgenden Untersuchungen genügen.«
    Rhodan reichte der Ara den Hautlappen. »Ich überlasse das ganz deiner Expertise.«
    Während die beiden Wissenschaftlerinnen den Balg für die Analyse vorbereiteten, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. »Das ist eine eindrucksvolle Ausstattung, soweit ich das als Laie beurteilen kann«, sagte er. »Mir scheint, darum würde dich manche Universität auf Terra beneiden.«
    »Ich gestehe, ich habe die eine oder andere Investition in diese Räumlichkeiten getätigt, die vielleicht kostspieliger als nötig war«, gab der Milliardär zurück. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Aber für Jatin habe ich es gern getan.«
    Die Medikerin warf ihm einen kurzen Blick zu, als sie ihren Namen hörte, sagte aber nichts. Doch es kam Rhodan vor, als läge in ihrem Gesicht ein Funken mehr Wärme als sonst.
    Einmal mehr fragte er sich, wozu der Milliardär eine Leibärztin benötigte. Er sah nicht aus wie ein Mann, der unter einer schweren Krankheit litt. Genau genommen wirkte er topfit, wie das Musterbeispiel eines gesunden Mittfünfzigers.
    Vielleicht waren die beiden ein Paar. Vielleicht teilten sie auch bloß das Bett miteinander. Verstanden hätte er das eine wie das andere. Bughassidow verkörperte Macht und war durchaus gut aussehend. Jatins Attraktivität ließ sich erst recht nicht bestreiten. Im Grunde passten sie geradezu klischeehaft gut zusammen. Bloß waren die meisten gut aussehenden Anhängsel reicher Männer nicht annähernd so klug wie die Ara.
    Letzten Endes spielte es keine Rolle. Der Milliardär und die Medikerin konnten zueinander stehen, wie es ihnen beliebte. Für Rhodan machte es keinen Unterschied.
    »Wir gehen jetzt zur Analyse über«, verkündete Jatin. McCorrell und sie hatten den Balg in einem blass schimmernden Stasisfeld aufgespannt, und während die Biochemikerin sich hinter ein Terminal stellte, nahm die Ärztin ein Steuermodul auf und senkte eine Tastereinheit von der Decke.
    Bei der Einheit handelte es sich um eine drei Meter hohe und etwa zwei Meter durchmessende Röhre, deren hintere Innenwandung von schillernden Multirezeptoren bedeckt war. Die vordere war transparent und wies zwei stangenartige Tasterköpfe auf, die am linken und am oberen Rand des Sichtfensters summend in Position gingen.
    »Aufzeichnung läuft«, meldete McCorrell. »SRTEM, DNS-Fragmenter und UHSA-Positronik zugeschaltet.«
    »Danke«, sagte Jatin. »Phasenkontrast noch einmal verdoppeln.

Weitere Kostenlose Bücher