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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Können wir parallel ein HET laufen lassen?«
    »Das würde ich in zwei Schritten machen, der DNAF und der Tomograf stören sich gegenseitig.«
    Bughassidow beugte sich zu Rhodan hinüber. »Bin ich der Einzige im Raum, der keine Ahnung hat, wovon die beiden sprechen?«, raunte er.
    »Nein, wir sind zu zweit«, gestand dieser.
    »Aber es klingt eindrucksvoll.« Der Milliardär strich sich mit einer Hand übers Kinn. »Ich frage mich, ob die sich diese Akronyme spontan ausdenken.«
    Rhodan schmunzelte nur.
    Die Tasterköpfe erwachten zum Leben. Ein scharf gebündelter, bläulicher Lichtstrahl ging von ihnen aus. Mit leisem Pochen und etwas lauterem Summen fuhren die Taster von links nach rechts beziehungsweise von oben nach unten. Dabei analysierten sie den Balg mit Methoden, die Rhodan kaum aussprechen geschweige denn völlig erfassen konnte.
    Jatin und McCorrell wiederholten den Vorgang einige Male. Dazwischen überprüften sie ihre Ergebnisse, die sowohl aus superhochaufgelösten dreidimensionalen Aufnahmen als auch reinen Zahlenkolonnen bestanden. Ihr Zusammenspiel wirkte ausgesprochen professionell. Die beiden Frauen schienen schon eine Weile im Team zu arbeiten.
    Der Balg wurde durch zwei weitere Analyseapparaturen geschickt – eine, die an einen silbern glänzenden Roboterkraken erinnerte und offenbar dazu gedacht war, spezielle Punktuntersuchungen vorzunehmen, die andere ein wummernder Kasten, aus dem während der Untersuchung pulsierendes rotes Licht drang.
    Schließlich schob McCorrell den Balg in das Stasisfeld zurück, und Jatin kopierte die Ergebnisse der ersten Untersuchungsreihe auf ein tragbares Terminal. Sie runzelte die Stirn, ein Umstand, der angesichts ihrer makellos glatten Haut nur selten vorkommen konnte.
    »Und?«, fragte der Milliardär. »Was haben wir hier vor uns?«
    »Etwas sehr Eigenartiges«, antwortete Jatin nachdenklich. »Henna und ich haben unterschiedliche elektronenmikroskopische und hyperphysikalische Analyseverfahren angewendet. Auf den ersten Blick scheint es sich wirklich um eine abgestorbene Haut zu handeln. Wir haben eukaryotische Zellstrukturen inklusive darin enthaltener Zellkerne, Mitochondrien, Zentriolen und mehr vorgefunden. Alle Zellvorgänge sind zum Erliegen gekommen. Es liegen Merkmale einer Nekrose vor.«
    »So viel wussten wir bereits ungefähr«, warf Rhodan ein.
    Jatin schenkte ihm einen kühlen Blick. »Schön, aber wie sieht es damit aus: Die DNS innerhalb der Chromosomen ist unglaublich komplex. Neben der Phosphorsäure und der Desoxyribose konnten wir in der kurzen Zeit bereits elf heterozyklische Nukleobasen isolieren. Lemurerabkömmlinge weisen in der Regel nur vier verschiedene auf. Und so, wie es aussieht, ist das längst nicht alles gewesen. Es scheint minimale Abweichungen zu geben, die wir einordnen müssen.«
    Rhodan nickte. »Das erklärt zumindest, dass die Widerständler auf Luna gemeint haben, sie könnten die Haut genetisch nicht bestimmen.«
    »Das ist beileibe nicht das Ungewöhnlichste«, sagte Jatin. Sie tippte auf ihr Terminal, und ein Holoprojektor in der Raummitte schuf ein bizarres Falschfarbenbild. »Die komplexe DNS des Zellkerns hat uns von der eigentlichen Kuriosität abgelenkt. Die Mitochondrien der Zellen bestehen nur oberflächlich aus biologischen Baustoffen. Im Inneren der Doppelmembran verbirgt sich etwas, das an eine Nanomaschine erinnert.«
    Sie deutete auf ein ungleichmäßig geformtes, rundes Etwas, das in einer körnigen Flüssigkeit schwamm. Darin befand sich ein dunkler Fleck, dessen Strukturen eindeutig zu rechtwinklig waren, um natürlichen Ursprungs zu sein.
    »Soll das heißen«, fragte Rhodan, »dass wir es hier mit etwas zu tun haben, was auf Zellebene ein biotechnologischer Hybride ist?«
    »So ungefähr«, bestätigte Jatin. »Dieses Ding ist eigentlich nicht organisch. Es scheint vielmehr organisch-biologisches Leben zu imitieren. Oder imitiert zu haben. Denn wie gesagt: Alle Zellvorgänge sind zum Erliegen gekommen. Auch diese Nanomaschinen arbeiten nicht mehr.«
    Gedankenvoll blickte Rhodan das projizierte Bild an. »Das ist in der Tat recht ungewöhnlich, das muss ich zugeben.«
    »Wenn du einverstanden bist, würde ich das Objekt gern noch etwas genauer untersuchen«, mischte sich McCorrell ein. »Vielleicht kann ich herausfinden, wie die biochemischen Abläufe in diesen künstlichen Zellen vonstattengingen. Das wird etwas dauern, aber es könnte lohnenswert sein.«
    Rhodan nickte. »Einverstanden.« Erneut

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