PR 2703 – Tod im All
Gen-Sequenz von Perry Rhodan entdeckt! Bitte den TLD zur weiteren Überprüfung anrufen!«
Oder etwa doch? Suchte der TLD aktiv nach Nachkommen von ihm?
Das ist absurd. Jetzt wirst du paranoid!, schalt sich Rhodan. Dennoch blieben diese Fragen nagend in seinem Bewusstsein zurück. Er würde in naher Zukunft ein zweites Gespräch mit Leccore führen müssen, um ihm ein paar ernste Fragen zu stellen.
Irgendwann musste er doch über all seinen Gedanken eingenickt sein, denn er schreckte aus dem Schlaf hoch, als unvermittelt die elektronische Türglocke zu seiner Kabine erklang. Er warf einen Blick auf sein Multifunktionsarmband. Kurz nach 22 Uhr Bordzeit, etwa zwei Uhr nachts in Terrania. Schlaftrunken machte er Licht und kam auf die Beine.
Es läutete erneut.
»Ich komme!«, rief er. Rasch zog er Overall und Stiefel an, dann öffnete er die Tür.
Auf dem Korridor stand Bughassidow. Auf seiner Miene lagen Kummer und ernsthafte Sorge. »Wir haben ein Problem.«
Sofort war Rhodan hellwach. »Was ist los? Haben uns die Onryonen gefunden?«
Der Milliardär schüttelte den Kopf. »Nein. Schlimmer. Nun ja, vielleicht nicht schlimmer. Aber schlimm genug. Henna McCorrell ist tot. Und der Balg ist verschwunden.«
5.
23. Juni 1514 NGZ, 23.32 Uhr
Khomo-Serenti-Klinik, Terrania City
Sichu schrie. Sie konnte es nicht verhindern. Ein Kaleidoskop aus Bildfragmenten stürzte auf sie ein, zusammen mit einem infernalischen Krach aus Gesprächsfetzen, Lauten und Musik. Dazu kam ein Schmerz, der sich anfühlte, als versuche jemand, ihren Schädel aufzubohren. Ihre Hände verkrampften sich um die Armlehnen des Stuhls, auf dem sie saß. Die Muskeln ihres Körpers zuckten spastisch, als stünden sie unter Strom.
Durch einen Vorhang aus jagenden Bildern sah sie, dass Lhukas Scalsi hektisch auf das Terminal einhackte, das die Steuerung der beiden SEMT-Hauben übernommen hatte. Was genau er da tat, wusste sie nicht.
Die Realität verschob sich, bildete auf einmal blaue Halos aus, dann rote. Es war, als versuche ein unbegabter Trivid-Techniker einen Projektor zu kalibrieren, dessen Bildpositronik beschädigt war. Ein weiterer stechender Schmerz zuckte quer von der linken zur rechten Schläfe, und ihr Magen verkrampfte sich. Leider half es nichts, die Augen zu schließen und die Ohren zuzuhalten. Das Chaos, dem sie sich ausgesetzt sah, fand direkt in ihrem Gehirn statt.
Die Tür zum Korridor öffnete sich, und eine grotesk verzerrte Gestalt mit wabernden Gliedern stürzte herein – vermutlich der Wachmann. Er brüllte etwas, das die Chefwissenschaftlerin nur als unzusammenhängende Abfolge von Akustikereignissen ohne Bedeutung wahrnahm.
Im nächsten Moment wurde das Inferno in ihrem Kopf schwächer. Es hatte den Anschein, als habe der Soldat den Mediker angewiesen, das Experiment sofort abzubrechen.
»Nein!«, keuchte Sichu mit schwerer Zunge. »Nicht aufhören! Bring es zu Ende! Wenn wir jetzt abbrechen, weiß ich nicht ...« Ihre Gedanken verloren sich, und sie fragte sich einen Moment, ob sie den Satz eigentlich beendet hatte oder nicht. Sie setzte erneut an. »Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, noch einmal zu beginnen.«
Scalsi sagte etwas, wovon Sichu allerdings nur »Überschuss« und »Stresshormone« verstand.
»Gib mir ...« Sie zögerte. Wie hieß bloß das Medikament? Es fiel ihr wirklich schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Diese SEMT-Technologie mochte alles sein, nur ausgereift war sie noch nicht.
»Du weißt schon ... Beruhigungsmittel ... dieses Enke-Statherin!« Hatte sie das jetzt laut gesagt oder nur gedacht?
Offenbar hatte sie es laut gesagt, denn Scalsi nickte so eifrig, dass sein Kopf abzufallen drohte. Gestikulierend redete er auf den Wachmann ein, der zögernd wieder nach draußen waberte.
Allethaggra!, entfuhr es Sichu innerlich. Ich bin wie auf einem Drogentrip.
Im nächsten Moment stand der grün bekittelte Mann neben ihr. In seiner Hand blinkte ein medizinisches Instrument, das er ihr an den Hals setzte. Sie spürte einen kurzen Druck, als der Injektor das Beruhigungsmittel in ihren Metabolismus einbrachte.
Scalsi hob einen Daumen und grinste sie durch das Troplon der SEMT-Haube an. Sein Gesicht mischte sich mit den Gesichtern von Männern und Frauen in Tasso Cormacs Erinnerung. Es war ein bizarres Schauspiel.
»Ich gehe ... volle Leistung«, verkündete er. Er tippte sich an die Stirn. »Konzentrieren ist ... wie SERT-Steuerung, nur ... Gedanken.«
Sichu zwang sich zu einem
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