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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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auf die junge rothaarige Biochemikerin, die zusammengesunken vor dem Stasisfeld lag, in dem sich zuvor der Balg befunden hatte. Jatin kniete neben ihr und untersuchte sie mit einem Medoscanner.
    »Was ist hier geschehen?«, wollte Bughassidow wissen.
    »Das wissen wir noch nicht genau«, antwortete Astrur. »Ich wurde eben erst von Jatin gerufen.«
    Die Ara-Medikerin hob den Blick. Ihre roten Augen glänzten feucht. »Ich habe sie nur ein paar Minuten allein gelassen. Wir wollten eine Kleinigkeit essen, während eine weitere Untersuchungsreihe lief.«
    »Wann ist das gewesen?«, fragte Rhodan.
    »Vor gut zwanzig Minuten. Als ich dann vor etwa zehn Minuten wiederkam, fand ich sie reglos am Boden liegend vor. Keinerlei sichtbare Gewalteinwirkung, trotzdem ist sie tot. Sie hat nicht einmal Alarm ausgelöst. Was immer sie erwischt hat, traf sie völlig überraschend. Ich habe sofort Viccor, Marian und Park informiert.«
    »Etwa eine Viertelstunde ... Das heißt, wer immer McCorrell getötet und den Balg gestohlen hat, befindet sich höchstwahrscheinlich noch an Bord.« Rhodan machte seinem Ruf als Sofortumschalter alle Ehre. Ohne lange nachzudenken, übernahm er das Kommando. Er wandte sich an den Milliardär.
    »Du solltest schiffsweiten Alarm geben. Womöglich sind weitere Leben in Gefahr. Die Mitarbeiter aller Sektionen sollen sich an bestimmten Orten versammeln und der Zentrale über ihre Vollzähligkeit Meldung erstatten. Alle Rettungskapseln müssen ferngesperrt werden – ist das auf der KRUSENSTERN möglich?«
    Astrur schüttelte den Kopf. »Das hier ist kein Kriegsschiff. Und normalerweise sind Rettungskapseln dazu gedacht, in Krisensituationen erreichbar und autark funktionstüchtig zu sein.« Er kratzte sich am Kopf. »Vielleicht kann ich die entsprechenden Bereiche mit gerichteten Prallfeldern abschirmen.«
    »Versuch es!«, empfahl Rhodan. »Ein internes Sensornetzwerk habt ihr aber?«
    »Natürlich.« Diesmal war es Yonder, der antwortete. »Strahlung, Temperatur, Gravitation – die üblichen Messwerte eben, die uns im Falle eines Schadens an Hülle oder Maschinen warnen würden. Plus ein Kameranetzwerk zwecks visueller Überprüfung.«
    »Setz ein paar Leute darauf an. Möglicherweise hinterlässt unser Eindringling Spuren, die wir verfolgen können.«
    Der grauhaarige Kommandant der KRUSENSTERN hob den linken Arm mit dem Multikom. »Karsol, gib Eindringlingsalarm. Das ist keine Übung.«
    Während Yonder seinem Stellvertreter in der Zentrale Rhodans Befehle weiterleitete, sah Rhodan sich um.
    »Ich habe eine erste Untersuchung des Labors vorgenommen«, merkte Astrur an. »Keine Spuren.«
    Jatin erhob sich. Sie schniefte kurz und tupfte sich mit der Hand die Augenwinkel ab. »Die automatischen Versuchsaufzeichnungen«, sagte sie.
    »Was?«, fragte der Epsaler.
    Bughassidows Leibärztin verzog das Gesicht. »Es tut mir leid, ich habe bis eben nicht daran gedacht. McCorrell und ich haben unsere Versuchsreihen visuell aufgezeichnet. Die Daten müssten im Terminal sein. Vielleicht sehen wir dort, was passiert ist.«
    »Gute Idee«, sagte Bughassidow. Der Milliardär hatte die Hände geballt. Den Tod eines seiner Leute schien er als persönlichen Angriff zu werten. Und er wirkte, als sei er wild entschlossen, den Täter dafür büßen zu lassen.
    Der Milliardär, Jatin, Astrur und Rhodan gingen zu dem Hauptterminal des Labors hinüber. Yonder widmete sich weiter der sonstigen Lage an Bord.
    Mit einigen raschen Befehlen rief Jatin das Trivid-Log ihrer Experimente auf. Sie betrachtete die Aufzeichnungen ab dem Zeitpunkt, als sie den Raum verlassen hatte. In gestochen scharfer Qualität sahen sie eine Nahaufnahme des Stasisfelds, in dem der Balg aufgehängt war. Daneben arbeitete Henna McCorrell. Anscheinend stellte sie die Parameter für eine neue Untersuchung ein.
    Drei Minuten verstrichen ereignislos. Dann geschah das Unfassbare!
    Die junge rothaarige Biochemikerin drehte sich zur Seite, um eine Eingabe in ein neben ihr schwebendes Terminal zu machen. In diesem Augenblick kam Bewegung in den tot geglaubten Balg.
    Ein Zittern durchlief die hautartige Oberfläche. Dann bildete sich ein Pseudopodium, an dessen Ende eine Art Stachel saß, der an der Spitze so fein war, dass man ihn kaum erkennen konnte. Das Ganze vollzog sich in unheimlicher Geschwindigkeit und zugleich völlig lautlos.
    Als McCorrell sich gerade zurückdrehen wollte, schlug der erwachte Balg zu. Ohne erkennbare Schwierigkeiten drang der Stachel

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