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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Zeitrechnung geschehen, werden unsere Schiffe euch unter Feuer nehmen. Oberst Valsolda. Ende.«
    »Das waren mal klare Worte«, brummte Korber.
    »Ortung, was macht die CABOTO?«, mischte sich Denning ein.
    »Beschleunigt weiter nach Plan«, gab Laronge zurück.
    Denning nickte zufrieden. »Dann halten wir es genauso. Leutnant Diodato, Zeit bis Linearraumeintritt?«
    »T-5 Minuten, Major.«
    Einige bange Augenblicke verstrichen. Tasso saß wieder stocksteif vor seiner Waffenleitstation. Auch Sirka Naidin neben ihm wirkte angespannt. Keiner von ihnen wusste, was diese Onryonen machen würden, wenn man sich ihrer Forderung widersetzte. Andererseits standen tausend Einheiten des Luna-Sicherungsverbands nur dreißig Onryonenschiffen gegenüber.
    Eigentlich hätte das jeden beruhigen müssen. Doch die Selbstsicherheit dieses Genneryc hinterließ ein nagendes Unwohlsein bei der Angelegenheit.
    »Eine Order von der CABOTO kommt rein«, meldete Brane in die plötzlich auffällige Stille der Zentrale hinein. »Wir fahren fort wie geplant. Oberst Valsolda und seine Flotte werden uns den Rücken decken, sollten diese Onryonen auf Spielchen aus sein.«
    »Sehr gut«, sagte Korber. »Also, weitermachen.«
     
    *
     
    Vier Minuten später wechselte der Ghatamyz-Verband in den Linearraum.
    Die Onryonen hatten sich nicht mehr gerührt.
    Ein hörbares Aufatmen ging durch die Zentrale der HILDEGARD VON BINGEN. »Das ist ja noch einmal gut gegangen«, stellte Korber fest und sprach damit aus, was alle dachten. Er stand auf. »Major, ich übergebe dir die Zentrale. Standard-Rumpfbesetzung für Linearflug.«
    »Standard-Rumpfbesetzung für Linearflug, jawohl«, bestätigte Denning. Er hob etwas die Stimme und wandte sich an die Anwesenden. »Brane, Pelagia, Cormac ...«
    In diesem Augenblick schrie Laronge auf. »Orterkontakt! Was ist das denn? Ich messe Explosionen an. Dutzende Explosionen. Überall um ...«
    Ein Schlag traf die HILDEGARD VON BINGEN, der so heftig war, dass die ganze LFT-BOX erbebte. Tasso wurde von seinem Sitz geschleudert und gegen Naidins Station geworfen. Ein schmerzerfülltes Keuchen entfuhr ihm.
    Um ihn brach Chaos aus. Besatzungsmitglieder fielen schreiend durcheinander. Wandverkleidungen platzten wie überreife Früchte. Jaulend erwachten die Alarmsirenen zum Leben.
    »Was zum Teufel?«, schrie Korber entsetzt.
    Mit einem hellen Knall zerbarst das Panzertroplon der Biopositronik, und Plasma ergoss sich über den Holotank direkt vor ihm. Dann fiel alle Energie aus, und Tasso überkam ein Übelkeit erregendes Gefühl von Drehschwindel.
    Eine zweite Erschütterung traf das Lazarettschiff, heftiger beinahe als die erste. Ein dumpfes, metallisches Stöhnen durchlief den Schiffskörper. Sie bricht auseinander!, dachte Tasso. Oh, mein Gott!
    Er wirbelte herum, achtete nicht mehr auf das Chaos oder seine Kollegen. Der Wunsch zu überleben ergriff von ihm Besitz – vollständiger, als er es je für möglich gehalten hatte. Er taumelte auf den rückwärtigen Teil der Zentrale zu, wo sich zehn Sicherheitskabinen erhoben, in denen sich Notfall-SERUNS befanden, für jeden Offizier einer.
    Flackernd orangefarbenes Licht von autarken Warnsystemen hüllte die Kabinen ein. Tasso sah, wie Brane auf eine von ihnen zuhetzte. Eine Sekundärexplosion in einer Energieleitung in der Wand erfasste ihn und warf den Funkoffizier quer durch den Raum.
    Tasso zwang sich, nicht darüber nachzudenken, und riss die nächstbeste Kabine auf. Die Sicherheitsautomatik reagierte, die Roboterarme mit den Modulen des SERUNS gingen in Position.
    Ohne zu zögern, stellte er sich auf den leuchtenden Kreis in der Mitte der Kabine, spreizte die Beine und streckte die Arme aus. Mit einem Glockenton bestätigte die Kabine seine Anwesenheit. Binnen Sekunden umschwirrten ihn die Roboterarme, legten ihm die Anzug- und Panzerteile des SERUNS an, schlossen Verbindungen und klinkten den Rückentornister ein.
    Ein Zittern durchlief das Lazarettschiff, begleitet von einem erneuten dumpfen Stöhnen. Komm schon, komm schon, komm schon!, betete Tasso.
    Ein gewaltiger Schlag warf ihn frontal aus der Sicherheitskabine. Krachend schlug er auf dem Boden auf.
    Scheiße!
    Hektisch befingerte er seinen Anzug. Alles schien an Ort und Stelle zu sein. Er hieb auf das Multifunktionsarmband und aktivierte damit die Systeme. Summend erwachte der SERUN zum Leben.
    »Helm!«, schrie er, und ein voll transparenter Folienfalthelm glitt ihm über den Kopf.
    In der gleichen Sekunde

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