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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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den verschiedene Werkstätten angrenzten. Am Ende befand sich ein Schott, das versperrt war.
    »Was befindet sich dahinter?«, wollte Rhodan wissen.
    »Ach ... äh ... nichts weiter«, antwortete Yonder. »Ein Bereich, der von der Besatzung nicht genutzt wird. Früher haben die Posbis dort wohl Selbstwartungen vorgenommen.«
    »Wir sollten ihn trotzdem überprüfen. Der Balg ist nicht auf Korridore und Türen angewiesen. Er ist vermutlich in der Lüftungsanlage und den Wartungstunneln unterwegs.«
    Der Kommandant zögerte. »Ich glaube wirklich, das ist nicht nötig. Dahinter gibt es schließlich nichts von Interesse. Warum sollte er sich dort aufhalten?«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Rhodan. »Und du weißt es auch nicht. Dieses Geschöpf ist uns vollkommen fremd, also können wir seine Motive nicht abschätzen – oder seine Programmierung.«
    Beinahe resigniert zuckte Yonder die Achseln. »Na gut, du hast recht.« Er trat zum Sensorfeld neben dem Schott und gab eine Zahlenfolge ein. Zischend öffnete es sich.
    Die Gänge dahinter hatten allem Anschein nach nicht die Behandlung durch Bughassidows Innenarchitekten erfahren. Wände, Böden und Decken bestanden aus blankem Metall und Kunststoff, das Licht war kalt und technisch. Es aktivierte sich nicht automatisch, sondern musste von Yonder an einem Sensorfeld eingeschaltet werden. Dabei blieben einige der Leuchtpaneele in der Decke dunkel.
    Der Bereich schien in der Tat verlassen.
    Warum wirkte der Kapitän der KRUSENSTERN auf einmal so nervös?
    »Hör mal, Rhodan, ich möchte nicht, dass du das, was wir gleich vorfinden werden, falsch verstehst«, sagte Yonder.
    Rhodan runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
    »Ich bin kein irrer Posbi-Schlächter. Das hier dient reinen Studienzwecken.«
    »Jetzt machst du mich wirklich neugierig.«
    Yonder trat vor und öffnete die erste Tür zur Linken. »Komm rein, dann siehst du es.«
    Rhodan warf dem Kommandanten einen prüfenden Blick zu. Aber Yonder schien nicht darauf aus zu sein, irgendwelche Dummheiten zu begehen – etwa einen Unsterblichen in einem SERUN anzugreifen, nur weil dieser ein geheimes Laster von ihm entdeckt hatte.
    Also folgte er der Aufforderung und betrat den hinter dem Schott liegenden Raum.
     
    *
     
    Als er die Einrichtung sah, verstand er, warum Yonder Sorge gehabt hatte, Rhodan könne ihn für durchgeknallt halten. Die ehemalige Posbi-Wartungskammer war zu einer Art Werkstatt umfunktioniert worden. Werkbänke standen im Raum, und bizarr anmutende Gerätschaften hingen an den Wänden. Auf Ablageflächen stapelten sich Metallbauteile allerlei Art, Form und Größe, zum Teil sogar ganze Glieder, die eindeutig von Posbis stammten.
    Das wirklich Bizarre jedoch war das Gestell in der Mitte des Raums, in dem ein Posbi hing, der offenbar aus zahlreichen, eigentlich nicht zusammengehörenden Einzelteilen montiert worden war. Er hatte eine humanoide Form, und einigen Verkleidungsteilen nach zu urteilen, die an den Beinen und am Oberkörper angebracht worden waren, sollte er wohl irgendwann Menschengestalt haben. Rhodan hatte das Gefühl, ins Labor eines ganz speziellen Doktor Frankenstein geraten zu sein.
    »Gut, dass du mich vorgewarnt hast«, sagte er. »Das hier könnte man in der Tat falsch verstehen.«
    »Ja, nicht wahr? Tut mir leid. Eigentlich sollte das hier überhaupt niemand zu Gesicht bekommen.« Yonder trat an eine der Werkbänke und schob beinahe verlegen ein Ding, das wie ein künstliches Schultergelenk aussah, von links nach rechts.
    »Was ist das hier?«
    »Ein Experiment. Ein Spleen. Nenn es, wie du möchtest. Ich kaufe seit Jahren hier und da Teile von zerstörten – also toten – Posbis. Mein Ziel ist es, einen eigenen Posbi zu bauen, künstliches Leben zu erschaffen sozusagen. Aber es ist leider gar nicht so einfach.«
    Er deutete auf den vor ihm hängenden Roboterkörper. »Die Grundkonstruktion ging noch recht simpel. Jeder mit ein wenig technischem Sachverstand kann einen Roboter bauen. Aber ihm wirklich Leben einzuhauchen, das ist ...« Yonder schüttelte müde den Kopf. »Seit Jahren experimentiere ich mit speziellen Persönlichkeitsprogrammen, mit unterschiedlichen Zellplasma-Mengen. Bislang ohne Erfolg, sowohl die klassische hypertoiktische Verzahnung als auch die Bionische Vernetzung lassen sich von mir nicht einmal ansatzweise simulieren. Aber noch gebe ich nicht auf. Irgendwann wird er fertig sein.«
    »Wenn du es sagst.« Rhodan hob sein Multifunktionsarmband und

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