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PR 2707 – Messingträumer

PR 2707 – Messingträumer

Titel: PR 2707 – Messingträumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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sie wie Bienen gezeichnet?«
    Bughassidow zuckte die Achseln. »Per Gesetz wird den Paparohnen untersagt, unbemerkt zu operieren. Sie müssen sich kenntlich machen.«
    Sie verließen das Raumhafengelände. Es war Nacht auf Rhea. Sonderbare Nacht. Taranis beschien zugleich die Rückseite von Rhea und den Riesenplaneten Iapetos, den Rhea in gebundener Rotation umkreiste.
    Der Anblick von Iapetos verschlug Rhodan für einen Moment den Atem. Der Gasriese erfüllte die Nacht und schien zugleich auf übernatürliche Weise zum Greifen nah. Tatsächlich stand er weiter als vier Millionen Kilometer entfernt.
    Natürlich hatte Rhodan viele Planeten gesehen, darunter wahre Giganten. Aber Iapetos war seiner einzigartigen Zeichnung wegen etwas Besonderes. Der Riesenplanet hing in der Finsternis des Alls wie ein Gong aus Kupfer, in den die Jahrtausendstürme eigentümliche Hieroglyphen zeichneten.
    Der scharf geschnittene Schatten Rheas lag auf dem Äquator des Riesen wie eine schwarze Münze.
    Rhodan hatte schon einige Male auf dem Boden von Rhea gestanden, damals, in der frühen Phase des Solaren Imperiums. War Iapetos schon damals so überwältigend gewesen?
    Sicher war er das. Aber damals war er, Rhodan, wohl noch zu ungeduldig gewesen, um sich von geballten Gasmassen in den Bann schlagen zu lassen. Ungeduldig, die Zeit könnte nicht reichen.
    Im Gleiter hatte Bughassidow zunächst das Steuer übernommen. Aber bald überließ er das Flugzeug der Verkehrssynchronisation von New Trerice.
    Ihr Weg führte vom Space Port Penrhyn in Richtung Fluss. Der Trivor spiegelte die unzähligen Lichter der Stadt wie ein Strom aus Scherben. Großzügige Parks im honigmilden Kunstlicht; Weiher; Häuser aus Backsteinen, keine zehn Stockwerke hoch, mit liebevoll gestalteten Dachterrassen; ein Friedhof voller Kerzen; dann eine Handvoll Hochhäuser, deren Design auch in Terrania Furore gemacht hätte. Ein Gebäude wirkte wie in Bernstein eingefasst – der Regierungssitz der hiesigen Administration, wie Bughassidow erklärte, der Senedd.
    Rhodan überlegte, wo in den Tiefen der Stadt die Conrad-Deringhouse-Akademie sein mochte, die CD. Farye hatte an der CD studiert, also vermutlich auch in New Trerice gewohnt und einen Teil ihrer Jugend verbracht..
    Wie nah beim Solsystem.
    Rhodan bemerkte die Liegen erst auf den zweiten Blick. Auf den Dachterrassen, in den Parks, auf einigen der Plätze standen ganze Batterien von Ruhemöbeln. Alles voller Menschen. Wäre nicht Nacht gewesen, man hätte meinen können, es mit Sonnenanbetern zu tun zu haben.
    »Es sind Iapetos-Schauer«, sagte Farye, die wohl seinen Blick bemerkt hatte.
    »Und was schauen sie?«
    »Iapetos«, lachte Farye.
    »Hm«, machte Rhodan.
    Farye sagte: »Auf manche übt der Planet eine beruhigende Wirkung aus. Manche sprechen ihm geradezu Heilkräfte zu. Andere empfinden seinen Anblick als inspirierend und glauben, aus den Sturmbildern Botschaften lesen zu können.«
    »Ratschläge vom Gasplaneten«, flachste Bughassidow.
    Rhodan ignorierte den Einwurf und fragte Farye: »Und? Hat er dir auch schon etwas mitgeteilt?«
    »Nein. Ich bin ihm wahrscheinlich der Rede nicht wert«, sagte sie und lächelte.
    Der Fluss kam rasch näher. Rhodan sah die gewaltigen Brücken, die sich über den Trivor bogen. Die lebenden Brücken von New Trerice .
    Die breiten Brücken waren nämlich bebaut, und die Bauwerke, die sie trugen, waren wie Wahrzeichen menschlichen Erfindungsgeistes.
    »Avon Bridge.« Bughassidow streckte den Arm nach links. » Meine Brücke.«
    Die Avon Bridge schwang sich wie eine Sichel über den Fluss; weiße Bauwerke mit schlichten Fassaden, die allerdings von ganzen Trauben erleuchteter ovaler Fenster durchsetzt waren.
    Der Gleiter scherte aus dem synchronisierten Verkehrsstrom aus; Bughassidow nahm ihn in Handsteuerung. Irgendwo in den oberen Stockwerken von Avon Bridge öffnete sich ein Garagentor.
    Der Gleiter flog in die Garage und setzte auf.
     
    *
     
    Während Marian Yonder Kontakt mit einem Bekannten aufnahm, der im Museum für Automatische Kunst tätig war, ließen Rhodan und Bughassidow sich Masken anlegen. Beide wollten sich frei in der Stadt bewegen, und beide waren zu prominent, um unerkannt über die Plätze und Straßen zu gehen.
    Und in bestimmten öffentlichen Bereichen der Stadt wimmelte es nur so von Paparohnen. Die Maschinen hatten, wie Rhodan von Bughassidow erfuhr, Tausende von Gesichts- und Bewegungsprofilen gespeichert.
    Die Maske würde also nachhaltig sein

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