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PR 2707 – Messingträumer

PR 2707 – Messingträumer

Titel: PR 2707 – Messingträumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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mit dem er von der KRUSENSTERN zurückgekehrt war. »Es ist alles bereit.«
    Bughassidow ließ vom Hund ab und erhob sich. »Dann auf in die fidele Kolonie der Messingträumer.«
    Kurz darauf flogen sie los. Rhodan schüttelte unwillig den Kopf. Er hatte einen Ohrwurm:
    »Oh, Danny boy, the pipes, the pipes are calling
    From glen to glen, and down the mountain side.«
     
    *
     
    Eine Weile lang spazierte der gesamte Tross, angeführt von Dhayqe und den vier Polizisten, umschwirrt von den unermüdlichen Paparohnen, am Ufer des Trivor entlang. Der Tesqire zeigte sich begeistert von den Wohnbrücken, die den Fluss überspannten; er pries ihre wohlgeformte Architektur, ihre farbliche Komposition, die unaufdringliche Eleganz, mit der sich die Konstruktionen in die Flusslandschaft schmiegten.
    »Das ist übrigens die Avon Bridge, Viccor Bughassidows Anwesen«, erklärte einer der Polizisten, der Sänger, der mittlerweile ganz in der Rolle des Fremdenführers aufging.
    Zennor konnte durchaus verstehen, dass es angenehm sein musste, Dhayqe zu führen. Der Tesqire interessierte sich, fragte und verstand, lobte viel und lauschte seinem Cicerone mit Hingabe.
    »Viccor Bughassidow?«, fragte Dhayqe.
    »Einer der vermögendsten Männer des Taranis-Systems. Herr vieler Stiftungen. Sehr wohltätig. Offenbar empfinden ihn auch die schönsten Frauen als wohltätig, wenn du verstehst.«
    Dhayqe nickte innig.
    »Natürlich ist er auch ziemlich exzentrisch«, erklärte der Polizist mit einem entschuldigenden Ton. »Einen Teil seines Vermögens gibt er aus, um einem Hirngespinst hinterherzujagen: irgendwelchen Welten, die aus den Sonnensystemen herauskatapultiert worden sind und seit ewigen Zeiten durch den Leerraum irren.« Der Polizist lachte.
    Aber zu Zennors Überraschung lachte Dhayqe dieses Mal nicht mit. »Das ist weise. Der Raum zwischen den Sternen ist eine unerschöpfliche Schatzkammer. Diesen Bughassidow würde ich gern kennenlernen. Können wir zu ihm gehen?«
    Einer der Polizisten lachte auf und sagte: »Da wirst du leichter mit Cantanzaro sprechen.«
    »Mit dem möchte ich natürlich auch reden«, sagte Dhayqe. Dann machte er eine umfassende Geste, die die ganze neugierige Gefolgschaft einschloss. »Und mit euch allen natürlich! Es ist so eine Ehre, unter euch zu sein. So ein Vergnügen.«
     
    *
     
    Dhayqe und seine Schar hatten sich auf das Gras am Ufer des Trivor gesetzt. Verpflegungsroboter glitten heran, boten Obst, Speiseeis und anderen Imbiss. Dhayqe nahm eine kleine Schale mit süß duftendem violettem Gatti-Mus und löffelte es; danach begann er den Löffel aufzuknuspern, der aus einer dunklen Schokoladenmischung bestand.
    »Bestens«, sagte er. »Und sehr bekömmlich. Eure Ernährungskultur beeindruckt. – Was ist das?« Zennor schaute, worauf der Tesqire mit dem angebissenen Löffel wies. Eine mannshohe gläserne Kugel rollte auf die Gruppe zu. In der Kugel hielt eine Art Phantasiethron die Balance.
    Auf dem Thron saß Forbeis Beathan, der prominenteste Sozialartist des Taranis-Systems, im Glanz seiner prunkvollen Gewänder.
    Die Kugel stoppte; sie öffnete sich; Beathan stieg aus und machte eine großartige Geste. Dann verneigte er sich in Richtung des Tesqiren und fragte: »Dhayqe vom Atopischen Tribunal, wie ich vermute?«
    Die Mutter aller Paparohnen, dachte Zennor. Jetzt wird der Auftritt des Tesqiren vollends zur Farce.

Die Kolonie der Messingträumer
     
    Sie erreichten den Kontinent Blostonia am späten Nachmittag des 27. Juni. Sie hatten die Zone der Stürme passiert, die die Tagseite Rheas von der Nachtseite schied. Zwei-, dreimal hatte eine Bö nach dem Gleiter gegriffen, und Samart hatte sich Rhodan Schutz suchend ans Bein gedrückt.
    Über Blostonia stand Taranis schon nah am Horizont, eingehüllt in einen Lichthof aus Goldstaub.
    Die Arkonidenkolonie lag in einem Hochtal; der Talgrund glänzte silbrig grün im Licht. Einen Namen trug die Stadt nicht, jedenfalls soweit Yonder und Bughassidow es wussten. Übrigens hätten Terraner in Anbetracht dieses Ortes auch kaum von einer Stadt gesprochen.
    Die typisch arkonidischen Trichterbauten standen in weitläufigen Parklandschaften.
    Der Gleiter kreiste eine Weile über der Siedlung. In den Parks, an den Bächen und Teichen zeigte sich keine Menschenseele. Gärtnerroboter mähten den Rasen, beschnitten Büsche und Bäume mit pfirsichfarbenen Kronen.
    Das also ist das Reich der Messingträumer, dachte Rhodan: gediegen, ja, luxuriös. Unbefleckt wie ein

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