PR Action 03 Rhodan Mal Tausend
verursachen, und überdies käme das Schiff in den Bereich der Geschützkuppeln.
Cetera saß vor einem Panoramaholo neben dem Hauptoperator und sprach hastig in mehrere Mikrofone. Die Schirme zeigten die erste Helligkeit des neuen Tages; noch war die Sonne nicht über dem Stadtgebiet aufgegangen.
»Bleiben Sie hier, machen Sie so weiter wie bisher«, sagte Rhodan. »Ich sehe draußen nach, ob ich helfen kann.«
»Geht in Ordnung. Aber bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr. Wir brauchen Ihre Hilfe!«
Rhodan eilte aus dem Saal.
Die Administration, ein kastenförmiges Bauwerk, war auf einem niedrigen Hügel errichtet worden und trug eine Außenverkleidung aus bronzefarbenem Nanocarbonplatten. Wie übergroße Stufen zogen sich an der Breitseite des Gebäudes große Terrassen bis zum Boden hinunter, bis zum Haupteingang, dessen vorgezogenes Dach bewachsen war und von eleganten Säulen gestützt wurde. Die untersten Terrassen sprangen am weitesten vor. Auf einigen Freiflächen, zwischen Zierpflanzen und modernen Skulpturen aus farbigem Stein, hatte Cosmai Cetera Abwehrstellungen eingerichtet. Dicke Scheiben schoben sich vor Rhodan zur Seite, und er stürmte ins Freie.
»Nicht schießen!«, rief er und hob seinen Blaster. Ihm fiel
nichts Besseres ein. Er hoffte, einen Überlebenden der JUNO bei den Victoriern zu finden. »Ich bin kein Androide.«
Niemand beachtete ihn. Vier Soldaten wehrten sich gegen einen Schwarm von ungefähr eineinhalb Dutzend Schlangenköpfen, die aus unterschiedlicher Höhe auf die Terrassen stürzten und in jeder Sekunde ihre Position auf den Schwebeplattformen veränderten. Die Energieschirme der Roboter glühten, loderten und blitzten in den Einschlägen der Verteidigerwaffen. Perry Rhodan warf sich hinter einigen Steinquadern zu Boden und feuerte gezielt.
Ein Robot, der gefährlich nahe gekommen war, stieg in die Höhe. Der Plasmastrahl aus Rhodans Waffe durchschlug seinen Schirm und sprengte den Schlangenkopf in einer grellen Detonation auseinander. Glühende Bruchstücke prasselten auf den Terrassenboden und schlugen in die Fassade ein. Die Plattform krachte zwischen andere, ausgeglühte Bruchstücke des Kampfes und blieb bewegungslos liegen.
Fast gleichzeitig vernichtete das konzentrierte Abwehrfeuer der Posten zwei andere Spitzkegelige. Ihre Fluggeräte trudelten schmorend und Funken sprühend auf die nächsttiefere Terrasse und schlugen mit lautem Getöse ein.
»In der Luft vor uns ist wieder ein Rhodan-Klon«, brüllte ein Posten von oben. »In der Mitte! Feuer, los!«
Die Verteidiger waren ein gut eingespieltes Team. Sie verständigten sich blitzschnell durch kurze Kommandos und Hinweise, nahmen einen Schlangenkopf ins Kreuzfeuer und überlasteten seinen Schutzschirm. Der überforderte Generator detonierte, und der Kampfroboter zerstörte sich von innen heraus.
Rings um die Terrassen, in deren Schutzschirme und in die hastig errichteten Wälle aus halb bearbeiteten Steinen schlugen die Impuls- und Desintegratorstrahlen der Roboter ein. Die ständigen Entladungen der detonierenden Maschinen überforderten offensichtlich die positronischen Sensoren in den Tenta-
kelkugeln, sodass viele Strahlen ungezielt blieben und Verwüstungen anrichteten.
Der Rhodan-Androide auf der Schwebeplattform stand aufgerichtet an der Lenkstange am Rand der Scheibe. Es war zwar zu erkennen, dass er mit einer Art Joystick die Plattform steuerte, aber nicht, ob und wie er die Spitzkegel-Roboter leitete. Die Ähnlichkeit mit dem Großadministrator war beängstigend; die Androiden schienen mit dem Original identisch zu sein!
Die Verteidiger konzentrierten ihr Feuer auf den Schutzschirm, der den Androiden umgab, bis der Kunstmensch in einer aufflammenden Gaswolke zerstob. Sein Gefährt, mehr als sechs Meter im Durchmesser, kippte und trudelte abwärts. Im Sturz zerschlug es die bewachsene Brüstung der tiefer liegenden Terrasse und zertrümmerte ein Granitkunstwerk.
Zwei Roboter explodierten, brannten und stürzten ab. Von der nächsthöheren Terrasse schrie ein Victorier: »Da unten treibt sich auch ein Androide herum! Mitten zwischen unseren Leuten!«
Rhodan hörte den Schrei und verstand, dass er ihn betraf. Er drehte sich auf den Rücken, stemmte sich hoch und brüllte aus Leibeskräften: »Ich bin wirklich Perry Rhodan!«
Ob sie es glaubten? Er schaltete sein Abwehrfeld auf Maximalleistung und rannte in großen Sprüngen zurück in den Schutz der festen Mauern, hinein ins Gebäude.
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