PR Action 04 Festung Der Regenten
verdüsterte sich. Wie nur hatte es jemals so weit kommen können? Seine Hand glitt in die Umhang -tasche und verkrampfte sich ein weiteres Mal schmerzhaft um die Memokugel. Er hatte das Gefühl, dass sie pulsierte und ihn mit Hassimpulsen fütterte.
»Trotzdem ist Rhodan nichts gegen die Robotgarde von Ma-gadon. Sie muss reaktiviert werden, dann ist der Sieg gewiss.«
Daran hegte auch Lok-Aurazin keinen Zweifel. Es gab nur ein Problem. AURATIA schwieg. Sonst stände einer Großoffensive, gegen die der Angriff auf Trafalgar City ein laues Lüftchen war, nichts im Wege.
»Es gibt keinen Kontakt zu AURATIA. AURATIA meldet sich nicht.«
»Das ist unmöglich«, keuchte Sin-Toraghu.
»Wie kann etwas, das Fakt ist, unmöglich sein?« Der PrimRegent dachte strategisch, wie es sich für einen Kriegsherrn
ziemte. Die Tatsache, dass sein Gegenüber diese Denkweise vernachlässigte, befremdete ihn.
»Es muss etwas geschehen sein, von dem wir nichts wissen. Vielleicht sind die Arkoniden dafür verantwortlich.«
»Unsinn!« Lok-Aurazins lippenloser Mund zuckte. »Die Arkoniden sind schwach. Ohne die Terraner als Verbündete wäre ihr Imperium dem Untergang geweiht. Sie sind dekadent geworden und können sich allein nicht behaupten. Das wissen sie. Sonst benötigten sie keinen Verbündeten wie dieses scheinbar ach so kleine Solare Imperium. Glaubst du etwa, dass die Arkoniden sich einem Terraner als Anführer beugen würden, wenn sie ihre Probleme aus eigener Kraft lösen könnten?«
»Nein.«
»Deine Einsicht kommt zögerlich.«
»Es ist keine Einsicht, es ist Gewissheit«, sagte Sin-Toraghu beschwichtigend.
Lok-Aurazin nahm es kaum wahr. Es fiel ihm schwer, seine Gedanken von den verhassten Arkoniden zu lösen. Vor 13.000 Jahren hatten sie die Regenten der Energie und das ihnen unterworfene Imperium von Magadon besiegt. Magadon war im Bombenhagel arkonidischer Schlachtschiffe untergegangen. Der Feind hatte sämtliche erkennbaren magadonischen Anlagen zerstört, Raumschiffe und Truppen gnadenlos vernichtet.
Selbst die Regenten hatten am Rande des Untergangs gestanden. Nur dank einer Kriegslist hatten sie überlebt. Mittlerweile reisten die Arkoniden durch Demetria, als gehörte der Sternhaufen ihnen. Als habe er das schon immer getan.
Sie hatten nur einen Fehler begangen.
Sie waren davon ausgegangen, die Hohen Herren ausgelöscht zu haben.
»Wir brauchen Untergebene«, forderte Sin-Toraghu. »Ein Volk wie die Magadonen, das unsere Botschaft nach Demetria hinausträgt.«
»Wir stehen allein«, sagte der Prim-Regent. »Die ehemaligen Diener existierten nicht mehr oder, schlimmer noch, sind zu Verrätern geworden, die den Tod verdienten.«
»Noch, doch Ihr werdet das ändern.«
Nichts anderes hatte Lok-Aurazin im Sinn. Sein Streben nach Rache hatte die Jahrtausende ebenso überdauert wie sein unbedingter Anspruch auf Macht und Herrschaft. Die Regenten der Energie waren zum Herrschen geboren, und die Aussicht auf einen Erfolg gegen den Erzfeind war gut. Wenn es gelang, ihn seiner wichtigsten Stütze zu berauben, eben jener Terraner.
Damals hatte niemand von diesem Volk gesprochen. Es war klein, schwach und unbedeutend gewesen, hatte auf seiner Heimatwelt wahrscheinlich auf Bäumen oder in Höhlen gehaust. Seitdem war es aufgestiegen in den Kosmos, doch nicht hoch genug.
»Der Macht der Terraner sind Grenzen gesetzt. Ihre Stärke ist beschränkt. Andernfalls würden sie die Arkoniden nicht als Partner in einem Vereinten Imperium anerkennen, sondern sie unterwerfen.«
»Eine gute Überlegung, Prim-Regent. Niemand verzichtet auf die Alleinherrschaft, wenn er in der Lage ist, sie zu erringen.« So lautete das Selbstverständnis der Regenten.
»Allein der Name >Vereintes Imperium< verrät, was davon zu halten ist. Er offenbart ihrer beider Schwäche. Allein können sie nicht existieren. Sie stützen sich gegenseitig.«
»Wenn eine Stütze wegfällt, bricht auch das andere Reich zusammen. Es wird uns zwangsläufig unterliegen. Ohne die Terraner fallen die Arkoniden.«
Lok-Aurazin wedelte zustimmend mit seinen Kinn-Donaten. Das Angriffsziel war das Solare Imperium der Menschheit.
4. Mutanten
»Guten Tag, Mister Rhodan.«
Curtiz Newtons joviale Begrüßung bestätigte Rhodans ersten Eindruck, den er sich bei ihrem kurzen Funkgespräch von dem Mann gebildet hatte. Von Titeln hielt der Archäologe nicht viel, auch nicht, wenn es sich um den des Großadministrators handelte. Das Burschikose dieses Mannes, der die
Weitere Kostenlose Bücher