PR Action 04 Festung Der Regenten
so ist, müssten sie allgemein bekannt sein.«
Newton nickte verschwörerisch. »Sind sie aber nicht.«
»Niemand hat es jemals für nötig befunden, diesen Hinweisen nachzugehen«, schaltete sich Dezarona ein. »Man hat die Magadonen einfach übersehen. Ohne Curtiz ’ Nachforschungen wären sie aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden.«
»In dem sind sie niemals angekommen.« Rhodans Neugier wuchs. Was immer er sich von einem Gespräch mit dem Archäologen versprochen hatte, es zeichneten sich interessante Informationen ab, von denen so gut wie kein Mensch etwas ahnte.
Das Wissen über die Magadonen war also niemals bekannt geworden? Unfassbar. Einzelgänger wie dieser Newton mögen vielleicht verschroben sein, sie erreichen zuweilen aber ungleich mehr als mit modernsten Mitteln ausgestattete Forschungsteams.
»Hier ist von einem Krieg die Rede.« Die Hände des Rotschopfs flogen über die Bedienungselemente der Positronik. In einem Ho
lo wechselte die Darstellung. Verschwommene, undeutliche Bilder einer Raumschlacht ließen sich mehr erkennen denn erahnen.
»Bekommen Sie das nicht etwas klarer hin?«, fragte der Großadministrator.
»Ich habe die Aufzeichnung bereits restauriert, vorher war so gut wie nichts zu erkennen.«
Das war es jetzt auch nicht, fand Rhodan. »Um wen handelt es sich bei den Kämpfenden?«
»Ich bin sicher, dass wir die Magadonen sehen. Allerdings habe ich keine Ahnung, wer ihre Gegner waren. Fest steht hingegen, dass die Magadonen an zahlreichen Brennpunkten im Demetria-Haufen aktiv waren.«
»Zeitindex?«
»Ich habe das Alter der Aufzeichnungen ausgewertet. Sie lassen sich auf einen Zeitraum zwischen 15.000 und 20.000 Jahren in der Vergangenheit datieren.« Als Archäologe und Kosmohi-storiker kannte Newton sich bestens aus und stellte zahlreiche Verbindungen her, die Rhodan entgangen wären. Es gelang ihm in beeindruckender Weise, die Magadonen mit seinem Steckenpferd, der galaxisweiten Zivilisation aus der Archaischen Epoche, in einen Kontext zu stellen.
Als er geendet hatte, brachte Rhodan die Überlegungen wieder auf eine kleinere Ebene. »Ich sehe nur ein Problem. Es fehlt der schlüssige Beweis.«
»Deshalb ist Curtiz mit seinem Wissen bisher zurückhaltend geblieben und nur in Ausnahmefällen damit an die Öffentlichkeit getreten«, sagte Dezarona.
»Große Teile der Aufzeichnungen habe ich auf heutigen Welten der Magadu gefunden und sie aus ganz Demetria zusammengetragen. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand.«
Rhodan war klar, was Newton postulierte. Nämlich dass die Magadu die Nachfahren der Magadonen waren. Bei der Menge an Hinweisen, die der Historiker gesammelt hatte, leuchtete seine Überlegung ein. In den folgenden Stunden zeigte er Rhodan weiteres Material, das seine Theorie untermauerte, und das Bild verdichtete sich.
Die Magadonen waren die Vorfahren der heutigen Eremiten
gewesen. Dass sie wirklich einst den Sternhaufen Demetria beherrscht hatten, blieb Newtons private Meinung. Weder ließ sie sich beweisen noch entkräften.
»Das war es«, sagte Newton irgendwann und beendete die Vorführung. Die Holos kollabierten, die Bildschirme erloschen.
Bis zur Rückkehr der STERNENSTAUB blieb noch Zeit. Rhodan überlegte kurz, ob er in Newtons Nähe bleiben und darauf warten sollte, dass sein neuer Bekannter Fundstücke ausgrub, die weitere Informationen ergaben. Allerdings wäre es schon ein großer Zufall gewesen, wenn dies ausgerechnet jetzt und heute geschah.
Rhodan winkelte den Arm an, als sein Kombiarmband einen Anruf signalisierte. Dr. Zhou meldete sich aus dem Kybernetischen Zentrum, wo die Agenten der Galaktischen Abwehr damit beschäftigt waren, das nach der Schlacht um Trafalgar sichergestellte Untersuchungsmaterial zu sichten. Die Medikerin hatte sich nach dem Attentat mit der explodierten Leiche ebenfalls dorthin begeben.
»Uns steht hochinteressantes Forschungsmaterial zur Verfügung«, übermittelte sie. »Wollen Sie einen Kurzbericht hören?«
Rhodan dachte nicht lange nach. »Ich komme zu Ihnen.« Er wandte sich an die Springerin. »Fliegen Sie mich zum Kybernetischen Zentrum?«
»Wenn Sie gestatten, dass ich mitkomme«, antwortete Newton an ihrer Stelle.
»Einverstanden.« Rhodan hatte nichts gegen seine Begleitung einzuwenden. Im Gegenteil bedeutete der Archäologe mit seinem Fachwissen eine willkommene Unterstützung.
»Du willst deine Ausgrabungsstätte unbeaufsichtigt lassen?« Dezarona wunderte sich.
»Bisher hat sich
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