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PR Action 09 Der Zündermutant

PR Action 09 Der Zündermutant

Titel: PR Action 09 Der Zündermutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf.
    Besonders jetzt, da sie kurz davor standen, von Rhodan ihren nächsten Einsatzbefehl zu erhalten, konnte sich ein solches Verhalten äußerst ungünstig auswirken.
    Iwanowitsch strich mit der linken Hand über den kahlen Schädel. Er würde gern unbelastet in den Einsatz gehen, da sie aus langer Erfahrung wussten, dass sie so besser funktionierten. Schon die Koordination ihrer Körpermotorik verlangte ein nicht zu kleines Maß an Konzentration. Nichts verlangsamte ihre Handlungsabläufe so stark wie ein Missverständnis oder gar eine Uneinigkeit, wenn es darum ging, einen Arm oder ein Bein zu bewegen.
    Für gewöhnlich übernahm sein Bruder Iwan den größten Teil der Steuerung ihres Körpers. Das hatte sich in den mehr als zweihundert Jahren ihres Lebens so eingebürgert und bewährt.
    Auf der anderen Seite vermochte Iwanowitsch besser mit Worten umzugehen als sein Bruder und hatte daher meist die Rolle des Sprechers inne.
    Obwohl diese »Arbeitsaufteilung« von beiden als fair angesehen wurde, gab sie häufig Anlass zu Streit. Meist begann es mit Kleinigkeiten. Dingen, über die sich normale Brüder nicht stritten, die regelmäßig Abstand voneinander nehmen und getrennte Wege gehen konnten.
    Dass sich Iwan, dessen Haupt nur wenige Zentimeter rechts neben Iwanowitschs Kopf auf dem mächtigen Oberkörper saß, beispielsweise bei einem Händedruck leicht - fast unmerklich -der zu begrüßenden Person näherte. Als ob er sagen wollte »Ich bin Goratschin, das ist nur mein plappernder Bruder, denn ich bin der Körper!«
    Auf der anderen Seite reagierte Iwan häufig beleidigt, wenn Iwanowitsch etwas gesagt hatte, über das er eine andere Meinung hatte. Doch konnten sie vorher alles ausdiskutieren, bevor Iwanowitsch den Mund aufmachte? Nein.
    Es gab nur etwas, das noch schlimmer war, als ihre Streitereien: wenn sich die Spannungen aufbauten, sie aber nicht stritten. Wie jetzt gerade.
    Iwanowitsch seufzte erneut und erhob sich von der Pritsche, auf der sie sich ausgeruht hatten. Iwan überließ ihm die Steuerung des Körpers ohne geringsten Widerstand.
    Kein gutes Zeichen , dachte Iwanowitsch.
    Der Minikom piepste zweimal.
    »Bei Schleuse elf wartet ein Begrüßungskommando auf Sie, Sir!«, ertönte die hastige Stimme eines Besatzungsmitglieds der EL BERIEL, die sie nach Falkan gebracht hatte.
    Da die Mannschaftsmitglieder ganz offensichtliches Unbehagen beim Anblick des zweieinhalb Meter großen, grüngeschuppten Menschen mit den zwei Köpfen empfanden, hatten es die beiden Brüder vorgezogen, den Flug in ihrer Kabine zu verbringen.
    Hat das Iwan so nachdenklich werden lassen?, fragte sich Iwanowitsch. Doch die Reaktionen dieser Menschen waren nicht außergewöhnlich gewesen; sie entsprachen denen der meisten Leute, die ihnen begegneten.
    »Nun geht’s los, Brüderchen.« Iwanowitsch versuchte seiner Stimme einen freudigen, erwartungsvollen Klang zu geben. Es misslang.
    Sie verließen ihre Kabine, nahmen den Antigravschacht in die unterste Ebene des Schiffes und begaben sich zur genannten Personenschleuse.
    Sie war noch nicht geöffnet, also stellten sie sich davor und warteten.
    Iwanowitsch ließ seinen Blick über die Tür gleiten, deren Flügel sich nicht in gerader Linie schlossen, sondern leicht V-förmig. Etwas irritierte ihn. Er kam aber nicht darauf ...
    Dann sah er es. Heftig atmete er ein.
    Die Raumbeleuchtung warf einen Schatten auf die Tür, der wegen der schräg aufeinandertreffenden Flügel verformt, nein verschmälert war.
    Der Schatten war fast gleich groß wie Iwan Iwanowitsch Go-ratschin, nur nicht ganz so breit.
    Und er besaß nur einen Kopf.
    Iwanowitsch schluckte den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte.
    »Brüderchen!«, sagte er mit belegter Stimme. »Siehst du es auch?«
    Iwan schwieg.
    »Unser Schatten!«, fügte Iwanowitsch an.
    Doch Iwan blickte nur starr geradeaus und gab weiterhin kein Wort von sich.
    *
    Endlich öffnete sich die Schleuse.
    Kühle, von industriellen Abgasen geschwängerte Luft schlug ihnen entgegen. Die typische Mischung eines Raumhafens mit Metall-, Gummi- und Asphaltgeschmack. Ozon und Feinstaub. Und Menschen.
    Soldaten.
    Mindestens drei Dutzend von ihnen standen links und rechts am Fuße der Gangway, die sie zur Schleuse gefahren hatten. Jeder von ihnen hielt - den Kolben in der rechten Hand, den Lauf an die Schulter gelehnt - einen schweren Energiestrahler in der Achtungsstellung.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin wurde nicht zum ersten Mal auf einem

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