Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 10 Falkans Verderben

PR Action 10 Falkans Verderben

Titel: PR Action 10 Falkans Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Goratschin aber hatte sogar zwei. Und sie standen ihm, wenn man sich erst einmal an den ungewöhnlichen Anblick gewöhnt hatte, sogar durchaus gut.
    Auch wenn sie selbst es mitunter anders empfanden: Die Brüder Goratschin hatten mehr Ausstrahlung als die meisten »Normalos«, denen Rhodan im Laufe seines langen Lebens begegnet war. Wann immer er den Gefährten aus zahllosen Kämpfen gegenübertrat, betrachtete er sie als seine Freunde, auch wenn er nie wirklich Dinge mit ihnen ausgetauscht hatte, die normale Freundschaften wahrscheinlich auszeichneten.
    Rhodan und Iwan Iwanowitsch Goratschin - sie alle waren eben keine Normalos. Sie hatten Dinge gesehen, Zustände verändert und Schlachten geschlagen, wie sie sich der Durch-schnittsterraner nicht einmal erträumte. Das verband.
    Wir sind Legende, wir alle, dachte Rhodan, als er das Krankenzimmer auf der Medostation des Palasts betrat und Goratschin auf dem Bett liegen sah.
    Der prall gefüllte Alltag eines Großadministrators gab ihm nur selten Gelegenheit, über das Wunder nachzudenken, das sein langes Leben tatsächlich darstellte. Keinem Terraner, der seinen Fuß nicht auf Wanderer, den Heimatplaneten des Geistwesens ES, hatte setzen können, war so etwas vergönnt.
    ES hatte ganz ohne Zweifel die Spendierhosen angehabt, als er Rhodan und einigen ausgesuchten Gefährten den Schlüssel zur Ewigkeit in die Hand gedrückt hatte. Bei ihm selbst war es ein Zellaktivator, der ihm einen Vorgeschmack auf die Unsterblichkeit schenkte, bei den anderen - noch? - sogenannte Zellduschen, die alle normalen Alterserscheinungen stoppten.
    Für eine Frist von exakt 62 Jahren, danach musste eine weitere Zelldusche folgen, sonst setzte der Alterungsprozess beschleunigt wieder ein. War die natürliche Lebensdauer bereits überschritten, starb der Betreffende binnen weniger Stunden. »Explosiver Zellverfall« war der Fachbegriff, und wann immer Rhodan über ihn nachdachte, jagten kalte Schauer über seinen Rücken. Echte Menschen, seine Freunde, waren hier betroffen! Sie zu verlieren - auch nach einer Zeit, die anderen gar nicht erst geschenkt wurde -, ging an die Substanz.
    Er stellte den Gedanken ab. Vor ihm lag kein Todgeweihter, sondern ein Freund mit zufällig zwei Köpfen, der seiner Genesung entgegensah.
    Dachte Rhodan.
    Dann bemerkte er die beiden ungleichen Männer, die bereits an Goratschins Bett standen. Vor allem das Gesicht des arko-nidischen Medikers und Stationsleiters drückte Besorgnis aus.
    Noarto hingegen schien bereits über das Stadium der Sorge hinaus zu sein und an einer Lösung des Problems zu knobeln. Der spindeldürre Ara mit der metallenen und mit Hightech gespickten Halbmaske blickte konzentriert ins Leere, was seiner Erscheinung noch mehr von einem Cyborg verlieh.
    War der Zündermutant beim Kampf gegen die Roboter doch schwerer verletzt worden als zunächst vermutet?
    Rhodan stellte sich der möglichen Hiobsbotschaft offensiv. Er ging den beiden Medikern entgegen, die ihn bereits bemerkt hatten, und grüßte sie respektvoll.
    »Schlechte Nachrichten?« Noch während er sprach, sah er, dass ihn beide Goratschins grinsend anschauten. Grinsend, mit einem Tick Sc hm erz in den Augen.
    »Mit Verlaub, Sir«, meldete sich der um zweieinhalb Sekunden »ältere« rechte Kopf Iwan zu Wort, noch bevor Ara oder Arkonide auch nur Luft holen konnten. »Die schlechteste Nachricht ist, dass ich in die Hände von operierwütigen Quacksalbern gefallen bin!«
    »Die wollen unbedingt an uns rumschnippeln!« Iwanowitsch bekräftigte die Aussage seines Bruders mit einem vorsichtigen Nicken, das sofort stärkeren Schmerz zur Folge zu haben schien. Der linke Kopf kniff die Augen ebenso zusammen wie der rechte, immerhin teilten sie sich ein zentrales Nervensystem.
    Noarto machte eine abfällige Handbewegung, und wies gewohnt bissig jeden Vorwurf von sich. »Unsinn! Ein kleiner, aber nötiger Eingriff. Eine winzige Fraktur im Lendenwirbelbereich. Bevor eine Rückenmarkschädigung eintritt, müssen wir .«
    Rhodan blickte zu dem arkonidischen Mediker, der Noartos Diagnose offenbar unterstützte - vielleicht war es ja auch seine eigene, die der Ara aufgegriffen hatte. Noarto wiederum bemerkte Rhodans Rückversicherung und brach mitten in seiner Erklärung ab.
    »Es ist nicht mein Rücken und nicht mein Schwebestuhl, in dem er im ungünstigsten Fall der Fälle landen wird«, sagte er eisig.
    Iwan und Iwanowitsch mussten offenkundig an sich halten, um nicht laut loszuprusten.

Weitere Kostenlose Bücher