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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durchlöchert, und Tanishas Hände waren klein, viel zu klein. Tanisha wusste, dass Run starb. Sie hatte manchmal heimlich zugesehen, wenn ihre Mutter im Lazarett um das Leben von verletzten Minenhunden kämpfte. Ein Mensch hatte nur eine gewisse Menge Blut in sich. Tante Run hatte nicht mehr viel übrig.
    »Hast du nicht gehört?« Sie sah hoch zu Grishen. »Wir brauchen Hilfe! Worauf wartest du noch? Renn schon! Renn zu Keil!«
    Tanisha hatte sich noch nie getraut, Grishen so anzubrüllen. Grishen war so viel stärker als sie, er hätte ihr einfach eine reingehauen. Aber das war ihr jetzt egal. Tante Run starb, und Grishen war nicht stark, sondern jämmerlich mit seinem Strahler in der Hand, der nichts genutzt hatte. Wenn sie jetzt nicht stark war, dann war es zu Ende mit Run.
    »Ja!« Grishen rannte los und verschwand zwischen den Büschen.
    Tanisha blieb allein mit ihrer sterbenden Tante zurück.
    Ihr Blut floss und floss, und Grishen kam und kam nicht zurück, und Tanisha wünschte sich, sie könnte etwas tun. Sie wünschte sich ihre Mutter her. Ihre Mutter konnte heilen. Blut, wenigstens Blut, machte ihr nichts aus. Wären sie jetzt nur bei ihrer Mutter! Run müsste nicht sterben. Mutter würde...
    ... und Tanisha wurde schwarz vor den Augen ... Sie verlor den Boden unter den Füßen, nur für einen Augenblick ... und dann machte es »plopp !« ... und Tanisha war im Haus ihrer Mutter und mit ihr Run, die sterbende Run ...
    ... und ihre Mutter stand direkt vor ihr, wandte ihr den Rücken zu ...
    »Mutter!«, schrie Tanisha, so laut sie nur konnte. »Mutter!«
    Ihre Mutter schreckte hoch, drehte sich um: »Tanisha! Wie kommst du hierher? Was ist ...?« Sie brach ab, als sie die blutende Run auf dem Boden sah, schluckte und sagte mit einer Härte in der Stimme, die Tanisha eigentlich nur von Tante Run kannte: »Du bleibst bei ihr, Tanisha. Verstanden? Lass sie nicht allein! Ich bin gleich wieder da!«
    Ihre Mutter rannte hinaus zum Lazarett. Tanisha hörte, wie ihre Schritte auf dem Kies knirschten.
    Jemand nahm ihre Hand, drückte sie. Es war Run. Sie hatte die Augen geöffnet und sah Tanisha an. »Tante Run!«, rief Tanisha. »Mutter holt Hilfe. Halt durch!« Run lächelte, und eigentlich hätte Tanisha vor Freude einen Luftsprung machen sollen, aber sie konnte nicht sagen, wieso. Tante Runs Lächeln machte ihr Angst wie noch nichts in ihrem Leben.
    »Tanisha ...«, flüsterte Run, »du ... du bist besonders, weißt du das?«
    Was redete sie? »Tante Run, bitte ...«
    »Ich habe es immer gespürt«, unterbrach sie Run. »Jetzt weiß ich es.« Ihr Griff wurde 'stärker. »Pass auf dich auf, Tanisha. Es ist nicht leicht, besonders zu sein. Glaub mir. Hüte deine Besonderheit, arbeite an ihr, mach sie stärker, aber behalte sie für dich. Versprichst du mir das?«
    »Ja. Das verspreche ich. Ehrenwort!« Tanisha verstand nicht, wovon Run redete, aber sie hätte ihr alles versprochen. Alles, wenn sie nur lebte.
    »Danke!« Run lächelte. »Und du musst mir noch etwas versprechen.«
    »Was?«
    »Pass auf deine Mutter auf, ja? Ich weiß, sie nervt oft, und sie trinkt zu viel, aber sie ist ein guter Mensch. Sie will nur das Beste. Immer nur das Beste. Sie braucht jemand, der nach ihr sieht. Tust du das für mich?«
    »Ja ... ja!
    Dankbarkeit leuchtete in Runs Augen auf. Und dann brach ihr Blick für immer.

5. - 6. Juni 2167
    Mechter weckte Rhodan im Morgengrauen mit einem Tablett in der Hand, auf dem ein kräftiges Frühstück dampfte, wie es nur im engsten Umfeld des Provisorischen Verwesers zu haben war.
    »Wieso die Eile? Die Dreimondnacht bricht erst gegen Nachmittag an, nicht?« Rhodan setzte sich auf und rieb seine Augen.
    Der Terraner fühlte sich zerschlagen. Er hatte die eine Hälfte der Nacht von Ritten auf Geysiren geträumt, die andere von mordenden Kindersoldaten — und von dem merkwürdigen Kind mit dem schwarzen Haar, das beim Ritt in die Wolken verschwunden war.
    Mechter stellte das Tablett auf dem großen Tisch in der Mitte des Zelts ab. »Ja, aber der Aufstieg nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Deshalb habe ich Ihnen eine Stärkung mitgebracht.« Er zeigte auf das Tablett. »Und außerdem möchte ich mit Ihnen den Ablauf des heutigen Tages noch einmal durchsprechen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf, um die hartnäckige Müdigkeit zu vertreiben. Durch die dünne Wand des Zelts drangen Stimmen und klappernde Geräusche, Beleg dafür,, dass der Verweser nicht der Einzige war, den die kommende

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