PR Action 13 Die Trümmerwelt
fest zusammenpresste.
»Was ist es dann?« »Tanisha ist nicht wie wir. Sie ist unheimlich.«
»Dieses Kind? Das ist nicht dein Ernst! Sie ...« Rhodan brach ab, als er sich an den Blick erinnerte, mit dem ihn das Kind gemustert hatte. Es war nicht der Blick eines gewöhnlichen Mädchens gewesen. Benton flüsterte: »Du wirst gleich verstehen, was ich meine. Sieh!«
Er zeigte auf das fallende Kind. Rhodan schätzte, dass es ungefähr die Hälfte seines Falls hinter sich gebracht hatte.
Seine Flughaltung war weiter perfekt. Aber etwas stimmte nicht.
Trotz des Falls wurde das Kind kleinen Es entfernte sich von ihnen. Es.... Rhodan verstand, als Benton neben ihm scharf die Luft einsog. Das Kind steuerte weg von der Landezone.
»Was macht sie da?«, rief Rhodan.
»Was sie immer tut.«
»Hat sie einen Antigrav in ihrem Anzug?« »Nein. Nicht, dass wir wüssten.«
»Was hat Sie vor? Wenn sie nicht sofort den Kurs korrigiert, verfehlt sie das Antigravfeld und ...«
Als hätte das Kind seine Worte gehört, veränderte es seine Haltung: Es rollte sich zu einer Kugel zusammen und raste wie ein Geschoss dem Boden entgegen.
»Nein!«, brüllte Rhodan. »Nicht! Du wirst Das Kind verschwand hinter dem Stumpf eines abgebrannten Hochhauses. Rhodan wartete auf den dumpfen Laut des Aufschlags, auf eine Staubwolke, die der Wind hinter der Ruine hervortragen würde. Der Terraner wartete vergeblich.
»Was ist los?«, wandte er sich an Benton, der wie erstarrt schien. »Was ist mit ihr geschehen?«
Rhodan packte den Tarka am Ärmel, um ihn aus seiner Benommenheit zu schütteln, als eine Stimme über den Platz donnerte. »Großadministrator, da sind Sie ja! Darf ich bitten?«
Rhodan wandte sich um. Ein alter, dicker Tarka in einer makellosen Uniform war an ihn herangetreten. Er stützte sich auf einen Stock, der wahrscheinlich aus demselben Metall gefertigt war wie die Panzerplatte des Wolkenreiteranzugs. Es war Mechter,
Rhodans ungeduldiger, fordernder Gastgeber, der Provisorische Verweser von Tarkalon.
Hinter ihm warteten vier Dutzend Soldaten seiner Leibwache, Männer und Frauen, die im Bürgerkrieg Tarkalons aufgewachsen waren und vom Leben stets die brutalste Wendung erwarteten. Sie blickten noch grimmiger drein als gewöhnlich. Rhodan war ihnen davongeschlüpft, und das schmeckte ihnen nicht. »Großadministrator!«, rief Mechter erneut und verneigte sich. »Kommen Sie! Das Volk Tarkalons erwartet Sie.« Der Verweser nahm Rhodans Arm und zog ihn mit sich zu der Gleiter-Kolonne, die den Staatsgast erwartete.
2. - 12. Januar 2156
»Willkommen in Trümmerhausen, Schwester !«
Runa erwartete Silmi am Fuß der Gangway des klapprigen Springerfrachters, der sie nach Tarkalon gebracht hatte.
Silmi zögerte, nahm die ersten Atemzüge auf dieser fremden Welt und versuchte den Schimmelgeruch, der überall in der Springerwalze geherrscht hatte, aus Nase und Rachen zu vertreiben. Die Luft Tarkalons schmeckte schwer, mit einem rauchigen Unterton, als hätte jemand vor einiger Zeit in der Nähe ein Feuer entzündet.
»Worauf wartest du, Schwesterherz?«, rief Runa. »Komm schon - oder soll ich hochkommen und dich wie früher an den Haaren hinter mir herziehen?«
»Versuch es nur. Aber vergiss nicht: Ich habe Krallen!« Silmi setzte ein verwegenes Grinsen auf, um ihre Unsicherheit zu überspielen, und ging vorsichtig die Gangway hinab. Ihr Bauch - Silmi Khabir war im achten Monat schwanger -versperrte ihr die Sicht auf die eigenen Füße, brachte ihren Gleichgewichtssinn durcheinander Sie nahm Stufe um Stufe, beide Hände auf dem Geländer.
Während des Abstiegs warf sie einen Blick über das Landefeld. Schiffswracks waren darüber verstreut, manche schwarz verbrannt, manche bleich wie Skelette, manche wie riesige, aufgeschlagene Eier. »Wenn man dich so ansieht«, rief Runa, »könnte man meinen,, du würdest gerade auf einem Seil fünftausend Meter über dem Grund der Getmeron-Schlucht balancieren.«
Silmi suchte nach einer passenden Retoure, aber bevor sie eine fand, berührten ihre Füße den Boden Tarkalons, und Runa nahm sie in die Arme, mit einem wilden Ruck und ganz fest. Einige Augenblicke lang standen die beiden da, Arm in Arm, schweigend.
»Nicht sauer sein, Schwesterherz«, flüsterte Runa ihr ins Ohr. »Du weißt nicht, wie sehr ich mich freue, dass du hier bist.« »Lass dich ansehen!« Runa machte sich los, betrachtete ihre ältere Schwester und nickte schließlich zufrieden. »Der Bauch steht dir gut. Weißt
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