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PR Action 15 Trabant Der Opulu

PR Action 15 Trabant Der Opulu

Titel: PR Action 15 Trabant Der Opulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Im Gegenteil, sie wurden ebenfalls von der Strahlung betroffen. Womöglich wesentlich stärker als die Menschen. Deshalb hatte der Plasmakommandant des einen Fragmentraumers sein Schiff abdrehen lassen.
    Der andere hielt durch.
    »Strahlung«, warnte Betty. »Sie kommt von dem Mond.«
    Hornung merkte auf. »Besteht Lebensgefahr für uns?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Also weiter.« Der Kommandant löste den Brustgurt, wuchtete sich aus seinem Sessel in die Höhe und blieb breitbeinig in der Mitte der Zentrale stehen. Als er die Stimme erhob, klang er ungeduldig. »Mister Choung, ich warte.«
    Der Mond wuchs in den Holos weiter an, füllte sie zu einem Viertel aus. Der Waffenoffizier hämmerte die nächste Salve hinaus, und die Schirme des Fragmentraumers verabschiedeten sich endgültig. Das Schiff verging in einer grellen Explosion.
    Mellory Vincent stöhnte auf, griff sich an die Schläfen und sackte in seinem Sitz zusammen.
    »Sind Sie noch da, Captain?«
    »Es geht schon wieder.« Der Erste Offizier bettete den Kopf gegen die Rückenlehne. »Verzeihung, Thebediah.«
    Hornung überging die Vertraulichkeit. »Mediziner in die Zentrale!«
    »Ihren Männern geht es schlechter«, sagte Betty.
    »Haben Sie eine Vorstellung von der unsichtbaren Kraft?«, fragte der Major. »Sie sprachen von einer Strahlung?«
    »Ja, eine unbekannte Strahlung. Mehr kann ich leider nicht sagen.«
    »Eine Warnung an alle Einheiten durchgeben, sich von dem Mond fernzuhalten, sofern Aktionen der Posbis keine Annäherung erfordern!«, trug Hornung dem Funkoffizier auf.
    »Der Posbi-Raumer ist zerstört. Wir müssen weg von hier und Abstand zwischen uns und diesen Himmelskörper bringen.« In Augenblicken der Gefahr gab Toufry ihre Zurückhaltung auf. Die Stärke und Forschheit, die sie zeigte, wenn es darauf ankam, hatte schon so manchen überrascht.
    Nicht so Major Hornung. Er stellte keine Rückfragen und begann keine Diskussion, sondern verließ sich auf die Einschätzung der Mutantin. Seine Befehle kamen knapp und präzise. Der Pilot schwenkte den Schweren Kreuzer herum und steuerte ihn fort von dem Mond.
    Bettys Kopf schmerzte, als hämmerte jemand von innen gegen die Schädeldecke. Sie öffnete ihre telepathischen Sinne, um herauszufinden, wie schlimm es um die Besatzung stand. Entsetzt riss sie die Augen auf. Sie konzentrierte sich auf die Gedankenimpulse der Männer in ihrer Nähe und empfing - rein gar nichts.
    Ihre telepathischen Fähigkeiten versagten. Das war noch nie zuvor geschehen.
    Sie griff telekinetisch nach einem Ausrüstungsgegenstand - und bekam ihn nicht zu fassen.
    Sie hatte ihre Mutantengaben verloren! Keine Telepathie mehr, keine Telekinese. Die Erkenntnis versetzte der Mutantin einen Schock. Sie vergaß, dass sie mitten in einer Raumschlacht steckte. Die Gesichter der Männer ringsum verblassten und entzogen sich ihrem Aufnahmevermögen.
    Bettys Sinne richteten sich nach innen, und sie stieß auf eine Leere, die sie nie zuvor empfunden hatte. Was für sie alltäglich war, funktionierte nicht mehr. Das war so, als könne ein parapsychisch unbegabter
    Mensch plötzlich nicht mehr laufen, sehen oder sprechen.
    »Miss Toufry?« Die Stimme kam wie aus unendlicher Ferne. Es war eine akustische Stimme, grob und wenig aussagekräftig, da sie nicht von mentaler Untermalung begleitet wurde.
    Der wahre, viel tiefer gehende Klang hingegen war wie abgeschaltet. Es gab keine Nuancen, keine Stimmungen und Gefühlsausdrücke eines Absenders, die er trotz sämtlicher oberflächlicher Disziplin nicht unterdrücken konnte. Der Raum in Bettys Kopf, in dem sonst tausend Stimmen wisperten, war leer und verlassen.
    Sie lauschte und flehte, dass alles wieder wäre wie üblich. Das war es nicht. Sie kam sich nutzlos und überflüssig vor. Sie fühlte sich unendlich einsam. Sie war allein, wie so häufig seit dem Tod ihres Vaters. Mit ihm hatte sie ihre Familie verloren, bei Esther und Eric Manoli vorübergehend eine neue gefunden, nur um auch die wieder zu verlieren. Ihre Familie war seitdem das Mutantenkorps, aber niemand davon war hier.
    Betty sehnte sich nach einem Partner, der sie verstand. Sie nahm, wie sie war. Selbst nach 200 Lebensjahren schien es keinen für sie zu geben. Wieso gingen ihr solche Gedanken in einem Augenblick wie diesem durch den Kopf? Weil sie für Betty ebenso elementar wichtig waren wie ihre verloren gegangenen Psi-Fähigkeiten. Einsamkeit und telepathische Stille ähnelten einander. Sie waren besondere Arten der

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