PR Action 15 Trabant Der Opulu
spiegelte sich auf seinem kahl rasierten Schädel. Er reichte Toufry die Hand.
»Major Thebediah Hornung. Willkommen auf der HONGKONG«, begrüßte er sie und stellte in aller Eile die anwesenden Offiziere vor.
Sie war an Bord der HONGKONG, des Geschwader-Flaggschiffs. Betty hatte es sich bereits gedacht.
Der Raumer raste mit hoher Geschwindigkeit auf Tarkalon zu, das als blaue Kugel in einem Holo stand. Sie registrierte, dass der Blick aus mehreren Augenpaaren auf sie gerichtet war. Obwohl sie sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt hatte, war es ihr immer noch peinlich, gemustert zu werden. Sie mochte es nicht sonderlich, im Vordergrund, zu stehen.
»Ich danke Ihnen«, antwortete sie. »Wie läuft die Schlacht?« Insgeheim fürchtete sie weitere Verluste wie die VARGEN. »Als wir abgeschossen wurden, existierten noch neun Fragmentraumer.«
»Zwei weitere wurden zerstört.« Hornung wies ihr einen freien Platz zu und ließ sich im Kommandantensessel nieder. Falten zierten seine Stirn. »Sieben sind übrig. Dem stehen sechs eigene Verluste gegenüber.«
Sechs Schiffe mit Menschen an Bord, und es sind bestimmt nicht die letzten, dachte Toufry fatalistisch. Die Flotte kämpfte mit 18 Einheiten gegen sieben der Posbis. Ursprünglich waren es 24 imperiale Raumer gewesen, ein Drittel davon Schwere Kreuzer, der Rest Leichte Kreuzer. »Kein schlechtes Verhältnis.« »Zumindest zahlenmäßig nicht, doch die Fragmentraumer besitzen gewaltige Kampf- und Feuerkraft.«
»Ich habe es an Bord der VARGEN erlebt. Wie viele Rettungskapseln hat sie ausgeschleust? Wie viele
Besatzungsmitglieder konnten sich retten?«
Ein Schatten legte sich auf Hornungs Gesicht. »Ihre Kapsel war die einzige, die wir anmessen und aufnehmen konnten. Vielleicht haben die anderen Schiffe weitere geborgen.«
Toufry nagte mit den Zähnen an ihrer Unterlippe. Hornungs Gesichtsausdruck und sein Tonfall verrieten, dass er nicht an weitere Überlebende glaubte.
»Haben Sie eine Ahnung, weshalb die Posbis eine zivile Welt angreifen?« Weshalb sie überhaupt angreifen? Thebediah Hornung schüttelte den Kopf. »Sie ignorieren sämtliche
Kontaktversuche. Es ist sinnlos, sie anzufunken. Wir haben es aufgegeben.« »Gibt es Nachricht vom Großadministrator?«
»Keine. Er meldet sich ebenfalls nicht. Niemand weiß, wo er sich aufhält.«
Betty verspürte einen Anfall von Furcht. »Also ist er vielleicht...«
»Verschollen und nicht zum ersten Mal«, fiel der Major ihr ins Wort. Er wischte mit der Hand durch die Luft, als wolle er einen unangenehmen Gedanken verscheuchen. »Das sagt bei Perry Rhodan bekanntlich gar nichts. Er taucht immer dann wieder auf, wenn man es am wenigsten erwartet.« Das war ein gutes Argument. Betty schwieg. Seit den Anfangstagen der Dritten Macht hatte sie als Angehörige des Mutantenkorps zu viel erlebt, um ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass der Großadministrator nicht mehr lebte. Hornung gab einen Befehl, und die HONGKONG änderte den Kurs. In einem Holo war sie zwischen grünen und roten Markierungen blau hervorgehoben. Sie raste auf einen Schiffspulk zu, in dem es an zahlreichen Stellen aufblitzte. Der Kreuzer näherte sich drei roten Markierungen, die auf einer Front gegen Tarkalon vorrückten, von der Flanke her.
In einem anderen Holo waren die kämpfenden Schiffe in Echtaufnahme zu sehen. Energiegewitter tobten sich an den Schutzschirmen aus, wenn die abgestrahlten Bomben der Posbis in der Nähe explodierten.
»Wir nehmen den mittleren Fragmentraumer ins Visier!«, bellte der Kommandant einen Befehl.
Enders Choung ließ sich nicht zweimal bitten. Eine Welle von Erschütterungen lief durch die Schiffszelle. Toufry zählte fünf Stöße, die das Abstrahlen von fünf Transformbomben begleiteten. Noch im selben Moment fielen sie im Zielgebiet in den Normalraum zurück und detonierten. »Bingo!«, stieß Choung aus. »Posbi-Schirme ausgefallen. Eine Bombe ist durchgekommen. Das Schiff hat einen direkten Treffer erhalten.«
Es verschwand hinter einer Mauer aus Feuer. Als es wieder sichtbar wurde, war es nicht mehr als ein in Einzelteile gerissenes Wrack. Glühende Trümmer trieben an dem Planeten vorbei. Ein bizarr geformter Ausleger war abgerissen und trudelte in die entgegengesetzte Richtung davon.
Betty erhaschte einen verstohlenen Blick des Waffenoffiziers. Er sah sofort wieder weg und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sie öffnete ihren Geist und sondierte ihn mit ihren
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