PR Action 15 Trabant Der Opulu
Grausamkeit, die nur der nachvollziehen konnte, der sie selbst erfuhr.
»Miss Toufry?« Abermals die Stimme von außen. Eine Hand berührte Bettys Schulter. Sie zuckte zusammen und musste sich beherrschen, um vor Verzweiflung nicht laut loszuschreien.
»Ich verpasse ihr ein Stimulans.«
Betty löste sich aus ihrer Erstarrung und hob den Kopf. Ein Mediziner stand über sie gebeugt. Er hielt eine Hochdruckpistole in der Hand und wollte ihr eine Injektion verabreichen. Der Druck auf ihren Kopf war abgeebbt. Auch der Zentralebesatzung ging es schon wieder besser.
»Nein!« Sie wehrte den Mediziner ab. »Ich brauche das nicht.«
Erst jetzt registrierte sie unter ihren Füßen das Zittern des Deckbelags. Das Heulen eines Alarms erfüllte die Zentrale und setzte sich durch alle Schiffsdecks und sämtliche Räume fort. Im Weltall ging der Kampf unvermindert weiter.
Thebediah Hornung, ein Fels in der Brandung, erteilte Befehle.
Die HONGKONG lag unter starkem Beschuss und flog ein Waghalsiges Manöver in Höhe der Bahnebene des Systems, stellte Toufry mit einem Blick auf die Anzeigen fest. Die Schirmbelastung lag bei über fünfzig Prozent. Die Statusanzeige kletterte in Zehntelprozent-Schritten wieder nach oben. Das war langsam. Viel zu langsam. »Gute Arbeit«, lobte Hornung zwischen zwei Befehlen. »Sie haben richtig gehandelt, als Sie den Rückzug von dem Mond verlangten. Die unbekannte Strahlung geht tatsächlich von dort aus. Wir haben die Bestätigung von der LIBANON, die beim Kampf gegen einen Fragmentraumer ebenfalls in die Nähe des Himmelskörper geriet.«
Der Geschwaderkommandant erhielt die Bestätigung, dass die NIPPON II in Sicherheit war Sie hatte sich jenseits der Bahn des siebten Planeten in Sicherheit gebracht und stellte sich tot.
Wenn wir das Gefecht überstehen, bitte ich sie um ein Autogramm.
Der Gedanke war so intensiv, dass Betty ihn nicht überhören konnte. Sie bemerkte, dass Enders Choung bemüht unauffällig in ihre Richtung schaute, während er gleichzeitig im Zusammenspiel mit dem Gefechtsnexus die Waffensysteme bediente.
Betty Toufry esperte in die Runde. Eine Woge von Gedankenimpulsen spülte in ihren Verstand. Sie konnte ihr Glück inmitten des Chaos kaum fassen. Ihre Fähigkeiten waren zurückgekehrt! Für einen Mutanten bedeutete das kaum weniger als eine zweite Geburt. Betty ließ die Glücksgefühle auf sich wirken und begrüßte ihre Psi-Fähigkeiten wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
7. Perry Rhodan
Der Unsterbliche ballte eine Hand zur Faust. Er streckte und beugte seinen Arm und spürte keine Schmerzen. Er hatte keine Verletzung davongetragen, deren Regeneration dem Aktivator zusätzliche Leistung abverlangte. Sein Kombiarmband hatte es schlimmer erwischt. Es war nicht vollständig ausgefallen, aber in seiner Funktion stark eingeschränkt. Die Messeinrichtungen hatten gelitten. Teilweise lieferten die Anzeigen Werte, die einfach nicht stimmen konnten.
Perry Rhodan und Tanisha Khabir flogen zwanzig Meter über der in Aufregung geratenen Oberfläche. Die Hinweise darauf, dass der Kristallmond instabil war, verdichteten sich. Immer wieder kam es zu Erschütterungen. Stoßwellen fuhren durch das glasige Gestein. Abgründe taten sich auf, wo eben noch scheinbar sicherer Grund gewesen war, und schlossen sich ebenso unversehens wieder. Urplötzlich ausbrechende Sandfontänen bliesen Mondmaterie ins Freie.
»Wieso willst du zu diesen Hügeln?«, fragte Tanisha. »Dort wird es nicht anders sein als an jeder anderen Stelle auf diesem blöden Mond.«
Die sanft geschwungene Hügelkette zeichnete sich in der Ferne ab. Bis auf ein paar vereinzelt aufragende Felszinnen stellte sie die einzige markante geografische Auffälligkeit dar. Rhodan hatte sie als nächstes Ziel gewählt, um überhaupt eins zu haben.
»Von dort oben können wir uns einen Überblick über das Land verschaffen.« »Wozu? Es gibt nichts zu sehen. Willst du das nicht langsam einsehen?« Tanisha begehrte immer häufiger auf. Sie tat es nicht, weil sie begründete Einwände gegen Rhodans Vorgehen hatte, sondern weil die Strahlung ihr zunehmend stärker zusetzte.
»Man kann nie Voraussagen, wo man einen Hinweis findet.«
»Einen Hinweis worauf denn?« Das Mädchen klang müde. Die Erschöpfung hatte es im Griff. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Elfjährige zusammenbrach. »Ich gebe nicht auf, und das darfst du auch nicht«, beschwor er seine Begleiterin. »Was glaubst du, wie oft ich schon in scheinbar
Weitere Kostenlose Bücher