Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dachte daran, dass uns ein Gleiter zur Begleitung langsamer machen würde.
    »Es ist nicht zwingend notwendig, aber es macht die Sache einfacher.«
    »Gut.« Ich vertraute der Einschätzung des erfahrenen Offiziers. »Dann los!«
    Wunschgemäß setzte Tadran den Gleiter wieder in Bewegung. Einer der beiden Gleiter folgte uns in einem Abstand von zwei Gleiterlängen.
    *
    Die ersten Minuten waren wir noch nervös, schauten verstohlen zu beiden Seiten aus den Fenstern und inspizierten die Hauptstadt.
    In friedlichen Tagen wäre Tarkal sicherlich eine Attraktion für Touristen. Man konnte den Blick aus dem Gleiter auf architektonische Spielereien genießen, sich die Namen längst verstorbener Persönlichkeiten ins Gedächtnis rufen, deren Standbilder Plätze und Parks zierten.
    Dies waren aber keine friedlichen Tage. Eines war klar: Tarkal war einst eine schöne Stadt. Aber leider war dies im Moment nicht mehr gültig. Die Häuser waren mit einem Film aus Ruß überzogen. Obwohl es keine Brände mehr gab -hier hatte die Regierung ganze Arbeit geleistet -, waren doch immer wieder ausgebrannte Ruinen zu sehen.
    Es gab Anzeichen von Plünderungen. Da waren der Laden mit den eingeschlagenen Scheiben, das Restaurant, vor dem sich Teile des Inventars auf der Straße stapelten. Leere Nahrungscontainer lagen vor einem Lagerhaus, das großspurig Import & Export verkündete.
    Man sah sie nicht oft, aber es gab sie: verkrümmte, leblose Körper am Straßenrand, um die sich niemand kümmerte. Sterbende, die allein gelassen worden waren, weil keine Hilfe mehr möglich war. Tote, die bei den Aufräumungsarbeiten übersehen worden waren.
    Zweimal sahen wir Menschenansammlungen. Das eine Mal fuhren wir an einer Schlange vorbei, die an einer Essensausgabe anstand.
    »Ich nehme an, dass das hier eigentlich nicht für unsere Augen bestimmt ist«, meinte Tadran von vorne, »Hungernde Menschen ...«
    »So einfach ist das nicht«, wandte Alosian ein. »Immerhin herrscht hier Ordnung, und die Menschen bekommen zu essen.«
    Ich mischte mich von der Rückbank ein. »Wie auch immer. Es gibt hier noch Menschen, und es sind nicht alle geflohen. Ich halte die Regierung nicht für pervers genug, um uns das hier absichtlich vorzuführen. Zufall - oder einfach die kürzeste Strecke.«
    Sie ließen es dabei bewenden.
    Die zweite Ansammlung von Menschen war ein Arbeitstrupp. Scheinbar war ein großes Fahrzeug - Tanisha meinte, sie hätte einen schweren Lastgleiter erkannt
    - in ein Gebäude gefahren. Große Teile der Gebäudefront hatten sich gelöst und waren auf die Straße gefallen.
    Etwa sechzig Männer und Frauen arbeiteten stumm mit primitiven Geräten daran, die Straße wieder passierbar zu machen.
    Alosian warf einen Blick auf seinen Stadtplan. »Eigentlich müssen wir hier durch.«
    »Ich könnte ein paar Arbeitskräfte über den Haufen fahren ...«
    »Tadran!«
    Er lachte wegen meiner erbosten Stimme. »Betty, so etwas würde ich nie tun. Aber es ist doch typisch für die Regierung, oder? Sie schicken uns auf einer Straße durch ihr Gebiet, ohne zu kontrollieren, ob sich dort alles so verhält, wie es der Straßenplan vorsieht.«
    »Bürokraten!«, schnaubte Alosian.
    »Das hilft uns nicht weiter«, wandte ich ein.
    Alosian griff seufzend zum Funkgerät und nahm mit dem Geleitfahrzeug Kontakt auf. Wenige Augenblicke später wendeten wir und ließen die Arbeiterkolonne hinter uns. Wir umfuhren den Block und befanden uns wenige Minuten später wieder auf der Straße, welche der gelben Linie auf unserer Karte entsprach.
    »Zurück auf der gelben Ziegelsteinstraße ...«, meinte ich versonnen zu mir selbst.
    Auf einmal erwachte unser Funkgerät zum Leben. Alosian sprach eine Weile mit unserem Begleitfahrzeug.
    »Wir verlassen bald den Einflussbereich der Regierungstruppen. Die Soldaten werden ein wenig nervös ...«
    »Ich kann es ihnen nicht verübeln, Alosian.« Tadran schien sich darauf zu freuen, bald in das Gebiet seiner Truppen vorzudringen.
    »Ich kann sie sehen!« Tanisha war für einen Moment aus ihrer Schweigsamkeit erwacht und deutete aufgeregt nach vom.
    Tadran verlangsamte. Wir näherten uns einem Kontrollpunkt. Links und rechts hatten sich Regierungstruppen auf gereiht, die uns wohl Geleit bis zur Grenze geben wollten. Vor uns blockierten dieses Mal keine Gleiter den Weg, sondern ein kleiner Trupp von zehn oder zwölf Nertisten flankierte die Straße.
    Alosian griff zum Funkgerät, verabschiedete sich von unserem Begleiter und dankte

Weitere Kostenlose Bücher