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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirkte Tadran auf mich wie einer jener Spieler von damals. Ganz versunken in seinem ganz privaten Abenteuer, nahm er seine Umwelt nur noch in Ausschnitten wahr, weil er einer großen Bestimmung folgte.
    Und irgendwie waren wir ja auch eine Gruppe, die durch die Welt zog und ein Abenteuer erlebte ...
    Tanisha saß neben mir auf der Rückbank. Sie war ein wichtiges Element in unserer Argumentation. Sie kannte die Opulu, hatte mit ihnen in Verbindung gestanden und war willig, wieder mit ihnen in Kontakt zu treten, um dafür zu sorgen, dass die Todesstrahlung endete. Ihre parapsychischen Fähigkeiten konnten wir immer noch vorführen, wenn man uns nicht glaubte. So blieb sie ein Trumpf in unserer Hinterhand.
    Sie scheute das Gespräch mit mir. Nach ihrer Erklärung, zum Opulu zu müssen, hatte sie sich wieder ein Stück in sich selbst zurückgezogen.
    Wenn ich zu mir selbst ehrlich war, hatte ich große Angst, sie zu verlieren. Sie war mir ans Herz gewachsen.
    Rod hatte damals recht gehabt. Ich musste mich wieder öffnen, Schmerz und Angst wieder zulassen, wenn ich wollte, dass der Schmerz heilen konnte, den Gregor hinterlassen hatte. Eine Zeit lang hatte ich befürchtet, er habe Terra nicht auch deshalb verraten, weil ich ihn verschmäht hatte. Langsam heilten die alten Wunden. Ich hatte Angst, mir selbst neue zuzufügen. Aber ohne meine Erinnerungen, ohne die Unterhaltungen mit Tani-sha, ohne die Gefühle, die sie in mir auslöste, hätte ich nie den Mut gefasst, jene dunkle Kellertür in meiner Seele zu öffnen.
    Zwei Dinge waren mir in den letzten Tagen klar geworden. Erstens: Es war richtig gewesen, damals mit Gregor nichts anzufangen. Mir fehlte die Reife, um zu erkennen, dass er für mich gefährlich war. Heute würde ich das erkennen. Und er hatte Terra nicht meinetwegen verraten.
    Zweitens: Ich brauchte Menschen, die mich mochten und die ich mochte, gerade außerhalb des Mutantenkorps. Sicher, Iwan war ein guter Freund, John ein geschätzter Kollege, dem ich jederzeit meine Probleme anvertrauen konnte - aber sie waren wie ich relativ Unsterbliche mit anderen Problemen und Interessen als der
    Rest der Menschheit. Als die Menschen, die wir beschützten.
    Ich musste mich auf Freundschaften einlassen, obwohl ich Angst hatte, dank meiner Unsterblichkeit diese Freunde zu überleben. Niemand konnte garantieren, dass er am nächsten Tag noch am Leben war. Niemand der Normalsterblichen -und ich auch nicht.
    Lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre, hatte mir Rod mit auf den Weg gegeben. Heute verstand ich zum ersten Mal, was er mir hatte mitteilen wollen.
    Nur ich selbst blieb noch zur kritischen Betrachtung übrig. Ich betrachtete mich verstohlen in der Reflexion der Scheibe. Meine Haare waren wasserstoffblond gefärbt. An den Wurzeln wuchs mein dunkleres Haar wieder sichtbar nach. Ich würde wieder zum Färben gehen müssen. Lustig, auf was für Gedanken man in solchen Momenten kam.
    Ich hatte schöne blaue Augen. Wenn sie blitzen, füllen sich die Himmel mit Sternen, hatte Rod gesagt. Ich wertete das als Kompliment. Mein Körper war eher knabenhaft. Aber ich war alt genug, um zu wissen, dass ich zuerst mir gefallen musste, um auf andere Menschen - besonders Männer - anziehend zu wirken. Ich wusste, dass ich Menschen - Männer! - in meinen Augen versinken lassen konnte. Wenn ich das hier alles überstanden hätte, würde ich testen, ob es noch funktionierte ...
    *
    »Schaut! Das sieht aus wie ein Begrüßungskommando!«
    Gebannt schauten wir nach vorn. Zwei quer gestellte Gleiter blockierten die Straße. Zwischen ihnen war eine enge Durchfahrt frei, die mehr zeremoniell als ernsthaft durch eine quer gespannte Leine versperrt wurde.
    »Ich könnte darüberfliegen ...«, meinte Tadran.
    »... damit unsere Gleiter-Unterseite als Zielscheibe missbraucht wird? Danke, nein.« Alosian hatte sofort erkannt, dass dieses Hindernis dazu gedacht war, uns in eine Anfiugposition zu bringen, bei der ein Durchbruch schwierig werden würde.
    »Warum weichen wir nicht ein paar Straßen nach rechts oder links aus?«
    »Der Plan beruht darauf, dass wir mit den beiden Gruppen kooperieren, Tadran. Also tun wir, was wir uns vorgenommen haben - wir kooperieren.«
    Ein trauriges »Och ...« kam vom Fahrersitz.
    Männer werden zu Kindern, wenn sie mit Fahrzeugen spielen dürfen, schoss es mir durch den Kopf.
    »Regierung oder Nertisten?«, warf ich in die Runde.
    »Regierung«, antworteten Tadran und Alosian wie aus einem Munde.
    Beide

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